Fast wie im Schlaraffenland – gefüllte Taube mit Oliven

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(…) Das könnt ihr glauben, dass die Vögel dort gebraten in der Luft herumfliegen, Gänse und Truthähne, Tauben und Kapaunen, Lerchen und Krammetsvögel, und wem es zu viel Mühe macht, die Hand danach auszustrecken, dem fliegen sie schnurstracks ins Maul hinein. (…)

Aus Gebrüder Grimm – Das Märchen vom Schlaraffenland

Heute gibt es mal etwas aussergewöhnliches auf dem Teller. Täubchen landete früher wohl öfters auf den Tellern, und die waren dann besonders köstlich, sonst hätten die Gebrüder Grimm sie bestimmt nicht als eine besondere Speise aus dem Schlaraffenland beschrieben.  Damals gab es auch noch nicht so viele müllschluckende Tauben, die Wildtauben waren noch sauber und gepflegt. Auch Goethe zählte angeblich Täubchen zu seinen Leibspeisen.

Diese Taube haben wir in Mulhouse auf dem Markt gekauft – eine Zuchttaube, ordentlich gefüttert.

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Wir hatten vorsichtshalber nur eine für zwei Personen gekauft, falls uns das Tierchen nicht munden sollte. Dann wäre der stolze Preis von 8,50 Euro für das Abendessen ein wenig zu teuer gewesen. Aber sie hat ja geschmeckt….

Die Zubereitung war allerdings anfangs etwas gewöhnungsbedürftig – Kopf und Krallen waren noch dran, und selbstverständlich musste ich die Taube auch noch ausnehmen, da war nämlich auch noch alles drin. Die Details möchte ich euch ersparen, deshalb gibt es hier auch ein Bild auf dem man Kopf und Krallen nicht sehen kann.

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Ein Hackebeil und eine Geflügelschere sollte man im Haus haben, wenn man sowas vorhat…

Man entfernt also Kopf und Krallen und scheidet dann vom Kopf her mit der Geflügelschere den Brustkorb auf. Die Leber (das ganz dunkle Teil der Innereien) behält man zurück, den Rest der Innereien wirft man weg. Dann spült man die Taube mit viel kaltem Wasser gründlich ab.

Und nun kommt das Rezept – übrigens aus einem ganz alten italienischen Kochbuch – für Taube mit Oliven (das Grundrezept ist für drei Tauben.

Piccioni alle olive – Tauben mit Oliven

3 Tauben
1 dicke Scheibe Prosciutto, etwa 150 g schwer
(ich habe Schwarzwälder Speck verwendet)
2 Frühlingszwiebeln, gehackt
(ich habe normale, weiße Zwiebel verwendet)
2 Lorbeerblätter
1 Esslöffel frische Wacholderbeeren
(3-4 getrocknete)
60 ml natives Olivenöl
250 ml klare Rinderbrühe
60 ml trockener Marsala
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
3 Scheiben Pancetta
180 g grüne Oliven, entkernt

Die Tauben wie oben beschrieben vorbereiten. Den Prosciutto in kleine Stücke schneiden. In einem Topf Prosciutto, Taubenlebern, gehackte Frühlingszwiebeln, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren und zwei Esslöffel Öl vermischen. Einige Minuten bei starker Hitze garen. 120 ml Brühe und den Marsala hinzufügen. Die Temperatur reduzieren. Mit Salz und Pfeffer würzen und den Deckel auflegen. Den Topfinhalt etwa 30 Minuten garen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Die Füllmasse fein hacken (Lorbeerblätter vorher entfernen) und in die Tauben füllen.

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Die Pancetta-Scheiben um die Tauben wickeln und zusammenbinden.

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Mit 1 Esslöffel Öl bestreichen und mit Salz und Pfeffer würzen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C etwa eine Stunde braten, zwischendurch mit dem restlichen Öl bepinseln. Die verbliebene Brühe und die Oliven hinzufügen. 5 Minuten garen und dabei rühren, um den Bodensatz zu lösen. Die Tauben auf einer großen, ovalen Servierplatte anrichten (Faden aufschneiden und entfernen). Die Oliven darum verteilen, mit dem Bratenfond überziehen und servieren.

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Bei uns gab es frisches Baguette (auch vom Markt in Mulhouse) dazu.

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