Ein Beitrag des IPEG Instituts, Paderborn, als Teil einer Artikelserie. Teil 1 zur Dämmung der Außenwand.
Peter Liese, Abgeordneter der CDU im Europaparlament formuliert es in einer Pressemitteilung vom 14. April 2011 deutlich: „Energieeffizienz kann mehr als Kernenergie“. Wenn Europa die Effizienzziele bis 2020 erreiche, dann werde die Energieleistung von 213 Atomkraftwerken eingespart, übertreffe also bei weitem die Produktion der 143 existierenden europäischen Atomkraftwerke.
Energieeffizienz und Energieeinsparung hängen eng zusammen: Im zweiten von 6 Fachartikeln zu diesem Thema geht es heute um das Thema Dachdämmung. Über das Dach gehen etwa 20% der Energie eines Hauses verloren. Wichtig ist hier, den Energieverlust rechtzeitig zu stoppen.
Dämmung der obersten Geschossdecke:
Ist das Dachgeschoss nicht bewohnt, ist die wirtschaftlichste Dämmung die der obersten Geschossdecke. Bei einer Betondecke ist z.B. eine gute Lösung der Aufbau einer Konstruktion aus Dämmhülsen und einer Spanplatte zur Begehbarkeit. Der Zwischenraum wird dann mit Zellulose Dämmstoff ausgeblasen (Zeichnung Nr. 3 Dämmstoff und 4 Traghülsen). Der aus Papier hergestellte Dämmstoff passt sich durch seine lose Konsistenz jeder Unebenheit an und sorgt für eine lückenlose Wärmedämmung.
Bodeneinschubtreppe:
Schnell vergessen und dabei doch so wichtig – die Dämmung der Bodeneinschubtreppe. Wärmeverluste konzentrieren sich immer an den schwächsten Stellen und die Treppe ist ein ideales Angriffsziel. Da wenig Raum zur Verfügung steht, muss der gewählte Dämmstoff über hervorragende Dämmeigenschaften verfügen, Vakuumisolationspaneele gehören dazu (Zeichnung 7). Hierbei wurde das Prinzip der Thermoskanne auf Platten übertragen. Vakuum Dämmung kann einen 10mal günstigeren Dämmwert als herkömmliche Dämmstoffe erreichen.
Zwischensparrendämmung:
Ist das Dachgeschoss ausgebaut, bietet sich beim Steildach die Dämmung zwischen den Sparren an. Um dabei gute Dämmwerte zu erreichen, kann der Sparrenquerschnitt durch Aufdoppelung vergrößert werden. Ein möglicher Dämmstoff für diese Anwendung ist Glaswolle (Zeichnung Nr. 4). Dieses Material besteht oft zu einem großen Anteil aus Recyclingglas, dass während dem Schmelzvorgang zerfasert und zu verschiedenen Dämmstoffen weiterverarbeitet wird. Glaswolle wird in verschiedenen Wärmeleitfähigkeiten angeboten, man sollte hier versuchen, den herstellen mit dem „besten Material“ einzusetzen.
Aufsparrendämmung:
Reicht der Sparrenquerschnitt nicht aus, kann zusätzlich quer über das Dach unterhalb der Dacheindeckung gedämmt werden. Nicht jeder Dämmstoff ist für diese Anwendung geeignet, hier kommt häufig Polyurethan zum Einsatz (Zeichnung Nr. Nr. 4 kann wie im Beispiel zuvor mit Glaswolle ausgeführt werden. PUR-Hartschaum entsteht durch eine chemische Reaktion flüssiger Grundstoffe, z.B. Erdöl, unter Zusatz von Treibmitteln. Der so entstandene Dämmstoff gehört in Bezug auf seine Wärmeleitfähigkeit zu den besten Materialien am Markt.
Die Zeichnungen veranschaulichen in vereinfachter Form die verschiedenen Konstruktionen. Da nicht jeder Dämmstoff für jede Konstruktion einsetzbar ist, macht es immer Sinn, für die Wahl der richtigen Konstruktion und des richtigen Dämmstoffes fachlichen Rat von neutraler Stelle einzuholen oder bestehende Angebote neutral überprüfen zu lassen. Wichtig ist, die verschiedenen Dämmmöglichkeiten eines Hauses durchkalkulieren zu lassen, denn viele Beispiele sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch extrem wirtschaftlich. Das Energieeinsparung gut aber teuer ist, ist ein alter Zopf, der abgeschnitten gehört