Quelle: www.joseph-heckler-schule.de
Ihr Lieben,
im Rahmen meiner Abendgedanken möchte ich Euch heute eine kleine Geschichte von Peter Spangenberg erzählen:
„Aus der Hasenwelt“
„Die Häsin lag krank.
Der Igel kam zu Besuch, brachte frische Kleeblätter mit und sagte:
"Kommt Zeit kommt Rat.”
Die Eule sah herein und meinte:” Gut Ding will Weile haben.”
Als die Feldmaus durchs Fenster guckte, fiepte sie: ”Kopf hoch, Frau Nachbarin!”
Auch die alte Katze erkundigte sich kurz nach dem Befinden.
”Es wird schon wieder werden”, bemerkte sie schnurrend und meinte es ja auch ehrlich.
Als dann noch der Maulwurf durchs Fenster rief:'
”Keine Sorge ! Ende gut, alles gut!”, empfand die Häsin nur noch Bitterkeit.
Quelle: www.freibergweb.de
In der Küche tobten die jungen Hasen, nichts war fertig geworden.Dazu noch die Angst.
Es sollte witzig klingen, als die Elster hoch vom Baum rief: ”Kommen wir über den Hund, kommen wir auch über den Schwanz, Geduld , Geduld!”
"Können die sich denn gar nicht vorstellen, wie mir zumute ist?” ,
dachte die kranke Häsin. "Müssen die alle so einen Unsinn reden?”
Während sie noch enttäuscht darüber nachdachte, dass all der beiläufige Trost keiner war, kamen die Ameisen herein, grüßten kurz, stellten Feldblumen auf den Tisch, machten die Küche sauber, versorgten die jungen Hasen, waren bei alldem sehr leise und verabschiedeten sich geräuschlos.
Da kehrte Ruhe ein. Und die Hoffnung wuchs!!“
Ihr Lieben,
Jeder von uns erlebt Zeiten der Krankheit und des Leides.
Und wir freuen uns dann ganz besonders, wenn Menschen uns zur Seite stehen und uns Mut machen, uns gut zusprechen und uns gute Wünsche übermitteln.
Als ich im Dezember Probleme mit meinem Herzen bekam, haben mir die vielen Briefe, Nachrichten, E-Mails und Kommentare auf Facebook sehr gut getan, mit denen mir Genesungswünsche übermittelt wurden. Das war für mein Herzen und meine Seele wie eine wohntuende Salbe.
Und ich möchte mich an dieser Stelle bei allen, die mir geschrieben haben, ganz herzlich dafür bedanken.
Das Einzige, was wir, wenn wir krank sind, oder ein Leid erfahren, nicht gebrauchen können, ja, das uns sogar innerlich verletzt, sind so gedankenlos hingesagt Sätze wie oben in der Hasengeschichte.
Das sollte uns allen eine Lehre sein, wenn wir in unserer Umgebung Menschen haben, die erkrankt sind oder die durch ein schweres Schicksal betroffen sind.
Keinem Menschen hilft es etwas, wenn wir ihm zurufen: „Das wird schon wieder!“, „Kopf hoch!“, „Kommen wir über den Hund, dann kommen wir auch über den Schwanz!“
Was die Menschen brauchen, sind zwei Dinge:
Wenn wir nicht die Möglichkeit haben, den betroffenen Menschen direkt zu helfen, dann sollten wir ihnen einige ermutigende Zeilen zukommen lassen. Zeilen, die echt Anteil nehmen, die wirklich durch Anteilnahme geprägt sind und dem anderen Menschen ein Wort übermitteln, das ihm Hoffnung und Zuversicht übermittelt.
Wenn wir aber die Möglichkeit haben, den betroffenen Menschen direkt zu helfen, dann sollten wir uns verhalten wie die Ameisen: Nicht viel Worte um unser Handeln machen, sondern konkret zupacken und helfen. Das ist die größte Hilfe, die wir leisten können!
Ganz besonders die Kinder benötigen unsere Hilfe, immer noch werden viele Kinder in ihrem familiären Umfeld misshandelt und sexuell missbraucht.
Für ein solches Kind zählt nur die Hilfe, die sich in der Tat äußert, Sprüche wie „Das wird schon wieder!“ wären in diesem Fall blanker zynischer Hohn.
ich wünsche Euch eine gute Nacht, all denjenigen, die krank sind, von ganzem Herzen gute Besserung und ich grüße Euch ganz herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Herinmgshausen
