„Erkundungen in Europa“ in Berlin

Das Museum Europäischer Kulturen in Berlin, Dahlem, öffnet nach zweijährigem Umbau wieder seine Türen und präsentiert die Permanentausstellung über den kulturellen Austausch, den die europäischen Länder im Laufe der Geschichte miteinander pflegten, sowie die temporäre Ausstellung mit dem Titel „Erkundungen in Europa. Visuelle Studien im 19. Jahrhundert“, die noch bis zum 8. April besucht werden kann.

exploration europe berlin

Das 1999 gegründete Museum gilt als Erbe des antiken Museums für Europäische Ethnologie und beherbergt etwa 27.000 originale Kunstgegenstände der Alltagskultur sowie der europäischen populären Kunst vom 18. Jahrhundert bis heute. Das Museumsgebäude selber wurde von dem deutschen Architekten Bruno Paul entworfen.

Hintergrund der temporären Ausstellung war die Studie über die visuelle Darstellung des 19. Jahrhunderts in Europa, womit die Permanentausstellung des Museums wieder aufgegriffen wird.

Während des 19. Jahrhunderts war es üblich, dass Künstler und Wissenschaftler auf Reisen gingen, um andere Kulturen kennenzulernen, neue Wissensgebiete zu erkunden und ihren Intellekt zu bereichern. Dank der Fotografie konnten Bilder und Eindrücke leichter festgehalten werden und so wurden Reisen, Entdeckungen und wissenschaftliche Errungenschaften bildlich dokumentiert. Darüber hinaus bestand ein großes Interesse am Sammeln von ungewöhnlichen Kunstgegenständen.

Im 19. Jahrhundert dominierte die Neugier alle Wissens- und Schaffensbereiche, der Begriff „wissenschaftlich“ wurde 1833 von William Whewell geprägt und wurde zum Synonym für Gewissheit. Das Aufstreben der Medizin als Produkt neuer Konzepte, welche Aberglauben und Hinterlist verbannten, sollte Anstoß zur Evolutionstheorie von Charles Darwin oder auch zu Gregor Mendels Theorie über die Genetik geben. Weitere neue Theorien wurden noch auf ihrem Entstehungsweg wieder verworfen.

Die damaligen Forschungsexpeditionen haben ungewöhnliche, interessante Objekte hervorgebracht, wie zum Beispiel die maßstabsgetreuen architektonischen Modelle von Gebäuden, welche sich auf der Reiseroute befanden. Auch Ölgemälde sowie Miniaturgebäude aus der Hand des Malers Wilhelm Kiesewetter, der 14 Jahre lang den Nordosten Europas bereiste, gingen aus jenen Expeditionen hervor.

Obwohl sich die Fotografie damals noch in der experimentellen Phase befand, wurde sie doch sehr bald als Medium zum Festhalten wissenschaftlicher Bilder übernommen, denn sie ermöglichte die Aufnahme von Grundrissen oder Sichtweisen aus verschiedenen Winkeln mit vielen Details und in kürzester Zeit und löste somit Skizzen und Zeichnungen zu wissenschaftlichen Zwecken ab.

Rudolf Ludwig Karl Virchow von der „Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte“ sollte auf besonders privilegierte Art und Weise mit der Fotografie arbeiten. Virchow war ein deutscher Arzt, der sich der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der Pathologie widmete und dessen Forschungsarbeit zur Entwicklung der Zellulartheorie führte, in der er erklärte, dass Krankheiten ihren Ursprung in den einzelnen Zellen haben. Im Jahre 1845 veröffentlichte er eine für die Wissenschaft bahnbrechende Studie, die erstmals die Symptome des ersten dokumentierten Falles von Leukämie beschrieb. Dank seine Forschungsarbeiten wurde er drei Mal für den Nobelpreis der Medizin nominiert, jedoch nie damit ausgezeichnet.

Für mehr Informationen: http://www.smb.museum/smb/kalender/details.php?objID=34193


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