erfolgreich networken

Auch wenn Vitamin B und Vetterleswirtschaft mittlerweile ein schlechtes Image – oder wie man in Schwaben sagt: ein Gschmäckle – haben: ohne Kontakte gehts eben nicht. Gerade im Berufsleben, wo viele Jobs gar nicht erst ausgeschrieben, sondern gleich “unter der Hand” besetzt werden, sind gute Kontakte die halbe Bewerbung.

Vor dem Hintergrund, dass langfristige Arbeitsverhältnisse mit einem Arbeitgeber von der Ausbildung bis zur Rente heutzutage in den vergangenen Jahren Ausnahme von der Regel geworden sind, bekommen auch Beziehungen und Kontakte eine neue, gewichtigere Bedeutung. “Verloren gegangene Sicherheiten müssen durch die Rückbesinnung auf das soziale Kollektiv kompensiert werden. Der Einzelkämpfer, der ausschließlich auf Leistung setzt, ist out”, weiß Coach und Autor Dieter L. Schmich.

networking Mit seinem neuem Ratgeber “Sicherheit und Karriere durch Networking” erklärt Dieter L. Schmich praxisnah, wie man effektiv ein persönliches Netzwerk aufbaut und pflegt, das berufliche Engpässe im Idealfall erst gar nicht aufkommen lässt. “Soziabilität ist die neue Schlüsselqualifikation. Nur wer in der Lage ist, gute Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, wird über Karriereperspektiven in der Branche Bescheid wissen.

Auch am eigenen Arbeitsplatz sorgen gute Kontakte für Vorteile. Interne Aufstiegschancen, aber auch drohende Kündigungswellen können besser erkannt werden. Networking erhöht grundsätzlich Handlungsspielräume. Das schafft Sicherheit”, ist der Autor überzeugt und geht sogar noch einen Schritt weiter: “Falls sie mit der Branche gut vernetzt sind, sind die Zeiten der klassischen Bewerbungsgemühungen entgültig vorbei.”

Warum ein Netzwerk fast immer funktioniert? Weil es auf dem Kleine-Welt-Phänomen basiert! Forscher haben heraus gefunden, dass in einer modernen Gesellschaft jeder Mensch auf der Erde mit jedem anderen via einer überraschend kurzen Kette von Bekanntschaftsbeziehungen verbunden ist. “In einem Netzwerk verbreiten sich Daten nicht linear, sondern mit einer exponentiell ansteigenden Rate”, schreibt der Autor und führt das berühmte Reiskorn-Beispiel ins Feld, bei dem aus einem Reiskorn innerhalb kurzer Zeit und Strecke mehrere Billionen Körner werden. Genau so verhält es sich im Netzwerk: für einen viralen Effekt müssen lediglich sieben oder acht Multiplikatoren mit einer Information versorgt werden und schon verbreitet sich die Nachricht wie das viel zitierte Lauffeuer.

Idealerweise besteht ein persönliches Netzwerk auch aus ganz persönlichen Kontakten. Aus Freunden, Cousinen, Bekannten der Eltern oder alten Schulfreunden. Man kennt sich, respektiert sich, hat optimalerweise bereits einige gemeinsame Erfahrungen gemacht und die Hemmschwelle, um einen Gefallen zu bitten, ist entsprechend niedriger, als wenn man fremde Leute um einen Gefallen bittet.

Da ein deutsches Ehepaar nur mehr 1 bis 2 Kinder bekommt, sollen nun Netzwerke an die Stelle von zahlreichen, guten Verbindungen und strategischen Heiraten einer Großfamilie treten. Auch mit allen guten Tipps die Dieter L. Schmich unbestritten in seinem neuen Buch gibt wird es sicher nicht einfach, die Qualität eines solchen Netzwerkes mit hauptsächlich virtuellen Kontakten im Internet aus dem Boden zu stampfen. Und wer bei Xing, Facebook & Co. bereits vielfach Bekanntschaft mit nassforsch vorpreschenden “Marketing-Strategen” Bekanntschaft gemacht hat, wird entsprechend vorsichtig sein, neue Kontakte anzusprechen oder Anfragen zu akzeptieren. Trotzdem sollte sich niemand von diesen Erfahrungen und Erkenntnissen davon abhalten lassen, ein Netzwerk aufzubauen.

Dieter L. Schmich unterscheidet beim professionellen Networken drei Phasen: auf die Startphase – in der tatsächlich erst mal bestehende persönliche Kontakte erfasst und analysiert werden – folgt die Pflegephase und in der Erntephase zahlt sich schließlich die Mühe aus, die Arbeit mit Tabellen, Mails schreiben, Visitenkarten sammeln, Weihnachts- und Geburtstagswünsche verschicken so mit sich bringen kann.

Mit wachen Augen und Ohren, Interesse an anderen Menschen, Fingerspitzengefühl und ein bisschen Equipment kanns auch schon losgehen!

Als hilfreiches Handwerkszeug empfiehlt Dieter L. Schmich zum Beispiel Standardprogramme wie Outlook, Excel und Smartphone-Adressbücher, auch Aktenordner und das altbewährte Notizbuch mit Papierseiten erleben derzeit aus Gründen der Datensicherheit eine Renaissance.

Für jeden Kontakt sollten Stammdaten wie Name, Adresse, Geburstag, Telefonnummern, Mail- und Internetadresse und ein paar andere Parameter erhoben werden. Diese Daten können in einem gut strukturierten Kontakt-Archiv natürlich nach und nach ergänzt werden. Ist das private Umfeld erfasst, kann der passionierte Netzwerker seinem ehemaligen beruflichen Umfeld sowie unter Zulieferen, Kunden und Konkurrenten weiter recherchieren.

Ob eine Person oder ein Unternehmen tatsächlich nützlich sein kann, stellt sich oft erst im Lauf der Zeit heraus. Es schadet deshalb nichts, einfach mal alle Kontakte zu erfassen, die sich im Umfeld, im Internet, auf Messen, Fortbildungen, bei ehrenamtlichen Tätigkeiten oder im Urlaub so ergeben.

Mit der übersichtlich gegliederten Datenbank gehts dann in die nächste Phase: Kontakte wollen gepflegt werden. Ist die Kontaktaufnahme heutzutage im Regelfall eine einfache Sache – außer man ist extrem schüchtern – wirkt eine strategisch geplante Vertiefung von gezielt oder beiläufig entstandenen neuen Kontakten zumindest auf mich ein wenig befremdlich. Verbindet einen kein Berufsalltag, keine gemeinsame Schulzeit oder das gleiche Hobby, kann ein zu forsches Auftreten nervig wirken und sogar dazu führen, dass sich der neue Bekannte lieber wieder ausklinkt. Hier ist Finderspitzengefühl gefragt und der Autor empfiehlt, möglichst offen, freundlich und direkt zu sagen, was man vom anderen möchte. So mach ich es seit vielen Berufsjahren und habe damit fast immer gute Erfahrungen gemacht.

“Vier-Augen-Gespräche”, Urlaubskarten oder persönliche Einladungen sind laut Dieter L. Schmich probate Mittel, um die rein virtuelle Ebene zu verlassen und seine Kontakte näher kennen zu lernen.

Läuft alles gut, reift das Netzwerk in die Erntephase. Auch wenn ich Statistiken meist misstraue und mich gerade bei Freund- und Bekanntschaften dagegen wehre, alles in Zahlen zu fassen: es geht ja um einen Ratgeber mit möglichst profunden Infos zum Netzwerken und da steht, dass sich aus je 100 Kontakten ein Verbündeter schmieden lässt. Alle anderen Kontakte bleiben mehr oder weniger bekannte Personen in einer Liste.

Auf was es in den einzelnen Phasen genau ankommt, was ein gutes Netzwerk leisten kann, weitere Tipps und Tricks sowie jede Menge Beispiele und Musterformulare, beschreibt Dieter L. Schmich auf 192 Seiten gut verständlich und motivierend.

Also dann. Wir sehn uns auf Facebook!

Dieter L. Schmich “Sicherheit und Karriere durch Networking. Mit Soziabilität und Netzwerken soziale und berufliche Verbündete schaffen”, Band 3 aus der “Karriere-Trilogie”, 192 Seiten, kartoniert, 22 Euro 90, Edition Dielus



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