"Fast & Furious 7" / "Furious 7" [USA 2015]


Das Viertelmeilenrennen, das Corona-Bier, das Kennenlern-Sandwich. Und so weiter. Wenn "Fast & Furious 7" Paul Walker zum Abschied begleitet, dann erinnert dieser Beitrag einer langlebigen (Meta-)Reihe, die in ihrem expandierenden und selbstreferentiellen Gedeihen (jetzt: Nathalie Emmanuel als Ursula Andress) stets einen Gang übersprang, an einen Ausgangs- und unvermeidlichen Endpunkt, von wo aus eine Figur sterben muss, obwohl niemals jemand sterben kann. "Fast & Furious 7" ist Abstraktion pur, ein steigerungslogisches Comicbuch, ein unzumutbarer Gadget-Ritt auf einer Flutwelle, die Begier nach dem Tod, der die anderen erwischt – die weite, wüste (Action-)Fläche im Visier, zerstückelt sich das ehemals konservativ-entspannte Franchise in schwerelosen Fimmel, ermattend wiederkehrenden Humor und in die verkomplizierte Attitüde, dem Unausweichlichen den Zufall voranzuschieben. Mit einem raubeinigen Konvoi-Überfall, einem sonnigen Heist-Mittelstück und einer urbanen Verfolgungschoreografie destilliert James Wans Einstand den Geruch aller Vorgängerfilme, und gewiss ist es so, dass deswegen den Startzeichen, aber auch dem qualmigen Tumult gehuldigt wird, um mit einem Charakter würdig abzuschließen, der das tagtäglich ihm fehlende Geballer herbeisehnte. Paul Walkers letzte Szenen, der gereinigte Blick, seine ewige Familie, die Straße, auf der er abzweigen wird – in diesen Szenen ereigniszarter Auslöschung, die hier, nur hier gilt, gestikuliert "Fast & Furious 7" über die Leitplanken des Kinos hinaus.
Originaltext

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