Dr. Kristin Schröder, Foto: Bundestag
verkündeteDiese Sätze bei der Pressekonferenz waren noch nicht ganz verhallt, als sich schon der Deutsche Städtetag und der Kinderschutzbund meldeten und der Ministerin widersprachen.
Der Städtetag wies darauf hin, dass viele der von Frau Schröder als zur Verfügung stehenden Plätze noch in der Planung sind; sprich: die Kitas noch nicht gebaut sind.
“Aktuell stehen 711.917 Plätze zur Verfügung, rund 90.000 weitere folgen ‘demnächst’ – eine Formulierung, die so schwammig ist, dass damit auch Ende 2014 gemeint sein könnte. Aber nur, wer ‘aktuell’ und ‘demnächst’ zusammenzählt, kommt auf die gestern verkündete Zahl von 813.093 Kindergartenplätzen.” Das nennt der STERN schlicht “Rechenfehler”.
Der Kinderschutzbund wies darauf hin, dass die für die Betreuung notwendigen ErzieherInnen nicht vorhanden sind. Seit Jahren fehlt – auch schon vor dem Gesetz zum Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz – ausreichend Personal zur Betreuung. Entsprechend der vollmundigen Erklärung der Ministerin hätten 60.000 Erzieherinnen und Erzieher eingestellt werden müssen. Davon jedoch kann keine Rede sein.
Die Berliner Zeitung hinterfragt generell, welchen Effekt dieser Rechtsanspruch hat. Denn auch das Betreuungsgeld habe die Geburtenrate nicht erhöht – was das erklärte Ziel der Ex-Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) war. “Geld allein zeugt … keine Kinder” kommentiert Mira Gajevic das in dem Artikel. Es braucht dazu ein stabiles soziales Umfeld und Zeit.