Ernest Hemingway – "In einem anderen Land"

Ernest Hemingway – In einem anderen Land

Es hat lange gedauert bis ich mich wieder an ein Buch von Hemingway gewagt habe. Vor vielen, vielen Jahren hat er mich gründlich entsetzt (und verschreckt) als ich seine Afrika-Berichte las, in denen ständig Tiere getötet wurden – aus Spaß am Töten.
Und das missfiel mir doch sehr.

Also: Hemingway. Eines seiner ersten Bücher. Es erzählt die Geschichte einer tiefen Liebe in den Zeiten des (ersten Welt-)Kriegs.

Leider weiß ich nicht: liegt es an der mir vorliegenden Übersetzung (das Buch, das ich las, war eine Auflage von 1957) oder stolpert Hemingway wirklich so durch die Sätze:

Truppen marschierten an unserem Haus vorbei und die Straße hinunter, und der Staub, der von ihnen aufgewirbelt wurde, puderte die Blätter der Bäume. Auch die Stämme der Bäume waren bestaubt, und die Blätter fielen in jenem Jahr früh ab, und wir sahen die Truppen auf der Straße vorbeimarschieren und den Staub aufsteigen und die vom Wind geschüttelten Blätter abfallen und die Soldaten marschieren und die Straße nachher leer und weiß bis auf die Blätter. (Seite 7)

So in der Art geht es durch den gesamten Roman. Er liest sich trotzdem nicht schlecht. Wenn man die Distanz, die der Autor zur Hauptfigur – dem Ich-Erzähler – aufbaut, erträgt. Mir ist das ein wenig zu viel Abstand und so werde ich mit den Figuren des Buches nicht wirklich warm. Obwohl die Geschichte gut erzählt ist und der Plot spannend, überraschend und zum Ende hin regelrecht dramatisch. Hier ist die Kühle, die der Roman ausstrahlt, wahrscheinlich notwendig, um das Ende (den Tod der geliebten Frau und des gemeinsamen Kindes) überhaupt ertragen zu können.

Ich denke, dass ich mich weiter an Hemingway herantasten werden; vielleicht mit Fiesta als dem nächste Buch…

Nic


wallpaper-1019588
Was bedeutet Nachhaltigkeit? Einfach erklärt
wallpaper-1019588
[Review] Manga ~ Zipman!!
wallpaper-1019588
Was sind rechte oder linke Parteien?
wallpaper-1019588
Thomann Angebote zum 70-jährigen Jubiläum