Vor mehr als acht Jahren wurde die Deutschtürkin Hatun Sürücü von ihrem jüngsten Bruder ermordet. Dieser “Ehrenmord” wurde damals in den Medien viel diskutiert.
In Berlin steht an dem Ort ihrer Ermordung ein Gedenkstein.
Nun soll der Mordfall noch einmal vor einem türkischen Gericht verhandelt werden. Die Ermittler können dabei auf die Akten der deutschen Behörden zugreifen. Die türkischen Strafverfolgungsbehörden wollen dabei gegen die beiden älteren Brüder ermitteln, die in der Türkei leben.
In einem Prozess vor dem Berliner Landgericht wurde 2005 lediglich der jüngste Bruder Ayhan für das Verbrechen verurteilt. Er erhielt wegen Mordes eine Jugendstrafe von neun Jahren und drei Monaten, die er noch in Berlin verbüßt.
In einem Kommentar zu diesem Prozess warnt Sabine Deckwerth (ebenfalls in der Berliner Zeitung) jedoch vor zu hohen Erwartungen. Sie zweifelt daran, dass ein neues Gerichtsverfahren etwas Neues aufdecken wird. Denn “den Frauen, die noch immer von dieser Gewalt betroffen sind, hilft das auf keinen Fall.”