Exoten

Laut aktueller Gesetzeslage könnten Sie einen Geparden in Ihrem Garten halten. Sie möchten einen Affen als Haustier? Kein Problem, denn exotische Haustiere in Deutschland zu kaufen ist möglich.

Immer mehr exotische Haustiere finden in den Wohnungen der Deutschen ein zu Hause. Kurzkopfgleitbeutler, Weißbüscheläffchen und sogar Stinktiere. Einige sind bereits seit Jahren etabliert. So sind Schildkröten als Haustiere bereits seit sehr vielen Jahr äußerst beliebt.

Eine Artgerechte Haltung können die Wenigsten gewährleisten. Meist fristen die armen Tiere ein armseliges Dasein. Sie vegetieren stumm in ihren Käfigen vor sich hin und versterben frühzeitig.

Affen im Eigenheim - das geht meist nicht gut aus

Der Wunsch nach einem „ echten Exoten " schlummert in vielen von uns. Leider sind sich viele Halter dieser Tiere selbst gar nicht bewusst, was diesen armen Geschöpfen damit antun.

Eine Artgerechte Haltung ist bei Affen nur selten möglich. Sie benötigen sehr viel Platz und fühlen sich oft nur in Gruppen wohl. Außerdem können einige sogar sehr gefährlich für den Menschen werden. Primaten wie der Schimpanse haben sehr viel Kraft und reagieren mit Agressivität.

Zahlen aus einer Studie

Offizielle Zahlen über in die in Deutschland lebende exotische Haustiere gibt es nicht. In einer Studie von prowildlife.de mit dem Namen „ Endstation Wohnzimmer " haben sie sich deshalb verschiedene Daten aus den Jahren 2010 bis 2014 genauer unter die Lupe genommen.

Ein Blick in die Studie lohnt sich auf jeden Fall. Hier gibt es die Studie als PDF zum Download: Endstation Wohnzimmer

  • Über 10000 exotische Haustiere wurden Angeboten
  • 291 verschiedene Arten
    • 117 nicht domestizierte Nagetiere
    • 73 verschiedene Raubtierarten
    • 54 Affenarten
  • Insgesamt ein Wert von über 8 millionen Euro

Unter den importierten Raubtieren waren Stinktiere, Erdmännchen, Nasenbären, Waschbären und Wüstenfüche ( bekannt als Fennec ). Unter den Affen Weißbüschelaffen, Lisztaffe, Goldkopf-Löwenäffchen, Zwergseidenäffchen und Katta.

Auch Nageteriere erfreuen sich größter Beliebtheit. Baumstreifenhörnchen, Kanadische Rothörnchen, Steppenlemmige, Buschschwanz-Rennmäuse und Präriehunde. Weitere Tiere sind der Quastenstachler, Flughunde, Servale, Gürteltiere und Fuchskursus.

Probleme beim Tierschutz werden größer

Exoten benötigen eine besondere Behandlung. Sie haben spezielle Ansprüche an ihre Umgebung. Meist brauchen sie viel Platz und haben Anforderungen an ihre Umwelt. Außerdem leben einige in sozialen Gruppen und benötige diese für eine artgerechte Haltung.

In privaten Haushalten gelingt die Umsetzung in den seltensten Fällen. Grund hierfür sind sowohl mangelndes Wissen als auch die fehlende Erfahrung mit exotischen Haustieren.

Ein Ergebnis dieser Haltungsfehler sind unvorhersehbare Erkrankungen und Mangelerscheinungen bei den Tieren. Da dem Laien das Wissen fehlt, erkennt er diese nicht oder viel zu spät.

Viele Tiere hocken daher stumm in Ihrem Käfigen. Sie vegetieren so vor sich hin bis sie schließlich viel zu früh sterben. Einige völlig überforderte Halter gehen sogar so weit und bringen die Tiere ins Tierheim. Meist sind diese Tiere Krank, schlichtweg zu groß oder agressiv geworden.

Die Niederländische Auffangstation stiching aap berichtet von vermehrten Anfragen aus Deutschland. Die exotischen Haustiere, welche für den Besitzer zu anstrengend geworden sind, sollen hier abgegeben werden. Auffällig hierbei: Exotische Affenarten werden am meisten angefragt!

Exotische Haustiere schleppen Krankheiten ein

Wenn ein Tier aus seinem natürlichen Lebensraum herausgerissen wird, kann es passieren, dass Krankheitserreger mit importiert werden. Sie können auf den Menschen übertragen werden. Der Fachbegriff dafür lautet Zoonose.

Zwischen 2011 und 2013 sind drei Männer in Deutschland an einer Gehirnhautentzündung gestorben. Sie hatten sich mit dem Virus mit dem Namen Bornavirus bei Exotisches Nagetieren angesteckt.

Eine Studie aus dem Jahr 2017 untersuchte die Übertragung des Bornavirus auf besagte Nager und den Menschen. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass das Virus sich sowohl auf weitere Nagetiere, aber auch auf den Menschen übertragen ließ.

Forscher warnen davor, dass die Einfuhr lebendiger exotischer Tiere als Schnellstraße für Virale Infektionen genutzt werden könnte. Es wird ausdrücklich davon abgeraten Nagetiere, Affen oder Reptilien aus exotischen Gebieten nach Deutschland zu importieren.

Die Politik muss etwas tun

Deutsche Tier- und Naturschutzverbände fordern, dass der Handel und die Haltung auf Tierarten beschränkt werden, die in Deutschland als unbedenkliche Haustiere gehalten werden können. Ein grundsätzliches Verbot ist von exotischen Haustieren ist nicht gewollt.

Es muss eine Liste für Deutschland erstellt werden, auf der unbedenkliche Arten veröffentlicht werden. In Belgien und den Niederlanden funktioniert das bereits.

Es sind zwar bereits Pläne für eine solche Liste von der Bundesregierung geplant worden, eine Umsetzung findet aber leider noch nicht statt.


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