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Unsere deutsche Bundesregierung will das Prostitutionsgesetz aus dem Jahr 2002 überarbeiten, etwa 250.000 Frauen sollen durch eine Anmeldepflicht registriert werden. Doch einen wirklichen Plan hat die Regierung bisher nicht vorgelegt und auch andere Details erscheinen recht weltfremd.
Niemand kann sagen wie viele Männer und Frauen in Deutschland als Prostituierte arbeiten, hier schwanken die Zahlen zwischen 100.000 und 400.000, Experten schätzen die Zahl auf eine Viertelmillion. Die Prostituierten verdienen – haupt- oder nebenberuflich – Geld im Internet durch Treffen, in den verschiedensten Bordellen oder auf Gangbang-Partys. Diese sind in Deutschland immer mehr in Mode gekommen. Die Bundesregierung hat sich nun der Sache angenommen und will im Kampf gegen den Frauenhandel das Protitutionsgesetz aus dem Jahre 2002 neu überarbeiten.
Das Gesetz sieht vor, dass Prostituierte sich registrieren müssen, an einer Gesundheitsberatung teilzunehmen sowie einige neue Regeln zu beachten haben. Zudem sind die Betreiber der Bordelle nun in der Pflicht, sich Genehmigungsverfahren zu unterwerfen, zudem werden Vorstrafenregister beachtet. Leider spiegelt der Gesetzesentwurf keine Lebenswirklichkeit wieder, vermutlich haben sich die Politiker nicht real mit den Problemen auseinandergesetzt. Gerade im Internet ist schnell zu erkennen, dass die Pläne der Regierung und die Wirklichkeit weit auseinanderklaffen.
Prostituierte sollen sich bei der Behörde registrieren lassen, 250.000 Menschen sollen “ sich bei einer geeigneten Behörde durch persönliche Vorstellung“ registrieren. Was aber eine geeignete Behörde sein soll, kann derzeit keiner aus der Politik beantworten. Den Mitarbeitern in den Ordnungsämtern ist jetzt schon Angst und Bange vor der aufkommenden Mehrarbeit.
Es soll eine medizinische Beratung beim öffentlichen Gesundheitsdienst geben und die passende Behörde soll herausfinden, ob hier Ausbeutung vorliegt. Auch hier lauert ein Verwaltungsakt, der komplett neue Dimensionen aufzeigt und noch ist kein entsprechendes Personal vorhanden. Sachverstand und Empathie setzt das Gesetz voraus. Wer heutzutage schon einmal auf dem Arbeitsamt Unterlagen abgegeben hatte, ahnt, dass hiermit kein Staat zu machen ist.
Wer für genau was verantwortlich ist, kann keiner wirklich sagen. Zudem soll es verboten werden ungeschützten Geschlechtsverkehr zu vollziehen (was die Behörde auch irrsinnig gut prüfen kann) auch Gangbangpartys sollen verboten werden. Vermutlich wird in klarem Beamtendeutsch festgelegt, wann ein Gangbang anfängt und ab welchem Zeitpunkt er zu einer Orgie ausartet, die noch nicht auf der Verbotsliste steht. Diese Regeln sind genauso unrealistisch wie das ganze Gesetz.
Doch gerade Definitionen werden wohl eine wichtige Rolle spielen, denn wo beginnt Prostitution eigentlich? Auf etlichen Seiten im Internet bieten junge oder ältere Paare und Frauen nebenbei Sex für das gewisse Taschengeld. Muss man diese Personengruppe – die sich vielleicht 2x im Monat mit einem Mann trifft – auch zu den Prostituierten zählen. Ist die Frau, die sich nicht mal öffentlich – sondern beim Mailen nebenbei anbietet – eine Hure?
Nein, die Bundesregierung hat hier überhaupt keine Durchsicht und weiß nicht, was im Netz wirklich passiert.
Sicherlich gibt es viele Frauen, die keine Wahl haben und durch Unterdrückung und Drohungen zum Sex gezwungen werden. Hier muss wirklich etwas getan werden, denn junge Mädchen, vor allem aus Osteuropa, werden in Clubs und auf der Strasse gnadenlos körperlich ausgebeutet. Hier aber muss die Regierung den Beamten helfen, die Schleuserbanden zu bekämpfen. Eine Frau, die nebenbei 200 Euro im Monat verdient, indem Sie sich mit ihr sympatischen Männern trifft, kann bei solchen Regeln und kommenden Gesetzen nur den Kopf schütteln.