Faszination Dokumentarfilm: Der MDR bei DOK Leipzig

Bewegende Filme, starke Themen und ein Engagement aus Überzeugung: Auch bei der 54. Auflage von DOK Leipzig ist der MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK mit hochkarätigen Produktionen in Programm und Wettbewerb vertreten, er ist Kooperationspartner des internationalen Festivals und stiftet den Preis für den besten osteuropäischen Film.
Leipzig (mdr - internet-zeitung) - Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (17. bis 23. Oktober 2011) ist nicht nur ein enormer Publikumsmagnet, sondern auch eine Veranstaltung mit langer Tradition. Ebendieser fühlt sich der MDR mehr als verpflichtet. Bei der 54. Auflage des Festivals ist der Sender deshalb wieder Medien- und Kooperationspartner. So wird die intensive Zusammenarbeit mit DOK Leipzig erfolgreich fortgesetzt.
„Unser Engagement für den klassischen Dokumentarfilm und dessen Förderung ist eine Überzeugungssache und nicht nur auf die Unterstützung des Festivals beschränkt“, erklärt MDRFernsehdirektor Wolf-Dieter Jacobi. „Zusätzlich zu unseren zahlreichen Eigenproduktionen, von denen einige auch in Leipzig gezeigt werden, hat das MDR FERNSEHEN für das Genre Dokumentarfilm einen festen wöchentlichen Sendeplatz im Programm reserviert.“
Ausgezeichnet: MDR-Filmpreis für den besten osteuropäischen Film
Ein Teil des MDR-Engagements als Förderer von Dokumentarfilmen ist der jährlich gestiftete und mit 3.000 Euro dotierte Preis für den besten osteuropäischen Film. Dr. Claudia Schreiner, Programmchefin Kultur und Wissenschaft des MDR FERNSEHEN: „Der Themenwelt der osteuropäischen Geschichte und Gegenwart fühlt sich der MDR besonders verbunden, sie gehört zur Bezugswelt unserer Zuschauer und ihrer eigenen Vergangenheit.“
Hochkarätig: „Best of MDR“
Einige der besten MDR-Produktionen werden in dieser Filmreihe zu sehen sein. „Kümmel baut“ (Regie: Paul Hadwiger) ist ein Film über die Errichtung eines Einkaufszentrums in Polen - mit Geschichten über die´Bauherren, Anwohner und Herrn Kümmel, einem umtriebigen Unternehmer und Alt-68er (19. Oktober, 11 Uhr, Passage Kinos, Filmeck).
„Im Schatten des Gulag – Als Deutsche unter Stalin geboren“ (Regie: Loretta Walz) schlägt ein weitgehend unbekanntes Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte auf: Frauen und Männer, geboren in der sibirischen Verbannung, ab den 1950-er Jahren aufgewachsen in der DDR, reden über ihre tabuisierte Kindheit im Gulag (21. Oktober, 14 Uhr, Passage Kinos, Filmeck).
„Wojtek – Wie ein Bär in den Zweiten Weltkrieg zog" (Regie: Will Hood, Adam Lavis) erzählt die Geschichte eines verwaisten Bären, der einer Gruppe polnischer Vertriebener auf ihrer Odyssee im Krieg zum Freund wurde (22. Oktober, 14.30 Uhr, Passage Kinos, Wintergarten).
Preisverdächtig: MDR-Filme im internationalen Wettbewerb
Skurriler Charme in einer fast märchenhaften Welt: „Im Garten der Zeit – Bielutine“, eine Co-Produktion von MDR und Seppia in Zusammenarbeit mit ARTE, ist in der Kategorie „Kurzer Dokumentarfilm“ im internationalen Wettbewerb nominiert. In 40 Minuten erzählt Clément Cogitore die Geschichte von Nina und Ely Bielutin, die ihren Lebensabend zurückgezogen in ihrer Moskauer Wohnung verbringen. Beide steinalt. Beide steinreich: Von außen mitnichten erkennbar, verbergen sich in ihrem privaten Refugium hunderte Meisterwerke der Renaissance. In Gesellschaft eines Raben, einiger Katzen und reichlich Wodka erzählt das Paar die Geschichte ihrer Sammlung – zusammengetragen durch Erbe, Liebe zur Kunst und Widerstand gegen die Staatsgewalt (19. Oktober, 20 Uhr, CineStar - Saal 5, und 21. Oktober, 17 Uhr, ebenfalls im CineStar).
Ein Haus als Sinnbild für ein ganzes Land: Die georgische Regisseurin Salomé Jashi führt die Zuschauer in ihrem Film „Restaurant Bakhmaro“ in ein zerfallenes, aber bewohntes Gebäude in der georgischen Stadt Chokhatauri. Zerbrochene Fenster, abblätternde Farbe – ein Mikrokosmos aus Erwartungen, dem Hoffen auf Veränderung und Untergangsstimmung. Im Inneren ein Restaurant; die Wände knallgrün, die Tische leer. Gäste kommen kaum. Schleichender Stillstand im Niemandsland. Der vom MDR mitproduzierte Film tritt in der Kategorie „Nachwuchsfilm“ gegen elf weitere Dokumentationen an (20. Oktober, 20 Uhr und 21. Oktober, 11.30 Uhr, jeweils im CineStar - Saal 5)
Bewegend: MDR-Special Screening
Ein bewegender Film, ein komplexes Thema: Menschen, deren Familiennamen allein schon Grauen erwecken: Himmler, Göring, Frank. Den Kindern der mächtigsten Männer des Naziregimes wurde ein Erbe hinterlassen, das sie unausweichlich mit den größten Verbrechen der Geschichte in Verbindung bringt. Wie lebt es sich mit einem Namen, der an Genozid erinnert? Wie mit dem Wissen, Nachkomme von Nazi-Verbrechern zu sein? „Meine Familie, die Nazis und Ich“, zu sehen in der Reihe „Special Screening“ (18. Oktober, 17.30 Uhr, CineStar - Saal 7).
Hintergründig: „Geheimsache Mauerbau“
Eine TV-Doku und eine Web-Doku zum selben Thema sind weit mehr als zwei Seiten derselben Medaille - das beweist „Geheimsache Mauerbau“. Für ARTE und Das Erste entstand zum 50. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer ein aufwendiger Dokumentarfilm, parallel dazu entwickelte die trimedial arbeitende Seite 3/3 Redaktion des MDR-Geschichtsportals „Damals im Osten“ eine umfassende Webdokumentation mit hunderten Stunden Interviewmaterial, Archivquellen und Originaldokumenten. Die MDR-Präsentation rekonstruiert die einzelnen Arbeitsschritte der zeitgleich laufenden Produktionen, mit sehr unterschiedlichen inhaltlichen und dramaturgischen Ansätzen. „Von der TV-Doku zur Web-Doku: Geheimsache Mauerbau“ (18. Oktober, 16 Uhr, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig).
Diskutiert: 1961 und die Konsequenzen
MDR FIGARO, das Kulturradio des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS, lädt anlässlich der „DOK Leipzig Retrospektive“ zu einer Diskussionsrunde mit Zeitzeugen. Thema: „1961 – die Welt, als sie sich teilte“. Unter anderem gehen Ralph Eue (Kurator der gleichnamigen Retrospektive), Tamara Trampe (Filmemacherin) und Knut Elstermann als Moderator der Frage nach, welche Konsequenzen der Mauerbau für den Rest der Welt hatte (19. Oktober, 19.30 Uhr, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig. Ausstrahlung der aufgezeichneten Sendung: 20. Oktober, 18.05 Uhr, MDR FIGARO).
Übersichtlich: Das Festival auf MDR.DE
http://www.mdr.de/dok-leipzig das ist die Adresse des Internetportals, auf dem MDR.DE zahlreiche Hintergrundinformationen zum Festival zusammengestellt hat. Hier finden sich neben einem ausführlichen Programm-Überblick auch Infos zu MDR-Beiträgen und Aktivitäten vor Ort, im MDR FERNSEHEN und im Radio. Darüber hinaus wird es eine umfangreiche Berichterstattung mit Texten, Bildern, Audios und Videos sowie einen exklusive Filmbeitrag aus dem Festivalprogramm und einen Video-Blog geben, der Einblick in den Festival-Alltag gibt. Mit dem „DOK-O-MAT“ lässt sich das eigene Festival-Programm mühelos zusammenstellen und organisieren.
DOK Leipzig im MDR FERNSEHEN
„artour“, das Kulturmagazin des MDR, berichtet am 20. Oktober, 22.05 Uhr, über DOK Leipzig und „Kino Royal spezial“ widmet dem Festival zwei Sondersendungen am 21. Oktober, 0.02 Uhr und 23. Oktober, 23.40 Uhr.

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