In der letzten Zeit hatte ich häufig ein glückliches Händchen: Ich dachte mir was aus, verwandelte meine Küche in ein Versuchslabor, fing an zu schnippeln, mahlen rühren, kneten - und es wurde was draus. Auf Anhieb und zum Reinsetzen lecker. So wie gestern zum Beispiel.
Das gestrige Abenteuer fing an mit einer Bestellung bei meinem Lieblingsbiohändler. Als ich nämlich durch das Gemüseangebot scrollte, fand ich - Mairübchen. Nachdem ich im vergangenen Februar bereits gute Erfahrungen mit der Neuentdeckung "Butterrübchen" gemacht hatte, musste ich nun unbedingt auch die Mairübchen probieren. Ich habe sie also gekauft. Auch, weil ich schon eine Ahnung hatte, was ich damit anfangen wollte...
Als ich Kathrins Spargel-Flammkuchen auf ihrem Blog "Kochshooting" sah, war ich von dem Rezept so angetan, dass ich beschloss, diesen mit Mairübchen statt mit Spargel nachzubasteln. Und weil ich wie Kathrin den Flammkuchen mit Hefeteig machen wollte, war ich hoch begeistert, als ich bei Claudia in ihrem englischsprachigen Blog das Rezept für den ultimativen Pizzateig aus Vollkornmehl fand (und im Übrigen zwei tolle Varianten einer "Pizza Bianca", die mich in meiner Absicht bestärkten, einen "weißen" Flammkuchen zu bereiten).
Aber dann kam alles anders: Ich hatte mich so lange an den verschiedenen Rezepten festgelesen und mich dabei durch weitere inspirierende Blogs geklickt, dass am Ende meine Zeit für die Zubereitung des ultimativen Pizzateigs nicht mehr ausreichte. Also machte ich meinen Flammkuchen dann doch nicht mit Hefe- sondern mit "Flammkuchenteig". Und ich habe es nicht bereut.
Flammkuchen
mit Mairübchen und Weinbergpfirsichen
Zutaten
(alles bio, ergibt 1 großen Flammkuchen)
- 110 g fein gemahlener Kamut, 60 ml kaltes Wasser, 1/4 Tl. Salz
- 75 g Crème fraîche, Salz, 25 g fein geriebener Parmigiano Reggiano
- 1 Mairübchen (ca. 175 g), 1 Weinbergpfirsich (nicht zu klein), 10 g Haselnüsse in Blättchen gehobelt
- 1 Tl. getrocknete Wildblüten der Provence, 2 El. kaltgepresstes Haselnussöl
- frisch gemahlener Tasmanischer Bergpfeffer
Zubereitung
- Kamutmehl (ersatzweise Weizen oder Dinkel) mit Wasser und Salz verkneten und ca. 5 min lang gründlich durchkneten. Teig zu einer Kugel formen, in Klarsichtfolie wickeln und 1 Stunde ruhen lassen. Backofen samt Backblech auf unterster Schiene auf 250°C vorheizen. Teig nochmals durchkneten, Kugel mit einer Schüssel bedecken und ihr weitere 30 min Ruhezeit gönnen.
- Inzwischen Crème fraîche mit Salz nach Geschmack verrühren und abschmecken.
- Mairübchen schälen und in feine Scheiben hobeln. Weinbergpfirsich mit einem scharfen Messer von beiden Seiten bis zum Stein hin in dünne Scheiben schneiden. Stein vorsichtig herauslösen und den Rest der Frucht ebenfalls in Scheiben schneiden.
- Teig auf einer Silikonmatte (oder Backpapier) so dünn wie möglich ausrollen (aber nicht größer als das Backblech - ich hatte mich nämlich um 5 cm verschätzt ;-). Crème fraîche darauf verstreichen, mit Parmiggiano bestreuen.
- Den Fladen erst mit Mairübchen-, dann Pfirsich-Scheiben gleichmäßig belegen. Haselnussblättchen darüberstreuen.
- Wildblüten mit Öl verrühren und im heißen Wasserbad leicht erwärmen.
- Flammkuchen samt Unterlage auf das heiße Backblech heben oder ziehen und bei 250°C auf unterster Schiene 8 min backen. Flammkuchen herausnehmen, zügig die Wildblütenmischung darauf verteilen und mit Pfeffer bestreuen.