Bundestagskandidat Christian Hirte diskutiert mit Leonhard Zygmunt, Energieverantwortlicher bei der Thüringischen Weidmüller (TWG), und DENEFF-Geschäftsführer Martin Bornholdt die Rolle der Energieeffizienz im Wahlprogramm der CDU. Foto: DENEFF
In den unterschiedlichsten Beiträgen habe ich hier immer wieder aufgezeigt, wie wichtig die Energieeffizienz für die Energiewende ist. Hier kann jede Privatperson, jeder Gewerbetreibende und jeder Industriebetrieb einen Beitrag dazu leisten. Durch die gestiegenen Energiepreise ist das Interesse an Energieeffizienz gestiegen, aber das Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft. Dabei lohnt sich Energieeffizienz dreifach, es rechnet sich wirtschaftlich in vielen Fällen relativ schnell, es ist nachhaltig – wer will denn schon zum Ausgangszustand wieder zurück – und es fördert Innovationen und stärkt die Anbieter von effizienten Produkten, wie ich schon über die Maschinenbau-Branche berichtet habe.
Eines der engagiertesten Unternehmen in Sachen Energieeffizienz ist die Weidmüller Interface GmbH & Co. KG mit Stammsitz in Detmold. Im März hatte ich von der Auszeichnung als Klimaschutz-Unternehmen berichtet, zuvor hatten sie schon den Energieeffizienz-Preis der dena gewonnen und sind seit über sechs Jahren in Energieeffizienz-Netzwerken aktiv.
Genau an dem Tag, an dem der lokale Bundestagskandidat der CDU das thüringische Werk in Wutha-Farnroda gemeinsam mit DENEFF Geschäftsführer Martin Bornholdt besucht hatte, war ich in der Zentrale in Detmold – aber dazu komme ich noch in einem späteren Artikel. Der Energieverantwortliche von Weidmüller, Leonhard Zygmunt, betonte bei diesem Besuch „Wir können den Energieverbrauch in der Industrie in erheblichem Maße reduzieren. Die technischen Lösungen liegen längst auf dem Tisch. Energieeffizienz ist aber leider kein Selbstläufer. Darum erhoffen wir uns von der nächsten Bundesregierung eine klare Strategie, bessere Anreize und Verbraucherinformationen sowie eine Qualifizierungsoffensive, um den Markt für Energieeffizienz zu beleben.“
Gemeinsam mit Martin Bornholdt, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF), in der sich Weidmüller als Mitglied engagiert, übergab Zygmunt dem CDU-Kandidaten Politikempfehlungen mit der Aufforderung „Energieverschwendung halbieren!“
Mythos vom Energieeffizienz Weltmeister Deutschland
Deutschland ist noch lange nicht Weltmeister im Energie sparen, allerdings sind in Deutschland viele Chancen des Energiesparens noch nicht ausgeschöpft. Dies ist eine der Mythen der Energieeffizienz über die die DENEFF in einer Aktion aufklärt. Für Prof. Dr. Peter Hennicke, ehem. Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, schlummert in vielen Sektoren noch ein enormes wirtschaftliches Potential für Energieeffizienzmaßnahmen. Innerhalb der EU liege Deutschland bei den erzielten Effizienzfortschritten der letzten Jahre eher im Mittelfeld.
Energieeffizienz darf nicht länger als Belastung für private Haushalte und für die Wirtschaft dargestellt werden. Das Gegenteil ist der Fall, Energieeffizienz ist die beste Energiekostenbremse, die gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit erhöht und Arbeitsplätze schafft.
Energieeffizienz-Potentiale für energieintensive Branchen
Über die Potentiale zur Verbesserung der Energieeffizienz in einigen Branchen, darunter auch einige energieintensive Branchen, habe ich bereits berichtet. Weitere Branchen und Beispiele werde mit Sicherheit noch folgen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Buch des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI über ”Energieverbrauch und CO2-Emissionen industrieller Prozesstechnologien – Einsparpotenziale, Hemmnisse und Instrumente”. Dieses Buch wird ausführlich vorgestellt im Blog des Zukunftswerk, ein Beratungs-Unternehmen für Nachhaltigkeit, und zeigt 200 Möglichkeiten Energie in energieintensiven Branchen einzusparen. Wer nicht das ganze Buch lesen möchte (der kostenlose pdf-Download hat 570 Seiten), für den reicht sicher auch die Zusammenfassung im Beitrag des Zukunftswerk.