Endentschleunigung

Das wurde heute ein Griff ins Clo. Nix mit meiner Endbeschleunigung. Zu meiner Pollenallergie und meinem Belastungsasthma setzte sich noch eine schöne Bronchitis auf meine beiden Lungenflügel. Die 15min im 4:00min/km  Tempo, die als Beschleunigung am Ende unseres 2h Lauftrainings geplant waren, versanken bei mir im Sumpf der Hypoxie.

Für alle die der medizinischen Fachwörter nicht mächtig sind, mein Körper arbeitete quasi fast ohne Sauerstoff und wurde zusehends sauerer bzw. laktathaltiger. Die ersten Hälfte lief noch einigermaßen und unser geplantes Anfangstempo von 4:35min/km konnte ich mitgehen, hatte da aber schon leichte Probleme mit der Atmung und mein Puls lag mit 165bpm wieder deutlich zu hoch.

Auf dem Rückweg spürte ich zunehmend die Übersäuerung in meinen Beinen und meine Atmung wurde deutlich schlechter. Noch vor der 20km Marke lag ich auf Wettkampfniveau, aber nur mit meinem Puls bzw. meiner Atmung, das Tempo wurde noch nicht schneller. Da hatte ich aber auch schon längst mit meiner Endbeschleunigung abgeschlossen und wollte nur noch lebend nach Hause kommen.

Ein kurzes Aufbäumen beim 22. Kilometer, denn ich wollte Marco und Markus nicht einfach so kampflos ziehen lassen – der kleine Ironman halt  in mir – aber das hielt nur bis zum Wasserwerk. Danach kam die leichte Steigung nach oben die sich für meine heutige Konstellation wie der Anstieg zum Mount Everest anfühlte. Ich zügelte mich – wobei das meine Beine eh schon machten – und lief mit kontrollierten 4:45min/km zum Parkplatz zurück.

Marco und Markus konnten sich steigern und liefen die letzten 4km in 4:15-4:10-4:05-4:00min, so wie ich es mir auch gewünscht hätte. Danach musste ich erst einmal auf den Asphalt hinlegen, um meinen Kreislauf zu stabilisieren. Meine ganze Muskulatur tat weh, die hohen Laktatwerte hatte ihre Arbeit gründlich erledigt. Fast schon Ironmanfeeling – es fehlen halt nur ein paar Meter ;-)

Aber die kommen dann spätestens am 24.07. in Frankfurt dazu. Bis dahin ist dann auch meine Lunge wieder in Ordnung und kann meinen Körper mit dem notwendigen Sauerstoff versorgen. Heute mache ich nichts mehr, kein Schwimmen, kein Radeln und auch sonst nichts. Einfach nur regenerieren oder besser gesagt reanimieren, denn so einfach, wie ich die Situation hier beschreibe war sie gar nicht.

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