Bild bewerten
GTL | 27.12.2013 | Kommentare (0)
Feministische Homöopathie oder Kein Geiz mit dem Reiz
Aufgewachsen zu einer Zeit, da eine Transparentbluse in Wünsch Dir Was http://youtu.be/8hBij7VWr60) gut für tagelange Gespräche in einer Bubenklasse sorgete und man sich noch verstohlen sein Bravoheft besorgte, um die entblößten sekundären Merkmale der Gegenseite studieren zu können, kurz, wo der Geiz mit dem Reiz Teil des Geschlechtermarktes war, nimmt der über die Jahrzehnte stattgefundene Wandel wunder:
Ob nun eine Aktivistin nackt mit der Aufschrift "I am God" während der Weihnachtsmesse auf den Altar springt da Femen International gegen das Machtmonopol und die Ausgrenzung bestimmter Gruppen durch die katholischen Kirche protestiert (http://diestandard.at/1385172138636/Aktivistin-sprang-in-Koeln-nackt-vor-Kardinal-auf-den-Altar?), ob bei Lanz mit blankem Busen gegen die Fußball WM in Katar protestiert wird (http://diestandard.at/1385170730070/Femen-Protest-gegen-Fussball-WM-in-Katar ) oder ob im spanischen Parlament der Busen gezeigt wird, um gegen eine Verschärfung des Abtreibungsrecht zu protestieren (http://diestandard.at/1379293562714/Femen-Aktivistinnen-unterbrechen-Parlamentsdebatte ) stets hat man den Eindruck, dass hier mit einem homöopathischen Konzept vorgegangen wird, d.h.
„Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden“
similia similibus curentur
Ich stehe diesem wissenschaftlich unbewiesenen Konzept bekanntlicherweise sehr kritisch gegenüber, nur scheint es sich schon längst von der medizinischen Peripherie in den diskursiven Mainstream bewegt zu haben ...
Sich darüber zu wundern ist vermutlich müßig.
Die Zeiten ändern sich und während früher Wasser gratis und Sex nur gegen Bares zu haben war, haben sich die Verhältnisse eben umgekehrt:
Nackte Anblicke gibt’s heute allenthalben gratis,
für den Schluck Wasser im Kaffehaus muss gelöhnt werden.