mep-Chefredakteur Thomas P. Scholz über die Rolle der Event-PR in der Veranstaltungsbranche
Chefredakteur der mep, Thomas Scholz, im Interview mit PR-Gateway ©Thomas P. ScholzDie Planung und PR eines Events ist ein hartes Stück Arbeit. Das Web 2.0 und zahlreiche Tools nehmen Ihnen schon viel Arbeit ab, man muss nur wissen wie. Special Interest Magazine wie die „mep – Fachzeitschrift für MICE-Business“ testen und berichten über verschiedene Locations, Produkte, Apps und Veranstaltungen. Im Interview mit PR-Gateway gibt der Chefredakteur der mep, Thomas P. Scholz, unter anderem einen Einblick in seinen Werdegang und zur Themenrecherche. Natürlich hat Thomas P. Scholz auch Tipps und Tricks für die Event-PR parat.
Wie sind Sie mit der Eventbranche in Berührung gekommen?
Nach meinem Studienabschluss 1987 als Diplom-Volkswirt konnte ich beruflich direkt in der Veranstaltungswirtschaft „andocken“. Zunächst im Management von Tagungen und Messen, später spezialisiert in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und schließlich im Fachjournalismus. Maßgebliches Rüstzeug dazu wurde mir durch den Besuch des Österreichischen Journalistenkollegs in Wien und Salzburg vermittelt.
Wie recherchieren Sie Themen für die nächste Ausgabe?
Die Frage klingt kurzfristiger, als der Prozess in Wirklichkeit ist. Basis ist immer der jährliche Mediaplan, der die Grundstruktur der künftigen Ausgaben festlegt. Aber natürlich muss man in der Praxis – Stichwort Nachrichtenlage – flexibel sein. Gute persönliche Kontakte, produktives Networking auf Veranstaltungen und natürlich die ständige Beobachtung des Gesamtmarktes sind die Quellen für neue Themen.
Was gehört für Sie zu einem guten Event?
Ein guter Event vermittelt immer ein besonderes Erlebnis, das ich sonst so nicht haben kann. Allerdings ist dabei viel Fingerspitzengefühl gefragt. Auf jeden Fall muss das Programm zur Zielgruppe passen. Dann dürfen die Gäste nicht überfordert werden, denn sie sollen ja ein positives Gefühl mit nach Hause tragen. Themen-Inszenierung ist gut – daran erinnern sich die Leute lange und erzählen gerne davon.
Sie sind seit 28 Jahren in der Event-Branche tätig. Was hat sich, besonders in Bezug auf die PR, am meisten verändert?
Noch zu Zeiten meines Studiums gab es kein Internet, keine Mobilkommunikation, keine E-Mails. Das ist gerade mal eine Generation her. Die neuen Medien haben zahlreiche neue Kanäle aufgemacht und sicher hat jeder davon seinen speziellen Vorteil. Immer mehr Kanäle bedeuten allerdings nicht automatisch auch immer bessere oder weitere Informationen und genau davon muss man abstrahieren: Tatsächlich wird vieles heute einfach nur anders gesagt als „früher“.
Wie sieht für Sie die perfekte Event-PR aus?
Einladungen zu Pressekonferenzen 24 Stunden vor der Veranstaltung und Presseinformationen, die schleunigst wiederrufen werden, erzeugen genauso wenig Begeisterung in den Redaktionen wie Praktikanten, die auf Aussendungen einen Tag später nachtelefoniere. Redaktionen sind auf der Suche nach Themen und deshalb sollte man deutlich machen, ob und welche Story hinter der Veranstaltung stecken kann. Das funktioniert aber nur objektiv – also bitte nichts konstruieren.
Haben Sie Tipps für die Leser bezüglich Event-PR? Welche Tricks hat der Fachmann für die Event-PRler?
Wer gute PR machen will, muss vor allem seine Kommunikationsfähigkeit und Sprachbeherrschung optimieren. Die zunehmenden Defizite in diesem Bereich bestätigen alle möglichen Studien. Der zentrale Anlass von Events ist aber die Förderung von persönlichen Kontakten über Begegnung. Wir sollten wieder mehr Lust an Sprache entwickeln, um nicht irgendwann „sprachlos“ zu sein – denn wenn nichts mehr „rüberkommt“, wäre die Chance von Events vertan.
Viele nützliche Tipps für eine erfolgreiche Event-PR erhalten Sie in der Checkliste „So bewerben Sie Ihre Veranstaltung erfolgreich in der Öffentlichkeit“.
Weitere Informationen zum Thema „Eventplanung in der PR“ gibt es im kostenlosten Leitfaden.