Event: Tips für die Berlinale

Die Berlinale steht vor der Tür und es sind wieder aufregende Filme im Programm. Wir stellen euch vier spannende Filme aus dem Wettbewerb, Panorama und Forum vor und wünschen euch viel Vergnügen bei den 62. Internationalen Filmfestspielen Berlin.

DAS MEER AM MORGEN von Volker Schlöndorff im Panorama Special

Das Meer am Morgen © Volker Schlöndorff

Das Meer am Morgen © Volker Schlöndorff

Die deutsch-französische Koproduktion erzählt eine authentische Geschichte, die in Frankreich eine Legende ist. Es geht um den Tod des 17jährigen Jungen, GUY MÔQUET, der in Frankreich das Gegenstück zu SOPHIE SCHOLL ist. In Paris ist eine Métro- Station nach ihm benannt. Sein Abschiedsbrief wird auf Anweisung Sarkozys alljährlich an seinem Todestag in allen Schulen verlesen.

Ein Jahr lang lebten die deutschen Truppen “wie Gott in Frankreich” – bis im Oktober 1941 ein Offizier in Nantes auf offener Straße erschossen wurde. Hitler verlangte sofort 150 Franzosen hinzurichten. In der Kommandantur in Paris wurde ein Schriftsteller, Oberst Ernst Jünger, mit der Sache befasst.
In einem Lager in der Bretagne befinden sich sogenannte politische Gefangene, wie z.B. der 17jährige Guy Môquet, der in einem Pariser Kino während der Wochenschau Flugblätter vom Rang geworfen hat. Er wird einer von denen sein, die der Landrat als Geiseln aussuchen muss.
Am Atlantikwall wird ein Soldat, der junge Heinrich Böll, zur Schießübung mit scharfer Munition verdonnert.

Der Film schildert auf diesen drei Ebenen – der Kommandantur, dem Lager und dem Bunker an der Küste – die wenigen Stunden zwischen dem Schuss auf den deutschen Offizier und der Hinrichtung der Geiseln. Ein Drama, bei dem jeder Beteiligte eine Marionette zu sein scheint, die an den Fäden einer bürokratischen Maschine hängen. Der Tod trifft sie als Verwaltungsakt. Es sind aber Menschen, die sich gegenüber stehen, die Geiseln, die sich weigern eine Augenbinde zu tragen, die Schützen, die ihnen ins Angesicht sehen, die Beamten und Offiziere, die ihrem Gewissen nicht entkommen.

In seiner Schrift “Zur Geiselfrage” berichtet Ernst Jünger von den Erschießungen französischer Bürger zur Zeit der Besatzung. Dieser lange verschollene Text, den der Klett-Cotta Verlag nun in das Gesamtwerk des Schriftstellers aufgenommen hat, ist eine der Quellen des Drehbuches von Volker Schlöndorff, das sich im übrigen auf die Briefe der Geiseln, auf Polizeiprotokolle und eine Novelle von Heinrich Böll stützt.

Buch und Regie: Volker Schlöndorff.
Cast: Léo Paul Salmain, Ulrich Matthes, André Jung, Jacob Matschenz, Harald Schrott, Christopher Buchholz, Konstantin Frolov und Darroussin Dombasle.

Vorstellungen:
Dienstag, 14.02.2012, 18h, Friedrichstadtpalast
Mittwoch, 15.02.2012, 10h30, CinemaxX 7
Donnerstag, 16.02.2012, 17h, Cubix 9
Freitag, 18.02.2012, 17h, Kino International

Glaube Liebe Tod von Peter Kern im Panorama

Event: Tips für die Berlinale

Event: Tips für die Berlinale

Glaube Liebe Tod © Peter Kern

Regie/Buch: Peter Kern, Cast:  Traute Furthner, Peter Kern, Joao Moreira Pedrosa

Die Rentnerin Maria Schmidleitner (82) holt ihren Sohn Peter (63) aus dem Behindertenheim und umternimmt mit ihm eine Hausbootfahrt auf dem Lychensee. Auf der Fahrt dorthin nehmen sie einen Autostopper mit, der sich als illegaler Einwanderer entpuppt, der es von Afrika bis nach Lampedusa geschafft hat. Rasch wird der junge Mann wieder abgeladen. Auf dem Hausboot angekommen, ereignen sich merkwürdige Dinge: Essen wird geklaut, ein Handy verschwindet und schließlich kommt das Boot in der Mitte des Sees zum Stillstand. Mutter und Sohn, von der Angst vor Fremden und Vorurteilen zerfressen, geraten sie in einen Strudel von Hass, Gewalt und Mord. Der Film dreht sich um die Vorurteile, die von der Weltpolitik geschürt werden und durch gezielte Lügen erreichen dass Frieden gepredigt und Krieg geführt wird. Der Titel spielt mit der Interpretation Ödon von Horvaths des Bibeltextes eines Paulusbriefes: “Nun aber bleiben Glaube Hoffnung und Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter Ihnen”.  Der Film bringt eindringlich eines der größten Probleme unserer Gesellschaft auf den Punkt: Wenn das Denken stirbt, dann stirbt auch die Hoffnung. Übrig bleibt nur mehr Glaube, Liebe – Tod.

Vorstellungen:

Montag 13.02.2012, 20h, Kino International (Welturaufführung) Dienstag 14.02.2012, 13.30h, Cinemaxx 7 Mittwoch 15.02.2012, 14.30h, Cubix 9 Donnerstag 16.02.2012, 14h, Kino International

Tey – Aujourd’hui von Alain Gomin im Wettbewerb

Event: Tips für die Berlinale

Event: Tips für die Berlinale

Filmstill aus Tey - Aujourd'hui © Alain Gomin

Regie: Alain Gomin, Cast: Saul Williams, Aissa Maiga, Djolof M’bengue

Durch eine mysteriöse Ahnung weiss Satche, dass der heutige Tag der Letzte seines Lebens sein wird. In den Straßen seines Heimatortes in Senegal wandelt er in seiner Vergangenheit und lässt sein Leben Revue passieren. Sein Elternhaus, seine erste Liebe, Freunde, Frau und Kinder. Er beschäftigt sich mit dem Vorwurf, der ihn ständig begleitet. Warum er nicht in Amerika geblieben sei, in dem Land in dem er eine Zukunft hatte. Mit Gefühlen wie Angst aber auch Freude verbringt er seinen letzten Tag. Die Themen der Emigration und Neokolonialismus werden in dem Film umgedreht. An seinem letzten Tag erlebt Satche  die Liebe seiner Mitmenschen, bemerkt aber auch die Gier und Boshaftigkeit die zum Teil in ihnen ist. Es ist ein letzter Gang, der ihm einiges an Erkenntnis offenbart.

Vorstellungen:

Freitag, 10.02.2012, 16h30, Berlinale Palast
Samstag, 11.02.2012, 09h30, Friedrichstadt-Palast
Samstag, 11.02.2012, 22h30, Kino International
Sonntag, 12.02.2012, 20h30, Haus der Berliner Festspiele

Nuclear Nation von Atsushi Funahashi im Forum

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Der Dokumentarfilm dreht sich um die im Exil lebenden Bewohner Futabas, deren Lebensbereich durch das Erdbeben am 11.03.2011 und die Katastrophe des Kernkraftwerks Fukushima zerstört wurde. Der Film portraitiert die Evakuierten und begleitet ihr Leben, welches sich mit der Situation dramatisch verändert. Einer der Protagonisten ist Ichiro Nakai ein Bauer, der mit einem Schlag seine Frau, sein Zuhause und sein Reisfeld verloren hat. Das Filmteam begleitet ihn und seinen Sohn auf der Rückreise in die “Exclusion Zone”.

Der eindringliche Film stellt die Frage nach den Preis, den die Menschen letztendendes  für das System des Kapitalismus und nukleare Energie zahlen müssen.

Vorstellungen:
Freitag, 10.02.2012, 19h30, CinemaxX 4
Samstag, 11.02.2012, 14h, Delphi Filmpalast
Sonntag, 12.02.2012, 13h30, Cubix 7
Donnerstag, 16.02.2012, 13h15, Cinestar 8



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