Erwartungen an ein Buch und was man bekommt

Bereits vor Ostern habe ich "Das Leben ist groß" von Jennifer DuBois zu lesen begonnen und hatte große Erwartungen an das Buch. Inhaltlich erschien es mir vor dem Lesen (ich habe es im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks begonnen) sehr vielfältig.
Erwartungen an ein Buch und was man bekommt"Leningrad in den frühen 80er Jahren: Das Schachwunderkind Alexander Besetow gibt seine Ideale zugunsten des Luxus auf, den die Kommunisten ihm bieten. Cambridge, Massachusetts im Jahr 2006: Bei der jungen Dozentin Irina Ellison wird Chorea Huntington diagnostiziert – eine Krankheit, die schon ihrem Vater den Verstand geraubt hat. Vor seinem Tod hat er dem Schachweltmeister Alexander Besetow eine alles entscheidende Frage gestellt: Wie kann man weitermachen, wenn die Niederlage nicht abwendbar ist? Um die Antwort zu erhalten, reist Irina zu Alexander. Dieser hat sich ebenfalls einer aussichtslosen Sache verschrieben: Er tritt bei den Wahlen gegen den russischen Präsidenten an. Irina unterstützt ihn dabei und sucht mit ihm die lebenswichtige Antwort auf die Frage: Wie weiterleben, wenn die Niederlage unausweichlich ist?" (Amazon.de)

Trotz des an sich schwierigen Themas beziehungsweise der schwierigen Themen, glaubte ich das Buch wäre optimistisch. Diese Mutmaßung  entstand aufgrund des Titels. "Das Leben ist groß" - Dieser Titel lässt doch Stärke und Optimismus erwarten.
Aus diesem Grund bewarb ich mich damals durchaus interessiert darum, dieses Buch lesen zu dürfen. Die Themen Schach, Krankheit und die russische Gesellschaft und Politik interessieren mich durchaus und die ersten hundert Seiten waren schnell gelesen.
Seitdem zieht es sich so dahin. Nachdem ich die Figuren anfangs als vielschichtig und dreidimensional empfand, machen sie kaum noch eine echte Entwicklung durch. Stattdessen erfahren die Leser nun mehr über die russische Gesellschaft und das Leben in Sankt Petersburg.  Zunächst war das sehr interessant, aber Jennifer DuBois hat einen sehr trockenen klaren Schreibstil, der mich an die Schreibweise von Fachartikel und akademischen Arbeiten erinnert. Einerseits ist dieser Stil sehr eindringlich gleichzeitig jedoch sehr nüchtern. Was mir persönlich den Zugang zu Buch erschwert. Dennoch bin ich daran interessiert, dieses Buch zu Ende zu lesen, auch wenn ich persönlich es trotz seiner fiktionalen Geschichte keineswegs der Unterhaltungsliteratur zu ordnen würde. Es unterhält mich nur in Maßen und zwingt zum Nachdenken. Meiner Ansicht nach ist es kein einfaches Buch, das man zum Tee lesen sollte.

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