E.ON wundert sich über Fehleinschätzung der Stromkosten der Weihnachtsbeleuchtung

Weihnachtsbeleuchtung, Foto: pixabay.de

Weihnachtsbeleuchtung, Foto: pixabay.de

Immer wieder ist in den verschiedensten Medien zu lesen, zu hören oder zu sehen, dass die Strompreise steigen. Dabei haben die Stromkosten nur einen geringen Anteil an den Ausgaben eines Haushaltes. Doch durch die fortdauernde Präsenz des Themas setzt es sich fest in den Köpfen und hat dann in der Einschätzung einen höheren Stellenwert als in der Realität. Erst im Oktober hat die dena in einer Umfrage festgestellt, dass der Stromverbrauch von Elektrogeräten deutlich überschätzt wird.

Nun wundert sich gar der Energieversorger E.ON, dass die Deutschen ihre Stromkosten um ein Vielfaches überschätzen. Da frag ich mich, ist das kurzsichtig, naiv oder ein Aufruf gegen Stromsparen und Energieeffizienz? Was möchte E.ON mit dieser Meldung erreichen?

Deutsche überschätzen Stromkosten um ein Vielfaches

Der Anlass für die Meldung war eine Umfrage wie viel Strom die Weihnachtsbaum-Lichterkette benötigt. Nach einer repräsentative Studie von TNS Emnid im Auftrag des Energieversorgers E.ON, gehen die Menschen in Deutschland von durchschnittlich 47 Euro zusätzlichen Kosten aus. Tatsächlich sind es aber weniger als 2 Euro, so Rolf Fouchier, Geschäftsführer von E.ON Energie Deutschland.

Von den 1.000 Befragten der Studie tippte keine Gruppe die Stromkosten für eine Lichterkette auch nur annähernd richtig. Während die Männer durchschnittlich rund 36 Euro Kosten schätzten, gingen die Frauen sogar von knapp 58 Euro aus. Vergleicht man die Altersgruppen, rechnen die Jüngeren tendenziell mit höheren Stromkosten. Während die Unter-30 Jährigen von etwa 57 Euro ausgehen, sind es bei den 50-59 Jährigen nur noch 37 Euro (30-39 Jährigen: 52 Euro/ 40-49-Jährigen: 36 Euro). Lediglich die Über-60 Jährigen tippen wieder auf höhere Kosten (49 Euro).

Trend zu sparsamer Weihnachtsbeleuchtung

Interessant, dass E.ON nur eine Lichterkette anspricht in der Umfrage. In vielen Haushalten gibt es mehr Weihnachtsbeleuchtung als nur die Lichterkette am Weihnachtsbaum. Doch die Anzahl hat durch die gestiegenen Strompreise mittlerweile deutlich abgenommen, wie der Energieversorger Lichtblick ebenfalls in einer repräsentativen Umfrage ermittelt hat:

So schmückt in den rund 40 Millionen Haushalten in Deutschland durchschnittlich knapp eine Lichterkette (0,9) mit rund 50 Lämpchen den Wohnraum. 2012 war es statistisch gesehen noch genau eine Lichterkette pro Haushalt, 2011 sogar noch 1,5 Lichterketten.

Außer Lichterketten werden auch andere beleuchtete Dekorationsartikel für den Innenraum – wie elektrische Kerzenbögen für die Fensterbank oder auch beleuchtete Fensterbilder – sparsamer eingesetzt. Nur bei der Leuchtausrüstung für Garten, Terrasse und Balkon bleibt der Wert gegenüber dem Vorjahr konstant, jeder fünfte Haushalt setzt diese Leuchtmittel ein. Allerdings kosten die Außenketten weniger Energie, da sie in der Regel aus kleineren Lämpchen bestehen.

Es kommt also doch mehr als die knapp 2 Euro zusammen in einem durchschnittlichen Haushalt, allerdings vermutlich immer noch deutlich weniger als die geschätzten 47 Euro.

Viel Strom für weihnachtliche Beleuchtung

Doch insgesamt betrachtet wird sehr viel Strom für die weihnachtliche Beleuchtung benötigt. Weiter heißt es bei Lichtblick:

Mindestens 350 Millionen Kilowattstunden Elektrizität werden für die Festtagsbeleuchtung benötigt. Das entspricht dem Jahresverbrauch einer Kleinstadt mit 114.000 Haushalten. Die Kosten für den festlichen Glanz belaufen sich auf knapp 101 Millionen Euro. 2011 waren es noch 126 Millionen Euro.

Der Trend zu weniger Beleuchtung und zu sparsameren Lichterketten mit LED wird sicher weiter anhalten. Die Mehrkosten sind heute nur noch gering und sind in wenigen Jahren durch die eingesparten Stromkosten amortisiert. Was E.ON mit dieser Meldung aber bezwecken möchte, erschließt sich mir nicht. Hilfreicher wäre es diese unsägliche Strompreisdebatte zu beenden und die realen Energiekosten in deutschen Haushalten zu betrachten.

Hat von den Leserinnen und Lesern jemand eine Idee, was E.ON damit erreichen möchte?

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