Februar – Allein zu Haus – Teil I

Heute ist es so weit. Nach einem gemütlichen Sonntag macht sich Martin auf den Weg, um weit nach Mitternacht seinen Flieger nach London zu erwischen. Im Gepäck einige Geschenke und mit dabei ein leerer Koffer, da wir Einiges zu Freunden in Deutschland bestellen durften, was wir hier nur schwer oder absolut überteuert bekommen. Und das ja irgendwie zu uns nach Hause muss. So unter anderem Babynahrung für Emil, die hier im Vergleich 50 € anstatt 14 € kostet. Für die gleiche Menge.

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Jetzt sind wir also allein. Naja…ganz so dramatisch ist es jetzt nicht. Aber ich habe es schon genossen, dass Martin seit unserem Umzug nicht mehr so lange Intervalle am Stück weg war, wie zu Zeiten in Hamburg. Jetzt ist er zwar noch immer regelmäßig und auch deutluch häufiger unterwegs, aber nicht mehr wochenlang am Stück.

Nun sind es also 3 Wochen, unterbrochen von einzelnen Tagen zum Gepäcktausch und Wäschewaschen. Der erste Step bringt ihn…? Na klar, nach Europa. Wofür auch immer wir nach Asien gezogen sind. Morgen landet er in London, danach geht es nach Hamburg, Berlin und im Anschluss gen Asien nach Taiwan, Korea und Japan.

Und während Martin durch die Weltgeschichte tingelt, genießt es Felix abends mal länger mit mir im Bett kuscheln zu dürfen. Stundenlanges Lesen inklusive.

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Leider erhalten wir in dieser Woche die Nachricht, dass neben Emils Babykurs nun auch meine wöchentlichen Chorproben gecancelt sind. Für Letzteres hat das Goverment angeregt doch bitte alle größeren Gruppierungen bis auf Weiteres zu vermeiden. Und nach Ideen zu Video-Tutorials und Anderem, hat der Vorstand des IFC (International Festival Chorus) entschieden, vorerst auf die Freigabe der Wiederaufnahme der Chorproben zu warten und auch das im Mai anstehende Konzert vorerst abzusagen. Schade, aber sinnvoll. Wenigstens dürfen mein Yogakurs und die wöchentliche Schwimmstunde aufgrund der kleinen Gruppengröße -vorerst- bestehen bleiben. Letztere findet diese Woche allerdings kurzfristig an anderer Location statt, da es bei Nachbarn des eigentlichen Schwimmbeckens eine Coronawarnung gab, deren Testergebniss noch aussteht.

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Am Freitag machen Emil und ich uns also -mit einem Orangensaft aus dem Automaten bewaffnet- auf um anstatt Kursluft etwas Kulturluft zu schnuppern. Heute habe ich uns die Haw Par Villa herausgepickt. Eine Parkanlage der Erfinderfamilie des Tigerbalms. In 1937 erbaut stellt sie chinesische Mythen und Märchen dar. Tatsächlich ist der Park bis auf das Eingangstor und den Ausblick auf den Containerhafen etwas gruselig oder ehrlich gesagt sogar ziemlich makaber….und ich bin ganz froh Felix nicht dabei zu haben, für den sicherlich insbesondere der Pfad der „10 Gerichte der Hölle“ mehr als verstörend gewesen wäre. Da ich den Spaziergang mit Emil aber sehr genieße und wir im Nachgang einen großen Wochenmarkt im Hafen entdecken, war der Ausflug nicht ganz für die Katz. Zudem gab es im Park einen kleinen Seifenblasenstand, von dem ich etwas Kleines für Felix mitbringe.

Dieser unfassbar große Markt, das Pasir Panjang Wholesale Centre, wird direkt von den Containerschiffen beliefert und ist bis auf den ersten Feiertag am Chinese New Year immer (!) geöffnet. Rund um die Uhr. Zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens soll es dabei am wuseligstens zugehen. Die Restaurantbesitzer decken sich hier ebenso ein, wie die Verkäufer der Stadtteilmärkte. Wenn wir es tatsächlich mal schaffen so früh aufzustehen (oder so lange wach zu bleiben), werde ich berichten.

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Später am Tag überreicht Felix mir stolz eine Karte, die er im Kindergarten gebastelt hat. Heute ist nämlich Valentinstag. Und obwohl wir diesen Tag nie feiern, fühle ich mich doch etwas einsam, als ich am Abend zwischen all den Paaren mit meinem Buch im Blu Kouzina sitze. Wer mich kennt weiß, dass ich tatsächlich sehr gerne alleine, mit einem Buch bewaffnet essen gehe. Aber als einzige Einzelperson an einem Tisch, hätte ich diesmal doch lieber eine Begleitung dabei. Ob in Form von Martin oder einer Freundin. Das sich aber auch der letzte Band der „Crazy Rich“ Buchreihe als absoluter Treffer entpuppt, tröstet mich schlussendlich doch ein wenig.

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Am nächsten Morgen trudelt Martin aber schon für einen kurzen zweitägigen Zwischenstopp zu Hause ein und legt sich erstmal aufs Ohr, während ich mich dem Auspacken des Goodie Koffers widme. Martin hat in den zwei Tagen in Hamburg neben dem Arbeiten einen Marathon an Treffen mit Freunden hingelegt. So aß er am ersten Abend nach reichlicher Lande-Verspätung um 22 Uhr mit Freunden zu Abend, traf am nächsten Morgen um sieben Uhr meinen Vater zu einem frühen Hotelfrühstück, in der Mittagspause und zum Abendessen Freunde. Und kurz vor Abfahrt zu seiner nächsten Station in Berlin frühstückte er noch mit seinem Freund Lars.

Um kurz vor Mittag klingelt es dann endlich. Ich warte nämlich sehnlichst auf mein neues Piano. Ja richtig. P-i-a-n-o. Nach meinen ersten Klavierstunden habe ich das hiesige Ebay-Kleinanzeigen, die Carousell App durchforstet und tatsächlich eine nett-verrückte Frau gefunden, die ihr Yamaha Klavier an denjenigen verschenkt, der es als erstes abholt. Da ja ihr neues Sofa überraschend in zwei Tagen ankomme, brauche sie dringend den Platz. Leute gibt es…. Gesagt, getan. Ebenfalls über die App habe ich einen auf Klaviere spezialisierten Transporteur gefunden und einen Termin für – tataaa- heute gebucht. Für umgerechnet nur 80€ Lieferkosten werde ich also stolze Besitzerin eines echt analogen Instruments. Und falls es doch aufgrund Lautstärke oder ähnlichem nicht genutzt wird, verkaufe ich es halt weiter.

Die netten Herren stellen das Piano erstmal mitten ins Zimmer, da ich selber zugegebenermaßen keinen Platz dafür habe… Ich muss erstmal unser kürzlich eingeräumtes Wohnzimmer komplett umgestalten… Wer ist hier jetzt verrückt?!

Und nach ein paar Stunden Familienzeit brechen wir kurz vor Sonnenuntergang mit unseren Freunden auf in Richtung Hafen. Vor Sentosa steht auch schon die Royal Albatross bereit, unter deren 4 Masten die eingedeckten Tische auf uns warten. Nach dem Corona üblichen Temperaturcheck und dem Bestätigen, dass wir nicht kürzlich in China waren, werden noch unsere Pässe gecheckt, da wir in indonesische Gewässer kreuzen könnten. Und dann schippern wir auch schon gemütlich Singapurs Küste entlang, genießen ein 3-Gänge Menü und wundervolle Lifemusik. Die „Dekosegel“, die den Motoreinsatz verschleiern, werden gehisst, eine sanfte Böe umspielt uns und die Lichter der Stadt beginnen zu glitzern.

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Am Sonntag fröhnen wir dem Nationalstolz, der in Singapur groß geschrieben wird und besuchen die Airshow, auf der die Piloten ihre Flugzeuge und ihr Können zeigen. Und während an den ersten zwei Messetagen fleißig Flugzeuge und Artillerie geshoppt werden kann, sind die Hangartore am Wochenende für zwei Tage der Öffentlichkeit zugänglich.

Nachdem Martin mit Felix auf den Schultern durch die Sicherheitsschranke und der Kleine dabei glatt mit der Stirn gegen deren Beschilderung geprallt ist, erreichen wir von weiteren Unfällen verschont Messehallen und Hangar.

Wir nutzen unsere Regenschirme wie gewohnt als Sonnenschutz, während wir auf dem riesigen Areal umherspazieren und uns in Ruhe umsehen. Insbesondere die vertikal startenden Helikopter erinnern schwer an die einschlägigen Comic Verfilmungen, sind aber tatsächlich im Einsatz. Die spätere Flugshow ist einfach nur beeindruckend. Nachdem wir uns an den zu Beginn doch etwas beängstigenden Sound der Kampfflieger gewöhnt haben… Formationsflüge, Farbbahnen-die über den Himmel gezeichnet werden. Nur den hintergründlichen Kriegsgedanken muss man heute einmal ausblenden.

Verschwitzt von dem heißen Tag in der Sonne lassen wir uns für schlappe 10 € mit dem Taxi ans andere Ende der Insel nach Hause fahren. Martin packt und es heißt wieder Abschied nehmen. Gegen 1 Uhr am Morgen startet er nach Taiwan.

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