Festival: 23. Murnau Film+Musikfest

Festival: 23. Murnau Film+Musikfest

Er ist ein Kind Bielefelds: Der Stummfilmregisseur Friedrich Wilhelm Murnau, vielleicht durch seinen frühen Vampirfilm „Nosferatu – Symphonie des Grauens“ am ehesten zu Ruhm gelangt. Alljährlich lädt die Murnau Gesellschaft in Gedenken an den im Dezember 1888 in Bielefeld geborenen Regisseur zu dem Film+Musikfest ein, welches in diesem Jahr bereits zum 23. Mal eine Zusammenstellung großer Stummfilme präsentiert, die allesamt mit Live-Musik untermalt werden. Unter dem Motto „Schall & Rausch“ gibt es Filme aus Deutschland, aus den USA und Frankreich, aus den 20er Jahren ebenso wie aus 2011.

Freitag, 2. November 2012: Das alte Gesetz
Regie: Ewald Andre Dupont | Deutschland 1923 | 120 Minuten
Begleitung: Giora Feidman und Günter Buchwald

Mitte des 19. Jahrhunderts: In einem galizischen Schtetl entdeckt Baruch, der Sohn des Rabbiners, seine Liebe zur Schauspielerei. Gegen den Willen seines Vaters verlässt er das Ghetto, um sich einem Wandertheater anzuschließen. Durch einen Zufall wird er von der österreichischen Erzherzogin Elisabeth Theresia entdeckt. Sie findet Gefallen an dem jungen Mann, ihre Beziehungen verschaffen ihm ein Engagement am Wiener Burgtheater. Dort steigt Baruch zum umjubelten Bühnenstar auf. Eines Tages besucht sein Vater eine Vorstellung des von ihm verstoßenen Sohnes. Tief bewegt erkennt er die Gnade Gottes in Baruchs Schauspielkunst. Endlich kommt es zwischen Vater und Sohn zur Aussprache. Versöhnt kehren beide heim in das heimatliche Dorf, in dem Baruchs Jugendliebe Esther immer noch auf ihn wartet.

Samstag, 3. November 2012: The Navigator / One Week
Regie: Buster Keaton | USA 1924/ 1920 | 59 Minuten/ 21 Minuten
Begleitung: Cinematografisches Orchester unter der Leitung von Axel Goldbeck

„The Navigator“: Der weltfremde Millionärssohn Rollo Treadway beschließt spontan Betsy, die Tochter eines reichen Reeders, zu heiraten – doch die lehnt den unvermittelten Heiratsantrag irritiert ab. Die bereits geplante Ozeanreise in die Flitterwochen will Rollo aber dennoch antreten. Doch leider quartiert er sich auf dem falschen Schiff ein: Die ›Navigator‹ wurde vom Reeder O’Brien kürzlich an einen kleinen Staat verkauft – nun trachten feindliche Spione nach deren Vernichtung, bevor die Mannschaft an Bord gehen kann. Während Betsy auf dem Schiff ihren Verehrer warnen will, lösen die Spione die Leinen des Schiffes. Rollo und Betsy sind nun allein an Bord des auf offener See treibenden, verlassenen Ozeankreuzers auf dem recht merkwürdige Dinge vor sich gehen.

„One Week“: Ein frisch vermähltes Brautpaar will das ihm geschenkte Haus Marke Eigenbau aufstellen. Aber ein übel gesonnener Nebenbuhler hat die Nummer der Fertigbauteile verändert und schaut nun schadenfroh zu, wie etwas entsteht, das zwar einem Haus ähnelt, aber unzählige Tücken aufweist. Buster Keaton treibt in One Week das Prinzip der Zweckentfremdung aller Gegenstände konsequent auf die Spitze. Er spielt mit den Versatzstücken eines Hauses, funktioniert sie um, löst sie aus ihren ursprünglichen Kontext und führt sie neuen Zwecken zu. Dafür ließ er drei Häuser konstruieren. Einen Rohbau, der das Ehepaar beim Bauen zeigt, ein massives Haus, das auf einer riesigen Drehscheibe stand und eine Leichtversion, die am Filmende zerstört wurde.

Sonntag, 4. November 2012: Stan Laurel (fast) ohne Oliver Hardy
Fünf Kurzfilme | USA 1921 – 1925 | 84 Minuten
Begleitung: BanJoys unter der Leitung von Wolfgang Sack und Wolfgang Voss

“The Sleuth” / “Der Lüstling und die falsche Dame”
Detektiv Laurel wird von einer Dame engagiert, ihren leichtlebigen und dazu noch kriminellen Gatten ausfindig zu machen. Was als ganz normaler Auftrag beginnt, endet im Chaos, denn seine Mission zwingt den unglücklichen Detektiv sich als Frau zu verkleiden.

“The Noon Whistle” / “Die Mittagsglocke”
Tanglefoot ist der faulste, dümmste und unfähigste Angestellte eines Sägewerks. Sein Vorarbeiter setzt im wahrsten Sinne des Wortes alle Hebel in Bewegung um ihn endlich loszuwerden. Bleibt nur die Frage, wer am Ende gefeuert wird.

“Detained” / “Verhaftet”
Häftling Stan Laurel will ausbrechen, denn er ist unsterblich in die Tochter des Wärters verliebt ist. Aber anstelle in der Freiheit landet er im Büro des Aufsehers. Ein Irrtum, der sich letzten Endes als Glücksfall erweist.

“The Pie Eyed”
Der betrunkene Stan Laurel wird aus einem Nachtclub geworfen. Ein Polizist will den völlig Hilflosen nach Hause bringen. In Stans Mantel findet er die Karte des Nachtclubbesitzers. Im Glauben, es handele sich um dessen Karte, bringt er ihn zu der angegebenen Adresse. Als der Barbesitzer nach Hause kommt, erlebt er eine böse Überraschung.

“The Lucky Dog”
Stan Laurel wird aus seiner Wohnung hinausgeworfen, weil er die Miete nicht bezahlen kann. Aus Einsamkeit freundet er sich mit einem scheinbar herrenlosen Hund an. Gemeinsam treffen sie auf den Ganoven Oliver Hardy, der gerade einen hilflosen Passanten ausraubt. Stan soll sein nächstes Opfer sein. Aber Stan und der Hund können fliehen und sich neben einem Hunde-Theaters in Sicherheit bringen.

Donnerstag, 8. November 2012: Lucky Star
Regie: Frank Borzage | USA 1929 | 106 Minuten
Begleitung: Daniel Kothenschulte am Piano

Die Farmertochter Mary verliebt sich in Tim. Aber ihr Glück währt nicht lange, denn kurz darauf bricht der Erste Weltkrieg aus. Tim wird auf dem Schlachtfeld schwer verwundet und kehrt gelähmt nach Hause zurück. Er behält jedoch seine positive Einstellung und richtet sich so gut es geht in seinem neuen Leben ein. Auch der alte Zauber zwischen Mary und ihm wirkt noch noch, aber seine Behinderung lässt Tim zögern, der Geliebten einen Heiratsantrag zu machen. Die Situation spitzt sich zu, als Tims früherer Sergeant Martin ein Auge auf Mary wirft.

Freitag, 9. November 2012: Tempo, Tempo! oder der Juwelenraub in der Diskonto Bank
Regie: Max Obal | Deutschland 1929 | 85 Minuten
Begleitung: Joachim Bärenz am Piano

Der durchtrainierte italienische Athlet und Akrobat Luciano Lambertini konkurrierte in den 1920 Jahren mit Harry Piel um den Rang des elegantesten Sensationsdarstellers. Im Tempo! Tempo! schmuggelt er sich in eine Gangsterbande ein, um den gestohlenen Schmuck seiner Freundin wiederzubeschaffen. Und selbst bei den waghalsigsten Stunts bleibt sein Frack stets makellos.

Samstag, 10. November 2012: Richard Wagner
Regie: Carl Froelich | Deutschland 1913 | 74 Minuten
Begleitung: Bielefelder Philharmoniker unter der Leitung von Helmut Imig

Mit Liebe zum Detail und einer überbordenden Ausstattung schildert der zu Wagners 100. Geburtstag gedrehte Film Leben und Werk des exzentrischen Komponisten. Der an vielen Originalschauplätzen gedrehte Film gilt als ein filmhistorisches Dokument von außerordentlichem Wert. In einer rekonstruierten, viragierten Fassung wird es nun zum 200. Geburtstag Richard Wagners dem Publikum wieder zugänglich sein. So schreibt die Züricher Weltwoche 1983: »Der zum 100. Geburtstag des Komponisten entstandene Film gilt als Beispiel für die damals typische Darstellung des Lebens bedeutender Persönlichkeit und bedeutet heute ein Cinéasten-Vergnügen ersten Ranges«.

Sonntag, 11. November 2012: The Artist
Regie: Michel Hazanavicius | Frankreich 2011 | 100 Minuten
Begleitung: Staatsorchester Braunschweig unter der Leitung von Ernst van Tiel

George Valentin ist der umjubelte Star des Hollywood-Kinos der 20er Jahre. Dem unvergleichlichen Charmeur und Draufgänger fliegen die Herzen des Publikums zu. Nach der Premiere seines letzten Films, in dem er mit seinem dressierten Jack Russell Terrier Jack auftritt, stößt er im Gedränge mit Peppy Miller zusammen. Valentin entdeckt das Talent der jungen Frau. Durch seine Fürsprache bekommt die einstige Statistin erste Rollen. Doch mit dem Wendepunkt vom Stummfilm zum Tonfilm stehen die beiden Schauspieler plötzlich zwischen Ruhm und Untergang. ›The Artist‹ erzählt die Geschichte zweier Schicksale: Von den Massen vergöttert und seinem eigenen Bild geblendet, ist ein Mann zu stolz sich in das Neue zu fügen – und fällt in das Nichts. Ein Mädchen aus der dritten Reihe stürzt sich mit entzückender Begeisterung in diese neue Welt – und das Publikum liegt ihr zu Füßen.


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