Es könnte für alle Marketer so schön und einfach sein: Voting- Gewinnspiele sorgen durch ihre Viralität für Aufmerksamkeit und hohe Teilnahmezahlen im Social Web. Also ein probates Instrument, um der eigenen Marke mehr Reichweite zu verschaffen ohne den Mediatopf allzu sehr strapazieren zu müssen.
Aber die Realität sieht mittlerweile anders aus, wie zuletzt Nivea und vor allem Pril erfahren mussten. Votings wurden manipuliert, Fake Accounts und Clickbots eingesetzt und auf den Pinnwänden beschimpft und unter der Gürtellinie ausgeteilt. Und das unerfreuliche ist: selbst wenn die schwarzen Schafe über IP-Tracking und manuelle Überprüfung aussortiert wurden, bleibt ein übler Beigeschmack auf der Pinnwand übrig. Da hilft dann auch kein besonnenes Community-Management. Und wer sogar Postings und Kommentare löscht, riskiert erst recht einen richtigen Shitstorm.
Aber was ist die Alternative?
Votings sind immer noch dort einsetzbar, wo die Eintrittsbarriere zur Teilnahme sehr hoch ist. Beispielsweise bei Castings mit Bewerbungsvideos. Auch eine Kombination mit einer Jury ist sinnvoll: die Community entscheidet über die Top100, die Gewinner werden von einer Jury gekürt.
Die beste Wahl dürfte aber in den meisten Fällen die gute alte Verlosung sein. Jeder Teilnehmer hat die gleichen Gewinnchancen, niemand fühlt sich benachteiligt und hat deswegen keinen Grund, sich auf der Pinnwand aufzuregen. Und die Vitalität? Sorgen sie für Preise, über die man spricht. Je wertiger und aussergewöhnlicher, desto besser. Viel Erfolg!