Fahrenheit 11/9

Fahrenheit 11/9

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Worum geht's?

Am 9. November 2016 gewinnt Donald Trump die Wahl zum Präsidenten der USA, obwohl die Medien Hillary Clinton als sichere Siegerin prognostizierten. Michael Moore fragt sich, wie es dazu kommen konnte, sucht die Fehler im System und beleuchtet Protestbewegungen.

Wie ist der Film?

Nach „Fahrenheit 9/11" (2004), der die Fehltritte von George W. Bush analysiert, widmet Michael Moore erneut einem US-Präsidenten einen ganzen Kinofilm. Wer Michael Moore kennt, weiß, dass der Dokumentarfilmer gnadenlos Stellung bezieht und sich selbst inszeniert. Allein die Musikauswahl illustriert unmissverständlich, wen Moore für die Bösewichte hält. Dieser plakative Stil garantiert Biss und Entertainment, spricht allerdings nur jene Zielgruppe an, die ohnehin schon ganz Moores Meinung ist. Mit etwas mehr journalistischer Zurückhaltung, bei der Fakten für sich sprechen, hätte „Fahrenheit 11/9" vielleicht mehr bewegen können. So ist der Film eben ein weiterer Aufschrei des linken Establishment-Hassers.

Fahrenheit 11/9Eindrucksvoll zeichnet Moore die Trump-Kandidatur als eine Machtdemonstration, die schrecklich eskalierte. Schuld findet er auch in den sensationsgeilen Medien, die Trump durch übermäßige Aufmerksamkeit beflügelten, sowie in einer inkonsistenten demokratischen Partei, die dem Republikaner/Autokraten den Weg ebnete. Außerdem zeigt Moore auf, dass der Bevölkerungsteil, der Trump wählte, tatsächlich die Minderheit darstellt, und wie viele Menschen wirksam gegen den Präsidenten protestieren. Ausgedehnte Hitler-Vergleiche, die gar nicht so plump sind, wie es zunächst scheint, kündigen eine beklemmende Wiederholung der Geschichte an. Es passiert viel in „Fahrenheit 11/9", was die Dokumentation sehr lebendig hält, ihr aber auch schadet.

Ein Skandal um vergiftetes Trinkwasser in Flint, Michigan - Moores Heimatstaat - nimmt einen großen Teil der Doku ein, hätte einen eigenen Film verdient und hat auch nur am Rande mit Donald Trump zu tun. Hier offenbart sich die größte Schwäche an „Fahrenheit 11/9": Moore erzählt durcheinander, setzt willkürlich wirkende Schwerpunkte und behält keinen roten Faden. Die zahlreichen Stimmen wirken ungeordnet, ein niederschmetternder und ein hoffnungsvoller Tonfall wechseln sich ab und bei alledem fällt es schwer, über zwei Stunden am Ball zu bleiben. Michael Moore scheint sein eigenes Anliegen zu verwässern. Und doch bleibt er einer der unterhaltsamsten, wenn nicht wichtigsten Krawallmacher Hollywoods.

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