Es ist schon Intoleranz, von Toleranz zu sprechen

Es ist schon Intoleranz, von Toleranz zu sprechen

Schutz gegen die Tyrannei der Behörde ist nicht genug; es braucht auch Schutz gegen die Tyrannei der vorherrschenden Meinungen und Gefühle. Es gibt eine Grenze, welche die Einmischung der Gesamtmeinung in die persönliche Unabhängigkeit berechtigterweise nicht überschreiten darf, und diese Grenzen zu finden, sie gegen Angriffe zu schützen, ist für den gesunden Zustand der menschlichen Angelegenheiten ebenso unerlässlich wie der Schutz gegen politischen Despotismus.

(Johan Stuart Miller)

Die Sonne strahlt über die ganze Stadt. An meinem freien Tag habe ich mich entschieden, mit meiner Schwester in die Altstadt zu fahren, um kurz bei einigen Kleidershops vorbeizuschauen. Ich muss gestehen, aus dem “kurz vorbeischauen” wurde eine große Shoppingtour. Die Altstadt war sehr belebt, wie schon lang nicht mehr. Junge sowie Alte genossen das schöne Wetter. Die Freude war jedem ins Gesicht geschrieben.

 Während wir durch die Gassen liefen, fiel mir auf einmal eine Frau auf. Ich musste tatsächlich zweimal hinschauen und einige Schritte näher treten, um mich zu vergewissern, dass sie wirklich da war. Nicht nur mir war sie aufgefallen, sondern auch meiner Schwester und einigen Passanten. Die meisten liefen rasch an ihr vorbei, ohne der Dame einen Blick zu schenken, wiederum andere starrten sie an, belächelten sie und gingen weiter. Da war sie, die verhüllte und doch-nicht-verhüllte Frau. Das Gesicht ließ sie bis auf Ihre Augen bedeckt, sie trug ein gold glitzerndes Kleid, die Oberarme waren entblößt und ihr Outfit kombinierte sie mit zwei großen, schwarz-weißen Boxhandschuhen. “Was einige Künstler sich erlauben”, sagte meine Schwester. “Künstler? Was meinst du damit genau?”, fragte ich sie. “Ach das weißt du nicht? Hab gestern flüchtig in der 20Minuten gelesen, dass ein iranischer Künstler seine Werke in Luzern schmücken will”, antwortete sie mir und zog ihre linke Augenbraue hoch, schüttelte den Kopf, drehte sich um und zog mich mit in das nächste Kleidergeschäft.

Spätabends setzte ich mich vor mein Notebook und wollte nachrecherchieren, was für eine Botschaft der persische Künstler uns versuchte, über diese Frau mit Niqab zu übermitteln. Dank Google dauerte meine Suche nicht lange und ich war bereits nach kurzer Zeit auf diesen Artikel in der Zeitung gestoßen, den meine Schwester erwähnt hatte: “Künstler provoziert mit Burka-Plakat”… Tag ein, Tag aus, diese endlose Geschichte über die Burka schoss es mir in den Kopf.

Shahram Entekhabi, so heißt der Künstler, betont, dass er sich in die Burka-Debatte und das Minarettverbot einmischen will. Einmischen? Oder will er nur ein wenig Schwung in seine Karriere bringen, murmelte ich leise vor mir hin…

Mit dem Plakat will der nicht praktizierende Muslim aufrütteln: «Frauen, die den Islam als Ideologie nutzen, sind mit der westlichen Kultur nicht kompatibel und gefährden die Freiheit der Menschen.»

Islam als Ideologie? Verwenden die muslimischen Frauen den Islam als Ideologie? Sind wir tatsächlich eine Bedrohung für den Westen? Im Ernst, gefährden WIR die Freiheit der Menschen? Herr Entekhabi, klar und deutlich NEIN! Islam ist eine Religion des Friedens. Mittlerweile leben überzählige Muslime im Westen, ohne die Freiheit der Menschen zu bedrohen. Die Presse versucht, das friedliche Zusammenleben zu zerstören, indem sie ständig negativ über den Islam berichtet und die Informationen sind nur noch einseitig basiert. Beispielsweise sind etliche Anschläge, die angeblich von Muslimen durchgeführt wurden, eine reine Erfindung. Die meisten von uns wissen gar nichts darüber und warum nicht? Na ganz klar, weil die Medien nicht informativ berichten. Es ist unfassbar wie sehr leichtgläubig und manipulierbar unsere Gesellschaft ist. Die Presse braucht nur so oft es geht, das gleiche Thema zu berichten bis die Mehrheit beeinflusst wird und anfängt, daran zu glauben. Denn die Vorurteile gegenüber dem Islam sind die schlimmste Krankheit, an der unsere Gesellschaft leidet. Mir ist bewusst, dass die Schweiz Pressefreiheit hat. Aber können wir solch eine Aussage als Meinungsfreiheit bezeichnen?

  • Wollen wir beim Volk Angst und Hass verbreiten?
  • Wollen wir Unrecht betreiben?
  • Wollen wir auf die Menschenwürde treten?
  • Wollen wir die Werte der Pressefreiheit verletzen?

Klipp und klar, Nein !!!

  • Wir wollen Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden!
  • Wir wollen Klarheit verschaffen und
  • Wir wollen Vorurteile aus der Welt schaffen!

Denn wir ALLE sind für ein friedliches Zusammenleben unserer Gesellschaft. Und dies können wir nur erreichen, indem wir alle zueinander fair und gerecht handeln, ohne den Sündenbock zu suchen und eine Gemeinschaft auszuschliessen und versuchen sie in den Schatten zu stellen.



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