Zunächst einmal installiert man sich den Ohrwurm “Arbeit nervt” von Deichkind! Dann ersetze man “Arbeit” durch “Facebook” und ZACK, muss ich mehr eigentlich nicht sagen. Dann liest man einfach diesen Text und freut oder ärgert sich eben. ^^
Damals, es ist wohl keine zwei Jahre her – Facebook hatte noch keine 300 Mio. Mitglieder – war das alles irgendwie entspannter. Kaum stündliche Spieleanfragen, keine alltägliche SPAM-Sau, die durchs Dorf getrieben wurde. Selbst die nervigste aller Anwendungen, die Glücksnuss, wurde nur begrenzt eingesetzt. Facebook konnte zu dem genutzt werden, wozu es gedacht war. Austausch von Links, Bildern, Nachrichten. Und man war, trotz knapp 300 Mio. Mitgliedern weltweit, unter sich. Der Datenschutz war damals völlig egal. Es hat niemanden interessiert. Denn die, die damals schon da waren, waren sich sehr wohl bewusst darüber, welche Daten sie online stellten. Sie waren sich bewusst der Möglichkeit, wie die Daten weiterverwendet werden können.
Heute sieht die Welt anders aus! Ich mag sie ja echt gerne, meine Facebook-Kontakte. Wirklich! Jeder in meiner Kontaktliste hat seine Daseinsberechtigung. Aber diese nervigen Anfragen zu Spielen, Anwendungen, und sonst welchem Scheiss. Ich pack es einfach nicht!
Ach, die ganze Datenschutzdiskussion: Zum kotzen! Ich mein, was sind wir? Sind wir irgendwelche minderentwickelten Halbaffen, dass wir nicht mehr selbst entscheiden können, was wir wie in der Öffentlichkeit preisgeben? Müssen wir uns überall und jederzeit auf die Finger schauen lassen?
Jeder einzelne, der sich über die Preisgabe der Daten bei Facebook beschwert, solle sich doch bitte sofort löschen, denn jeder von euch, der sich früher oder später bei Facebook registriert hat, hat dem Datenhandel offiziell zugestimmt. Ob es nun wortwörtlich so in den AGB’s (Allgemeine Geschäftsbedingungen) drinnen stand, oder nicht.
Und! … ich werde dennoch bei Facebook bleiben! Denn ich werde euch weiterhin mit meinen geistigen Ergüssen aus diesem Blog hier, und Anderen belästigen! Ich werde euch weiterhin die Eier breit treten, fordernd nach Kommentaren, fordernd nach Aufmerksamkeit. Weil ich das gleiche Problem habe, wie ihr! Den Mangel an Aufmerksamkeit, die wir verdienen.
Dass unsere verbale Kommunikation durch solche Plattformen, wie eben Facebook, komplett den Bach runter geht, habe ich mit Bedacht außen vor gelassen. Denn das Phänomen des Sprach- und Schriftsterben setzte ja schon zu Zeiten der SMS ein.
About Michael Brückner
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Die 30 erreicht, mittlere Reife, einfach aber nicht auf den Kopf gefallen. Koch gelernt, Beruf an den Nagel gehängt, was neues probiert. Ich versuche mich jetzt in Web-, Grafik- und Printdesign sowie in Fotografie. Wobei letzteres einen Großteil meiner Freizeit einnimmt.