In der Schweiz existieren 297 Spitäler und Spezialkliniken, die mit Pflege- und Altersheimen zusammen 482’000 Pflege-Fachkräfte beschäftigen. Im zweiten Quartal 2014 waren 5’900 Stellen in der Pflege unbesetzt. Oft ist es für die Institutionen schwierig, diese freien Stellen zu besetzen.
Viele Kantone sind nicht untätig gegenüber diesem Fachkräftemangel: Im Kanton Bern wurde beispielsweise das Spitalversorgungsgesetz und das Sozialhilfegesetz ergänzt mit einer gesetzlichen Ausbildungsverpflichtung. Das heisst, dass wer Personal einstellt auch selber Personal ausbilden muss. Auch diverse Förderprogramme für Umsteiger und Quereinsteigerinnen sind im Kanton Bern in Planung. Allerdings ist für Quereinsteiger die Ausbildung in den Pflege-Berufen eher unattraktiv: Während der ca. zwei Jahre dauernden Ausbildung verdient man nur einen Lehrlingslohn, was sich viele Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen einfach nicht leisten wollen oder können.
Auch die Revision des Heilmittelgesetztes bringt einige Vorteile: Demnach können Apotheker und Pflegefachleute aufgrund ihrer guten Ausbildung zusätzliche Kompetenzen übernehmen und so das Gesundheitssystem entlasten.
In einem Artikel der NZZ zum World Demographic & Ageing Forum (WDA Forum) sind sich Hans Stöckli (SP, BE), Felix Gutzwiller (FDP, ZH) und Christine Egerszegi (FDP, AG) einig, dass nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative neue Lösungen gefunden werden müssen, wie in der Schweiz mehr Fachkräfte im Gesundheitswesen ausgebildet und rekrutiert werden können.
Christine Egerszegi geht im NZZ Artikel sogar noch einen Schritt weiter: Sie glaubt, dass die Zeit der 26 verschiedenen Präventions- und Gesundheitsgesetzgebungen gezählt sei und dass dies irgendwann auch die Bevölkerung merken werde.
Quellen: NZZ Spezialausgabe WDA Forum
Autor: David Krähenbühl
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