Familienmesse

Eine Wiege, die auf Knopfdruck das Baby wiegt. 

Papas, die am Glücksrad kleine Kinder zur Seite schubsen, um möglichst bald selber dranzukommen. Was man nicht alles tut, um einen Schlüsselanhänger aus Plastik zu bekommen…

Klopapier in allen Farben des Regenbogens. Nein, nicht nur so leicht pastell, sondern richtig grell und bunt.

Kinderautos, die bis ins Detail den echten Autos nachempfunden sind und die so gebaut sind, dass der kleine Mensch sich auch garantiert kein bisschen bewegen muss, um mit dem Ding vorwärts zu kommen. 

Kleine Mädchen, die schon sehr genau wissen, wie lasziv sie sich beim Fotoshooting räkeln müssen, um beim Casting aus der Masse herauszuragen. 

Shows, die so ohrenbetäubend laut sind, dass sogar kleine Jungs die Halle fluchtartig verlassen, in der sie eigentlich nach Herzenslust Games testen dürften. 

Mamas, die den unvergesslichen Moment, in dem das Kind den 150. Luftballon in die Hand gedrückt bekommt, mit dem Smartphone festhalten. Ein paar Schritte weiter dann ein Bild am Basteltisch. Und dann natürlich ein Foto mit dem Messe-Maskottchen. 

Versicherungsvertreter, die nur die Leute mit Goodies beglücken, die auch ganz bestimmt zu ihrer Zielgruppe gehören. (Unsere Ausbeute war ziemlich mager…)

Plastik. Plastik. Plastik. Plastik. Plastik. Papier. Plastik. Papier. Plastik. Plastik. Plastik.

Ganz anständige Brezeln zum ganz und gar unanständigen Preis von vier Franken fünfzig pro Stück.

Babykram, die kein Baby je brauchen wird. Zu dumm, dass man das nur weiss, wenn man schon mal ein Baby grossgezogen hat. 

Unzählige Versuche, kindliche Bedürfnisse zu wecken, um den Eltern Geld aus der Tasche zu ziehen. 

Oh ja, natürlich, da gab es auch ein paar ganz tolle Spiele, die man in aller Ruhe testen konnte. Kinderfahrzeuge, die wirklich cool sind. Liebevoll gestaltete Puppenhäuser. Musikinstrumente, die man ausprobieren durfte. Doch wie soll man in dem ganzen Trubel noch die Geduld aufbringen, sich die Dinge anzusehen, die eigentlich ungeteilte Aufmerksamkeit verdient hätten?

Warum wir überhaupt hingefahren sind? Weil ich vier Gratis-Tickets hatte. Und weil man sich hin und wieder in Welten begeben sollte, die einem fremd sind, damit man nicht zu einseitig wird.

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