Die Aussagen des FDP-Spitzenkandidaten im “Sommerinterview” (vom 10.08.2013 HR-Hessenschau) sind während der Sommerpause wohl in der öffentlichen Wahrnehmung untergegangen. Jetzt untermauerte der Spitzenkandidat der FDP in Hessen, Jörg Uwe Hahn seinen politischen Willen, Bohrungen nach Schiefergas zuzulassen. (Diese Förder-Methode wird verwendet, um Gas und Öl aus bisher nicht erreichbaren Vorkommen herauszuholen – durch Hochdruck-Verpressung eines Chemiecocktails in tiefe Erdschichten.)
Eine Botschaft aus den USA: Sauberes Trinkwasser nicht mehr selbstverständlich. Farmen und Böden runinert, Vieh verendet; erkrankte Menschen, Erdbebengefahr, Häuser nichts mehr wert – Foto: © Occupy Wallstreet
Gestern wiederholte der hessische FDP-Funktionär seine Aussage im HR1-Hörfunk.
Die Umweltministerin Frau Lucia Puttrich (CDU) war bereits im Februar pressewirksam in Aktion getreten und hat einer kanadischen Firma vorerst die Erlaubnis für Probebohrungen verweigert. Das hatte sie zur allgemeinen Erleichterung der betroffenen Bevölkerung mitgeteilt, aber gleich dazu gesagt, es sei dies eine „vorläufige Einschätzung“.
Hahn sagte nun erneut, nur durch Probebohrungen könne man die “möglichen Gefahren durch Fracking” erforschen. Doch diese erheblichen Gefahren sind seit langem bekannt und ziehen eine Schneise von Umweltschäden durch die US-amerikanischen Fracking-Regionen, wie zahlreich in Wort, Bild und Film dokumentiert. Währenddessen hat die CDU das potenziell stimmenkostende Thema von der Tagesordnung genommen und versucht sich offensichtlich mit öffentlichen Stellungnahmen über den Wahltermin zu retten. Die Position scheint sich jedoch auf die Formel “Fracking wird erlaubt, ausser in Wasserschutzgebieten” zur verdichten, was im Bezug auf eine Gefahrenverhütung bzw. Reduzierung der Gefährlichkeit der Fördertechnik wahrscheinlich keinerlei Auswirkungen hat.
Es ist davon auszugehen, dass Schwarz-Gelb nach der Wahl in Hessen und deutschlandweit Fracking erlauben wird!
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Lesen Sie dazu unbedingt den Aufruf von Betroffenen und Anwohner in den Fracking-Regionen der USA – In diesem wird in eindringlichen Worten an die Parlamentarier formuliert, wie das Leben in den Landstrichen aussieht, in denen Gefrackt wird.
..wenn Sie wissen wollen, was bereits in Deutschland im Gange ist, lesen Sie bitte diesen Artikel: “Benzol-Lecks und Erdbeben – Jetzt bohrt RWE Dea über 5000m tief in Intschede”
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