Erstes Freies Training in Austin – neues Terrain, viele Dreher – Vettel dominiert

Der 19. Lauf der Formel 1 gestaltet sich passenderweise als Duell zwischen Vettel und Alonso. Doch jeder hat die gleichen Chancen, schließlich ist der Kurs von Austin für jeden ein neues Terrain. Bereits um 9.00 Uhr Ortszeit begann das Erste Freie Training auf der neuen Strecke in Austin bei strahlendem Sonnenschein. Wer auf einen Regengott hofft, hat wohl in Texas derzeit schlechte Karten.

Bereits in den ersten vier Minuten gab es einige Ausrutscher der Piloten bei ihrer Out-Lap. Das war eigentlich zu erwarten, denn die neue Asphaltdecke schwitzt noch beträchtlich und ist dadurch sehr rutschig. Obwohl der neue Fahrbahnbelag noch blitzt und funkelt, vermittelt er doch ein Fahrgefühl wie auf nasser Straße. Sehr schön sieht man diesen Effekt an den neu aufgezogenen Reifen. Zuerst glänzen sie stark, was unter normalen Bedingungen innerhalb einer halben Runde weg ist. Nicht so in Austin auf dem neuen Belag, hier hält sich der Glanzeffekt der Reifen noch etliche Runden. Auch Hülkenberg meldete über das Team-Radio, dass die Strecke extrem rutschig ist.

Bereits zu Anfang des Ersten Freien Trainings waren 20 Fahrer auf der Strecke. Vettel bog nach ein paar Runden wieder in die Box ein, während bei Maldonado noch fleißig am Auto gearbeitet wurde. Auch Hamilton äußerte sich zu der Strecke, sein Kommentar: „Die Strecke ist sehr schwierig zu lernen, lässt sich aber bestimmt phantastisch fahren.“

Auch nach einer Viertelstunde bot die Strecke überhaupt noch keinen Grip. Kobayashi`s Zeit von 1.54.8 liefert einen Referenzwert, wie bei regennasser Straße. Doch bereits nach einer halben Stunde war mehr Gummi auf dem Asphalt und die Zeiten mit 1.48 wurden deutlich besser. Kobayashi schob sich auf Platz 1, gefolgt von Raikönnen und Senna. Bei anderen Rennstrecken wurden vor dem Grand Prix noch andere Rennserien ausgetragen, dies fehlt in Austin und somit auch der Grip.

Kurz darauf zeigt Webber was im Red Bull steckt und setzt sich mit einer Zeit von 1.45.866 an die Spitze, wobei im Qualifying deutlich schnellere Zeiten erwartet werden. Kurz darauf überholte Kobayashi zeitenmäßig den Australier.

Mittlerweile war es noch eine Stunde zu fahren und Vettel fuhr wieder auf die Strecke. Inzwischen wurde die Strecke schneller und er konnte sich vom achten auf den fünften Platz verbessern. Dennoch setzte sich sein Teamkollege Webber mit einer Zeit von 1.44.839 an die Spitze des Feldes, gefolgt von Kobayashi, Di Resta, Senna, Perez und Rosberg. Schuhmacher konnte den achten Platz verbuchen und Rosberg schob sich auf Platz fünf.

Es waren noch 52 Minuten zu fahren und Hamilton zeigte, was im McLaren steckt. Mit einer Zeit von 1.42.603 konnte er sich vor Alonso setzen (1.42.578), Massa fuhr auf den sechsten Platz und Schuhmacher landete auf Platz sieben. Vettel konnte die Bestzeit nicht knacken und verbuchte den dritten Platz für sich.

Alonso war im ersten Abschnitt deutlich schneller und Rosberg landete nach 13 Runden hinter Alonso. Während sich Hülkenberg erneut wieder drehte, verbesserte Alonso seine Zeit auf 1.40.603. Es waren noch 42 Minuten zu fahren und mittlerweile sind die Zeiten bei 1.40 angekommen, wobei zwischen den ersten drei Fahrern noch gewaltige Abstände waren.

Weitere vier Minuten später setzte Hamilton wieder ein Zeichen und fuhr eine Zeit von 1.40.175. Währenddessen klagten Webber und Hülkenberg über Probleme mit einem ausbrechenden Heck, da sie die Reifen nicht zum Arbeiten bringen konnten. Gab es nun Anlass zur Sorge, da die Red Bull mit zweieinhalb Sekunden Rückstand zu den McLaren fuhren? Vielleicht werden die McLaren beim Rennen das Zünglein an der Waage. Mit vorne dabei sind sie in jedem Fall. Es waren noch knapp 33 Minuten zu fahren und die zwei McLaren setzten sich nun an die Spitze.

Als noch 24 Minuten zu fahren waren, hatten alle Fahrer im Feld die härtere Reifenmischung noch aufgezogen. Dadurch dass es eine neue Strecke ist, hat Pirelli noch einen zusätzlichen Reifensatz zur Verfügung gestellt. Vettel verbessert sich von Platz acht auf Platz vier mit nur noch acht Zehntel Rückstand zu Hamilton.

Nun konnte Alonso im ersten Streckenabschnitt seine persönlich beste Zeit fahren, verlor aber im zweiten Abschnitt seinen Vorsprung. Währenddessen überholte Vettel Alonso und fuhr auf Platz zwei. Bemerkenswert war der geringe Abstand von zwei Tausendstel, das wären auf der Strecke zirka fünf bis zehn Zentimeter Abstand.

In den letzten elf Minuten des Freien Trainings fiel die Marke von 1.40 und Hamilton fuhr auf Platz 1 mit einer Zeit von 1.39.687 und verbesserte in der nächsten Runde sogleich auf 1.39.670. Die McLaren Dominanz scheint unschlagbar zu sein, wenn es nicht die Formel 1 wäre.

Nachdem Vettel die weichen Reifen aufgezogen hatte, fuhr er eine Bestzeit mit einem deutlichen Abstand um knapp eine Sekunde zu Hamilton. Nachdem Vettel nun drei persönliche Bestzeiten fuhr, legte er nochmal nach. In der letzten Runde verbesserte er sich erneut und setzte sich 1,4 Sekunden (1.38.692) vor das ganze Feld. Bemerkenswert, wie Vettel es immer wieder schafft, sich im letzten Moment vor alle anderen zu platzieren.

Raikönnen musste in der Boxenzufahrt, wahrscheinlich wegen eines Defektes, seinen Boliden abstellen.

Fazit des Ersten Freien Trainings:

Man sah deutlich mehr Dreher wie auf anderen neuen Strecken. Vettel brauchte anscheinend länger, bis er sich an die neue Strecke gewöhnt hat, allerdings kann es auch sein, dass er ein anderes Programm abgespult hat. Auch haben die Teams nach dem ersten Freien Training hier in Austin mehr Arbeit als an anderen Strecken, zum Beispiel für die Getriebeabstimmung,  da hier keine Referenzwerte vorhanden sind.

Ergebnis der ersten zwanzig Platzierungen

Vettel (1), Hamilton (2), Alonso (3), Button (4), Webber (5), Massa (6), Hülkenberg (7), Kobayashi (8), Rosberg (9), Perez (10), DiResta (11), Riccardo (12), Vergne (13), Raikönnen (14), Grosjean (15), Maldonado (16), M.Schumacher (17), Pic (18), Kovalainen (19), Petrov (20).

 


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