Fahndungssteckbrief: Umstrittene Inhaltsstoffe

Gesucht wird: EDTA

Bei der Suche nach bedenklichen Inhaltsstoffen fahndet die Abraxia-Redaktion auch nach der Substanz EDTA. Es handelt sich dabei um die sogenannte Ethylendinitrilotetraessigsäure, die die Eigenschaft hat, Verbindungen mit anderen chemischen Substanzen einzugehen. EDTA betätigt sich als Kuppler, Schaumschläger und Konservierer.

Aufenthaltsorte

Der chemische Komplexbildner EDTA hält sich gern in Duschgels, Schampoos, Bodylotions, Sonnencremes oder Seifen auf. Zuletzt wurde er in einem Pariser Hotel in einem Duschgel für Gäste gesichtet.

In der Liste der kosmetischen Inhaltsstoffe taucht die Substanz als TRISODIUM EDTA auf.

EDTA tarnt sich unter weiteren Namen:

  • Ethylendiamintetraethansäure
  • Edetinsäure
  • Titriplex® II
  • Idranal® II
  • Chelaplex II
  • EDTAH4
  • Trinatriumhydrogenethylendiamintetraacetat, ,Trinatrium-Salz, Edta Trinatrium, Trinatrium Edetat

 Die Masche von EDTA: Der Komplexbildner EDA dient dazu, Wasser weicher zu machen. Dazu geht er Verbindungen mit Magnesium oder Kalzium aus dem Leitungswasser ein. Das EDTA-haltige Produkt schäumt durch diesen Bindungsvorgang besser. In Sonnencremes oder Bodylotions sorgt EDTA dafür, dass verschiedene Substanzen sich vermischen und dadurch stabil bleiben, eine Art Konservierungsmechanismus, obwohl EDTA offiziell nicht als Konservierungsmittel bezeichnet werden darf. Seine Dienste bietet EDTA verhältnismäßig günstig an und das macht ihn so beliebt.

Risiko für den Menschen: EDTA verbündet sich allerdings nicht nur mit harmlosen Stoffen wie Magnesium oder Kalzium. Die Chemikalie ist so hinterhältig, dass sie auch mit problematischen Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Parabenen oder chemischen UV-Filtern Verbindungen eingeht und es diesen erleichtert, die Hautbarriere des Menschen zu durchdringen und in den Körper zu gelangen. EDTA ist zudem in der Lage, Schwermetalle zu lösen, die dadurch frei werden und auch besser die Hautbarriere passieren könnten. Man denke nur an das Aluminium oder das Zink aus Deos.

Gefahren für die Umwelt EDTA wird nur sehr langsam abgebaut. Die Filter der Kläranlagen kommen schlecht gegen diese Chemikalie an, so dass sie im Grund- und Trinkwasser nachgewiesen wird. Wenn sie dann auch noch Schwermetalle im Schlepptau hat, vergiftet sie Wasserlebewesen, die wiederum in die menschliche Nahrungskette gelangen.

Alternativen zu EDTA: Da EDTA ein echter Bösewicht ist, gewährt die Naturkosmetik ihm keinen Unterschlupf. Als Wasserenthärter kommt in ökologischen Produkten zum Beispiel Zitronensäure zum Einsatz. Die Funktion von Komplexbildnern wird bei Naturkosmetik häufig von Zuckerverbindungen übernommen. Dadurch schäumen naturbelassene Shampoos oder Duschgels oft weniger. Wenn es ums Konservieren geht, greift die Naturkosmetik zum Beispiel auf Alkohol zurück. Wenn das Produkt ganz ohne Wasser auskommt, können Konservierungsmittel ganz wegfallen. Es gibt genügend Möglichkeiten, EDTA den Garaus zu machen, man muss es nur wollen. Leider hat der Gesetzgeber bisher nur Empfehlungen ausgesprochen.

 


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