Equal pay for equal work – Zur Problematik der Lohnungleichheitsdebatte von Mann und Frau

„It was a big step toward making sure every worker in this country, man or woman, receives equal pay for equal work.“ – Präsident Obama über das Lilly Ledbetter Fair Pay Gesetz in einem video an seine Anhänger. Ein anonymer Arbeitskollege informierte Lilly Ledbetter, dass die anderen Manager der Firma mit derselben Arbeit höhere Löhne erhielten. Der Präsident der USA macht dieses Gesetz zum zentralen Fokus seiner Wiederwahl-Kampagne, um Frauenstimmen für sich zu gewinnen.

Unterschiedliche wissenschaftliche Studien liefern Ergebnisse, dass Frauen zwischen 20 und 30 % weniger verdienen, als Männer. Solche Zahlen sind allerdings immer mit dem Wissen zu analysieren, dass dabei die Durchschnittslöhne aller Männer und Frauen verglichen werden, womit vertikale und horizontale Ungleichheiten gleichermassen berücksichtigt werden.

Doch genau hierbei liegt die Problematik: horizontale Lohnungleichheiten beziehen sich auf die unterschiedlichen Berufsausübungen von Männern und Frauen. Frauen arbeiten in schlechter bezahlten Branchen und arbeiten öfter in einer Teilzeitstelle. Vertikale Lohnungleichheiten sind nun diejenigen, welche in erster Linie als soziale Ungleichheit thematisiert werden können und worauf eine legitime Ungleichheitsdebatte ihren Fokus setzt. Sie beziehen sich auf ein Hierarchiegefüge, wobei Frauen bei selbiger Arbeit, mit selbiger Ausbildung und Erfahrung weniger verdienen, als Männer. Obama’s Zitat bezieht sich demnach auf eine vertikale Lohnungleichheit und erhält somit einen seriöseren Charakter, als die eine oder andere wissenschaftliche Studie.

Zusammenfassend wird also deutlich, dass die Ergebnisse der Studien weit höher ausfallen, als sie tatsächlich im Bezug auf eine diskussionsträchtige Ungerechtigkeit sind. Ergebnisse von Studien, welche die horizontalen Ungleichheiten kontrollieren, sind teils sehr tief und kaum mehr signifikant (<5%), andere wiederum weisen Werte von bis zu 12% Lohnunterschied zu Lasten der Frauen aus.

Zum Schluss bleibt zu erläutern, dass drei Jahre nachdem das von Obama unterzeichnete Lilly Ledbetter Fair Pay Gesetz noch nicht gänzlich die erhoffte Wirkung erzielt hat. Weibliche Arbeitnehmer können nun ihren Arbeitgeber verklagen, tun dies jedoch selten aufgrund fehlender Transparenz der Löhne ihrer männlichen Berufskollegen oder anderer, geschäftsinterner Gründe. Nicht jeder Frau werden so die Augen geöffnet, wie Lilly Ledbetter.

Autorin: Sina Sommerhalder


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