Am 24. April ist Fashion Revolution Day! An diesem Tag werden die sozialen Netzwerke voll mit Fotos von Menschen sein, die ihre Kleidung auf links tragen. Warum? Sie wollen das „Made in“-Label zeigen. Hinter der Aktion steckt die Organisation Fashion Revolution, die auf die Missstände in der Modeindustrie aufmerksam machen will.
Kleidung darf nicht länger Wegwerfware sein
Am 24. April 2013 stürzte das Rana Plaza-Gebäude in Bangladesch in sich zusammen. Große Modemarken ließen dort trotz Sicherheitsbedenken Kleidung herstellen. Als das Gebäude schließlich einstürzte, starben 1138 Menschen, weitere 2000 wurden verletzt. Der Unfall warf ein Schlaglicht auf die desolaten Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie weltweit – nicht nur werden Ressourcen verschwendet und die Umwelt zerstört, sondern es geht ganz konkret um Ausbeutung und Menschenleben. Auch wenn der Trend zu Eco Fashion und nachhaltigem Design geht: Zu viele Menschen betrachten Kleidung als Wegwerfware, die entsprechend billig sein muss. Wir kaufen immer mehr und tragen die Sachen nur noch halb so lange wie früher.
Jeder kann etwas tun
Die Fashion Revolution Week findet diese Woche statt und möchte daran etwas ändern. Menschen aus über 68 Ländern sind mit Events, Flashmobs, Workshops und einer Selfie-Kampagne dabei. Jeder kann mitmachen: Unter dem Hashtag #whomademyclothes? könnt ihr zum Beispiel euer Lieblingslabel oder Textilketten fragen, aus welcher Fabrik oder sogar von welcher Person die Kleidungsstücke stammen, die ihr tragt. Je mehr Menschen sich dafür interessieren, desto eher sehen sich große Labels gezwungen, fairer zu produzieren und transparenter zu werden. Und wenn die Arbeiter*innen ein Gesicht bekommen, wird uns der Wert unserer Kleidung und die Arbeit dahinter viel eher bewusst.
Plant eure eigene Aktion!
Weltweit wird es im Laufe der Fashion Revolution Week jede Menge Events zum Thema nachhaltige Mode geben. Von Kleidertausch-Events und Repair Cafés über Diskussionen bis hin zu Märkten für Second-Hand-Kleidung oder grüne Mode ist alles dabei. Ihr könnt auch eure eigenen Events planen und auf der Website von Fashion Revolution veröffentlichen. Viel Aufmerksamkeit bekam vor zwei Jahren die Aktion „2 Euro T-Shirt“, bei der in einem Automaten in Berlin T-Shirts für zwei Euro angeboten wurden. Doch vor dem Kauf informierte ein Video über die Produktionsbedingungen und den Stundenlohn der Näher*innen. Letztendlich entschieden sich 90 Prozent der Käufer für eine Spende an Fashion Revolution statt für den Kauf des T-Shirts.
Flashmob in Berlin am 28. April
Auf dem Berliner Alexanderplatz findet am Samstag, den 28. April 2018 um 15 Uhr der “Run it ur way”-Flashmob statt. Eine Modenschau direkt vor Primark & Co. soll für die Missstände in der Industrie sensibilisieren und gleichzeitig die Brands feiern, die für transparente und gerechte Mode stehen. Alle Events und viele weitere Ideen und Zusatzinformationen darüber, was ihr selbst tun könnt, findet ihr auf der Website von Fashion Revolution.