ein Falter, der begehrte
die Rose. Loser Knab’!
Die Rose aber wehrte
sein stürmisch Werben ab.
Und wie er fort auch mühte sich,
und keinen Deut die Blüte wich,
… ei, hüte dich!
Fotos: © Dagmar Hiller
’s war eine Wasserrose,
die ihm so gut gefiel.
Jetzt trotzte er im Moose,
gab scheinbar auf sein Spiel.
Doch sann der kleine Wüterich:
bis nur der Tag verglühte sich,
… dann hüte dich.
Und als die Nacht vom Hügel
herabstieg, — voll Begier
spannt er die Pracht der Flügel
und flatterte zu ihr …
doch sein Triumph verfrühte sich!
Es schloß ganz leis’ die Blüte sich,
jetzt … hüte dich.
Rainer Maria Rilke 1875-1926