Erdogan istifa

Erdogan, Rücktritt! So wie dem Assad, so sei’s nun auch dem Erdogan, muss gesagt werden an dieser Stelle. Die UNO, die NATO und die USA müssen ihren hochtrabenden Worten nun auch Taten folgen lassen

occupygeziKommentar – Gleiches Recht für alle. Denn wenn im Nahen Osten eine Bevölkerung gegen ihren Präsi protestiert, dann eilen wir zu Hilfe. Wir unterstützen die Opposition mit Milliarden wertloser Dollar an Waffen, Fahrzeugen, Ausbildung und Know How sowie Logistik. Desweiteren dämonisieren wir mit unserer Fallbeilpresse den bösen Präsi. Wir filettieren jeden seiner Sätze, selbst wenn er völlig vernünftig ist und bewerfen ihn mit Dreck und bösartigen Hetzkampagnen, wo immer sich eine Gelegenheit bietet. Erdogan ist bei seinen türkischen Untertanen unten durch, deshalb ist er jetzt fällig. Also weitere Waffenlieferungen an die Dschihadisten, diesmal jedoch gegen Ankara gerichtet. In der Türkei sind sie ja bereits entlang der syrischen Grenze vorausschauend von ihm angesiedelt worden, fehlen nur noch die schweren Waffen, um die sie seit Monaten betteln. Am besten Chemiewaffen. Okay, Satire aus. Auch wenn ich die Seite nicht finden konnte, ein Freund aus der Nachbarschaft hatte mir zugesteckt, dass die erzürnten türkischen Protestler sich auch die Trainingscamps der Al- Nusra- Terroristen zum Ziel genommen haben sollen. Von ihnen soll wohl mindestens eines in Flammen aufgegangen sein. Wenigstens ihm war die Nachricht aufgefallen und, auch wenn wir sie nicht wiederfanden, ich kenne ihn und ich glaube ihm.

Was sagt dies konkret aus über die Proteste in der Türkei. Nun, es beweist zumindest, was ich schon immer wusste. Türken sind nicht blöd. Die haben natürlich schon früh begriffen, dass sie als Proxystaat einen Stellvertreterkrieg ausfechten sollen. Für Saudi Arabien, den Katar, Kleinbritannien, Frankarm und die USA. Ach ja, und für die Israelis, die sich eine Wasserpipeline wünschen. Vom Atatürk- Staudamm in der südöstlichen Türkei quer durch Syrien hindurch und dann über den Golan nach Israel hinein. Da die Israelis auch das ganze Wasser der Palästinensern verbrauchen, gehen sie offenbar einigermaßen verschwenderisch damit um. Langsam scheint es knapp zu werden.

Es geht in erster Linie um Pipelines. Würde es genügen, wenn Assad den Aggressoren freie Transferrechte über syrisches Territorium zugestände? Der unermesslich reiche, katarische Emir Hamad Walross Al Thani möchte sein verfluchtes Erdgas möglichst billig nach Europa bringen, um noch unermesslich reicher zu werden. Dem fällt offenbar nichts besseres ein, als unermesslich viel Geld zu machen. Verdienen tut er es mitnichten. Die vielen Toten spielen für ihn keine Speckrolle. Möglicherweise macht er jetzt noch dickere Backen als sonst. Denn das schmutzige Spiel um Syrien scheint sich dem Ende zuzuneigen.

Das ließ zumindest Assad in einem kürzlichen Interview bei der senegalesischen AVA- Press verlauten. Hier sein Text: “Das schmutzige Spiel des Westens und seiner Verbündeten in Syrien ist am Ende, und, im Gegensatz zu dem, was sie vorgeben, haben sie nun den Wettstreit hinter den Kulissen um die Ausbeutung der Krise in Syrien gestartet und ihre irreführenden Vorschläge zum Aufbau des Landes durch ihre Firmen vorgelegt.” Um dies zu belegen, gab er bekannt, dass die Weltbank bereits einen Wiederaufbaukredit in Höhe von 21 Milliarden Dollar für Syrien vorgeschlagen hat. Obwohl Assad akut lernresistent ist, scheint er gaaaaanz langsam zu begreifen, dass positive Publicity gut für ihn und sein Land ist. Und die auftragshungrigen Hyänen? Auch ein Feldweg denkt! Dachten die denn tatsächlich, dass Assad sich jetzt begeistert eben jene ins Boot holen würden, die ihn ermorden wollen, die stattdessen mehr als 80.000 Menschen in Syrien auf dem Gewissen haben, die ihn non stopp verleumden und alle Welt gegen ihn und sein Land aufhetzen. Klar, man kann es nicht oft genug wiederholen: „Am meisten Geld lässt sich verdienen, während man ein Land abreißt und wieder aufbaut.“

Der Abriss scheint gründlich in die Hose gegangen zu sein. Jetzt wenigstens vom Wiederaufbau profitieren zu wollen, ist derart dreist, dass es einem die Sprache verschlägt. Diese Abgründe sind mit normalen menschlichen Maßstäben nicht mehr zu erfassen. Aber zum Glück gibt es ja noch andere, die sich über derartige Aufträge freuen. Die wohnen jedoch mehr in Richtung Osten.



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