Falscher Polizeibeamter – die Betrugsmasche über Telefon

Gerade in der letzten Woche hatte das Thema „Falscher Polizeibeamter“ ein enormes Medieninteresse. Und natürlich musste es so kommen, denn immer mehr Opfer werden bekannt, die Gewinne für die Betrüger bei sehr geringem Risiko enorm und gefühlt jede Minute eröffnet ein neues Call-Center im Ausland welches sich auf genau solche und auch ähnliche Maschen spezialisiert. 

Wer sind die Opfer beim falschen Polizeibeamten?

Wenn ihr einen Eindruck bekommen wollt, dann empfiehlt es sich die Dokumentation von RTL anzuschauen. Leider haben diese meines Wissens nach nur eine kostenpflichtige Mediathek über TVNow. 

Aber schauen wir uns die Opfer an, dann sind es zumeist Rentner. Die älteren Leute unter uns, die zum einen nicht mit der heutigen Technik aufgewachsen sind, über die Jahre eine gute Ersparnis angehäuft haben und noch so ein Grundvertrauen in die Polizei haben. 

Das diese Masche erfolg hat, wird auch in den Beträgen benannt. Deutschlandweit kam es 2018 zum erbeuten von Millionenbeträgen. 

Aber wie kommt man in den Fokus solcher Betrüger?

Zu Beginn haben die Betrüger nur wenig Anhaltspunkte zu einer Person. Das recherchieren der Opfer funktioniert unkompliziert über das Telefonbuch. Darüber bekommt man Namen, Nummer und auch die Adresse. Gezielt gesucht wird nach Namen die Rentner erwarten lassen So würde man aus Sicht des Betrügers wohl eher zu einer Person tendieren die „Elfriede“ heißt und eine „Cindy“ ignorieren. Aber beobachte ich mein gleichaltriges Umfeld, dann fällt mir sowieso niemand ein der noch einen Eintrag im Telefonbuch hat. 

Falscher Polizeibeamter – die Betrugsmasche über TelefonQuelle:https://www.bz-berlin.de/liveticker/angeklagter-falscher-polizist-schweigt

Schnell kommen so eine Menge potenzielle Nummern zusammen. Und weil die Zielgruppe ungefähr das gleiche Alter hat, kann man bei einem folgenden Telefonat bestimmte Behauptungen in den Raum werfen. Die Reaktion darauf verrät wie zutreffend diese Behauptungen sind. 

Aber auch fingierte Befragungen zum Thema Gesundheit oder auch Bankwesen wären durchaus denkbar. Denn dann kann man auch gleich eine realistische Beute ermitteln. Lässt man nun ein paar Tage bis Wochen verkriechen, dann stehen die Chancen gut das der Angerufene dieses Telefonat vergessen hat kann aber sogleich die gewonnenen Informationen verwenden um dem eigentlichen Betrugsversuch eine gewisse Glaubwürdigkeit zu verleihen. 

Falscher Polizeibeamter – wie kann man sich das vorstellen?

Nehmen wir mal an, das Call-Center hat bereits erste informationen im Vorfeld gesichert. Beispielsweise über eine fingierte Umfrage. Dann wird sich, wie auch in dem oben erwähnten Beitrag, ein „falscher Polizeibeamter“ telefonisch melden. 

Zu erst muss er vertrauen aufbauen. Hierzu nutzt er das technische Verständnis des potenziellen Opfers. Er stellt sich also als Kommissar Müller vor und weißt auf die Dringlichkeit dieses Anrufs hin. Aber um dem Opfer ein besseres Gefühl zu geben, fordert er auf bei gehaltener Leitung die 110 zu wählen und sich bei der Leitstelle über den Kollegen Müller zu informieren. Da das Gespräch bei dieser Masche aber nicht beendet wird, macht auch die Eingabe von der 110 Telefonnummer keinen Unterschied. Das Headset wird weitergeben und eine andere Person spielt die Leitstelle.

Falscher Polizeibeamter – die Betrugsmasche über TelefonRobert Müller  / pixelio.de

Kurz darauf wird sich der Kollege wieder melden und nun zum eigentlichen Betrug ansetzten. Er erzählt beispielsweise, dass eine Einbrecherbande von vier Personen in den Fokus von Ermittlungen geraten ist. Zwei dieser Personen konnten gestellt werden und weitere zwei sind noch auf der Flucht. Diese haben aber einen Kontakt in die Bank des Opfers und auch ihre Daten wurden hier auf einem Zettel gefunden. Mit Nachdruck wird darauf hingewiesen, dass sein Geld in der Bank nicht mehr sicher ist. Außerdem wolle man die anderen Beiden festnehmen und ggf. Fragt man nach Unterstützung um den Tätern eine Falle zu stellen. 

Hat man durchblicken lassen, dass man einiges an Geld auf der hohen Kannte hat und die Täter glaubhaft vermittelt bekommen haben, man würde dieser Masche auf dem Leim gehen, werden in den folgenden Stunden oder auch Tagen immer wieder Anrufe folgen. 

Die Fortsetzung der Masche erfordert aber einen Mindestbetrag an Beute. In dem Beitrag hieß es etwa 15.000€, jedoch ist auch vorstellbar, dass die Täter auch schon bei 10.000€ weiter agieren. Denn ab dieser Stelle wird es für die Täter erstmalig gefährlich. Denn würde es jetzt zu einer Übergabe kommen, dann muss auch tatsächlich eine Person erscheinen. Und genau diese Person trägt ein Risiko, welches er nur eingeht wenn auch etwas Provision dabei rausspringt. 

Gehen wir nun davon aus das das potentielle Opfer eine größere Summe Geld in Aussicht gestellt hat, dann wird man langsam anfangen das Opfer unter Druck zu setzen. Man wird aufgefordert, niemanden von diesen Anrufen zu erzählen. Denn das würde laufende Ermittlungen gefährden und wenn dieses passiert, dann wird das Opfer bestraft und muss sich vor dem Gesetzt verantworten. 

Auch werden immer wieder unterschwellig Fragen gestellt die ausschließen sollen, dass nicht schon die Polizei tatsächlich informiert wurde. Dieses wird so lange passieren, bis die Übergabe durchgeführt wurde.  

Je nach Gruppierung kann es sein, dass man irgendwann auch tatsächlich beschattet wird. Vielleicht werden sogar schon die Abholungen von Geldern bei der Bank beobachtet. Oft wird man auch aufgefordert die Zielsumme in mehreren Bankfilialen abzuholen. Denn auch die Banken kennen solche Maschen und fragen bei unangemeldeten großen Abhebungen nach, ob sie erpresst werden oder was der Grund für diese Abholung ist. 

Zum Ende wird verlangt das die Tasche mit den Wertsachen irgendwo deponiert wird und ab dem Moment ist es dann schon fast erledigt!

Was für Täter arbeiten mit der Masche „falscher Polizeibeamter“?

In diesem Bericht wurde gesagt das in der Türkei diverse Call-Center betrügerisch agieren. Dennoch macht es keinen Sinn jemanden an die Leitung zu setzen, der nur gebrochen deutsch Spricht. 

Demnach kann man erwarten: 

  • eine gute und gewählte Aussprache in deutsch 
  • Wissen wie sich Polizisten ausdrücken und kennen auch die Grundstrukturen
  • Kennen bestimmte Abläufe 
  • Sind geschult darin Vertrauen zu gewinnen, Opfer subtil unter druck zu setzen und Abweichungen zu erkennen

Wie kann man sich schützen und was ist vielleicht die Aufgabe der jüngeren Generation

An dieser Stelle kann man nur sagen, dass kein Polizeibeamter oder auch eine Bank sie anrufen wird und ganz persönliche Daten erfragt. Und generell sollte man immer skeptisch sein, wenn jemand Auskunft zu Wertsachen und Vermögen haben möchte. 

Treten Personen an einen heran, die sich gerade in Zivil als Polizeibeamte ausgeben, dann sollte man sich auf jeden Fall den Dienstausweis zeigen lassen. Und niemals wird ein Polizeibeamter verlangen, dass sie Vermögen in Mülleimern, vor einer Tür oder in einem Schließfach deponieren. Zweifelt man, dann kann man sich immer in seinem zuständigen Abschnitt informieren.

Bekommt man also einen Anruf, dann am besten Direkt auflegen. Außerdem sollte man noch mal stark überdenken, ob der Eintrag im Telefonbuch zwingend erforderlich ist?! Auch Traueranzeigen in einer Zeitung mit Namen der Enkel sind kritisch zu betrachten, denn dieses liefert ausreichend Informationen um ggf. den „Enkeltrick“ zu probieren. 

Zum Schluss wäre es Wünschenswert, wenn wirklich jeder von uns der sich fragt: „Wie kann man auf so etwas reinfallen!“, sein Umfeld informiert und dafür sorgt das diese Informationen weitergetragen werden. Denn nur so können wir unsere gefährdeten Mitmenschen besser davor Schützen und ein bisschen Skepsis ist doch auch nicht verkehrt!

Zum Schluss noch ein Link auf die Internetseite der Polizei Sachsen mit dieser Thematik!

https://www.lka.polizei-nds.de/praevention/aktuelles_und_kampagnen/praeventionskonzept—falscher-polizeibeamter-113663.html

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