Die Gesamtinvestitionen des Handels in den Neu- und Umbau seiner Geschäfte lagen in 2009 bei 6,04 Mrd. Euro und damit um rund eine Mrd. Euro höher als im Vergleichsjahr 2006 (5,1 Mrd. Euro). Das ergab der EHI Ladenmonitor 2011+, dessen erste Ergebnisse heute den über 250 Teilnehmern der Opens external link in new windowEHI Retail Design Konferenz in Köln präsentiert werden.
Im Fokus stehen Investitionen in moderne Umwelttechnik mit energiesparender Wirkung. Dies sind vor allem energieeffiziente Beleuchtungssysteme mit intelligenter Lichtsteuerung sowie im Lebensmittelhandel energetisch deutlich verbesserte Kälteanlagen und Kühlmöbel, von denen man die höchsten Einsparpotenziale erwartet. Hinzu kommen gestiegene Ausgaben für Gebäudeleit- und Haustechnik, die das Gesamtbudget des Handels für den Bau seiner Geschäfte deutlich nach oben getrieben haben.
Die Verkürzung von Produkt- und Kollektionsrhythmen und der wachsende Wettbewerb durch das Internet mit seinen schnellen Reaktionszeiten führen im stationären Einzelhandel zu Erneuerungen in immer kürzeren Abständen. Renovierungszyklen haben sich weiter verkürzt auf durchschnittlich 8,7 Jahre im Lebensmittelhandel und 6,9 Jahre im Nonfood-Handel. Rund ein Drittel der Befragten denkt branchenübergreifend nach 5 Jahren auch schon wieder über ein komplett neues Store-Konzept nach.
Nur für die Ladeneinrichtung gaben die Unternehmen im letzten Jahr 1,37 Mrd. Euro aus und bewegen sich damit auf dem gleichen Niveau wie in 2006 (1,33 Mrd. Euro). Eine hohe Wertigkeit des Marktaufritts kennzeichnet aktuelle Konzepte vor allem im Lebensmittel- und Fashion-Handel. Dennoch sind in Relation zum Vergleichsjahr 2006 die Einrichtungskosten im textilen Fachhandel mit 435 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche leicht rückläufig bzw. sind im Lebensmittelhandel nur moderat gestiegen. Prozessoptimierung, eine hohe Standardisierung in der Einrichtung und eine Ergänzung des Lieferantenportfolios durch neue Partner aus dem Ausland haben maßgeblich dazu beigetragen.
Internet-Ausschreibungen als Beschaffungsinstrument, ein wachsender Anteil ausländischer Lieferanten vor allem aus Osteuropa und kürzere Produktzyklen haben den Kostendruck im Markt für Ladeneinrichtung nochmals verschärft. Ergänzende Dienstleistungen, persönliche Kundenbetreuung und ein umfassender After-Sales-Service gewinnen so weiter an Bedeutung und unterstützen die nach wie vor sehr hohe Lieferantentreue im deutschsprachigen Handel.
Die vorläufigen Ergebnisse der Studie (Stand September 2010) beziehen sich derzeit auf Angaben von Handelsunternehmen aus Deutschland und der Schweiz. Im deutschen Markt repräsentieren sie einen Anteil von rund 25 Prozent des Einzelhandelsumsatzes. Die Studie basiert ausschließlich auf persönlichen Interviews.
Die komplette Studie aus dem Forschungsbereich Ladenplanung und Einrichtung ist zur nächsten EuroShop im Februar 2011 im EHI-Verlag erhältlich.