Ende gut, Anfang gut

Das war es also nun mit dem Jahr 2018. Das Jahresende war, naja sagen wir mal, anders als geplant. Aber wir haben versucht, das Beste draus zu machen. Auf ein für uns ziemlich bescheidenes Weihnachtsfest folgte dann ein super entspannter und schöner letzter Jahrestag, sodass wir uns dann doch frohen Mutes vom alten ins neue Jahr stürzen konnten.

Vorfreude schlägt Verstand

Wir haben uns sehr auf ein paar schöne Weihnachtstage in Flensburg gefreut. Anschließend wollten wir in Hamburg ein wenig in Erinnerungen schwelgen und Freunde treffen. Dass unser geplanter Besuch in der Großstadt ins Wasser fällt, haben wir bereits eine Woche vor Weihnachten beschlossen. Den Vater hatte es ordentlich erwischt. Schlapp, verrotzt und permanent hustend hat er sich aber zur Arbeit geschleppt, weil es ja zum Jahresende noch so viel zu erledigen gibt. Kennen wir wohl alle, dieses falsche Pflichtgefühl, das absolut sinnfrei ist. Arbeiten kann man ohnehin in so einem Zustand nur bedingt, man steckt die Kollegen an und verschleppt im schlimmsten Fall die Krankheit. So kam es dann bei uns auch. Einen Tag bevor wir unsere Reise nach Flensburg antreten wollten, ging gar nichts mehr. Der Vater ließ sich freitags noch krank schreiben und bekam vom Arzt absolute Bettruhe verordnet.

Wer krank ist, bleibt zu Hause

Daran hätten wir uns auch besser gehalten. Aber wir waren einfach so voller Vorfreude, wir sehnten uns nach einem Tapetenwechsel und einem ruhigen und besinnlichen Weihnachtsfest. Wird schon gehen, dachten wir uns und packten uns ins Auto. Zu blöd, dass Flensburg fast sechs Stunden entfernt ist und die trockene Heizungsluft im Auto dem Gesundheitszustand des Vaters nicht unbedingt zuträglich war. Mit einer ordentlichen Dröhnung Schmerzmitteln wird es schon gehen, meinte er aber.

Im Verlauf des Heiligabends zeichnete sich aber immer deutlicher ab: Eigentlich gehört der Vater ins Bett. Die Autofahrt, das Schlafen im Hostel, das füllende Tagesprogramm. Nicht die beste Idee. Das zeigte sich dann ganz klar in der Nacht. Wir Eltern schliefen keine Sekunde. Der Vater vor Schmerzen und mich trieb unser von Eindrücken erschlagener unruhiger Sohn und das Gerase der Autos über das Kopfsteinpflaster unmittelbar vor unserem Fenster zur Weißglut.

Festlicher Krankentransport

Dass es für den Vater zu viel wird, wussten wir. Dass der Weihnachtsausflug unseren Sohn dermaßen aus der Bahn werfen würde, hätten wir hingegen nicht gedacht. Eine weite Autofahrt, unzählige Geschenke, viele Menschen, die ihm Aufmerksamkeit schenken und eine ungewohnte Umgebung – das alles führte dazu, dass er kaum schlief. Gegen Mitternacht überlegten der Vater und ich, unser Auto zu packen und heim zu fahren. Es hatte alles keinen Sinn mehr. Wir wussten, dass wir so schnell wie möglich, die Heimreise antreten sollten, damit der Vater schnellstmöglich wieder auf die Beine kommt. Unsere Vernunft hat gesiegt. Wir haben gewartet bis es hell wurde. Für den positiven Abschluss bin ich dann noch in den Sonnenaufgang an der Förde entlang gelaufen und habe dann die beiden Jungs nach Hause kutschiert.

Klar war es schön, meine Schwiegerfamilie zu sehen. Aber uns und vor allem dem Vater hat der Trip die letzten Kräfte geraubt, sodass er die folgenden Tage komplett flach lag. Wir mussten einsehen, dass wir den Trip nicht hätten antreten sollen, der Gesundheit zu Liebe. Hoffentlich werden wir uns in Zukunft daran halten und unserer Gesundheit jeder Vorfreude und jedem Pflichtgefühl Vorrang geben.

Ruhiger Jahresausklang

Wir waren schon sehr traurig, darüber, dass wir Weihnachten gefühlt größtenteils im Auto verbracht haben. Ich habe kurz überlegt, am zweiten Weihnachtstag noch das Großfamilienprogramm meiner Familie mitzunehmen, aber ich wollte den Vater einfach nicht alleine lassen. Die nächsten Tage unseres Urlaubs haben wir ruhig angehen lassen. Das hat mal mehr und mal weniger gut geklappt. Immerhin so gut, dass der Vater bis Silvester größtenteils schmerzfrei über den Tag kam.

Wir haben lange überlegt, ob wir zu Silvester den nächsten Trip angehen wollen. Denn geplant war, nach Bielefeld zu meiner Schwester und ihrer Familie zu fahren. Unser Sohn redete schon seit Tagen von nichts anderem mehr und uns Eltern stand auch sehr der Sinn nach einem harmonischen, ruhigen und schönen Jahresabschluss. Wir haben uns entschieden, zu fahren. Ausschlaggebend war, dass die Fahrt weniger als zwei Stunden dauert und wir in der Wohnung meiner Schwester zu jeder Zeit eine Rückzugsmöglichkeit hätten.

Vorgezogenes Silvester

Es war genau die richtige Entscheidung. Wir haben Tiere gefüttert, Wölfe gesucht und Biberraten beim Putzen beobachtet. Unser Sohn hat mit seinen beiden Cousinen den Tag in vollen Zügen genossen, hat mit ihnen gespielt, Pizza gebacken und gegessen bis die Müdigkeit einfach Überhand genommen hat. Und so haben wir gegen 22 Uhr beschlossen, dass wir das Jahr nun vorzeitig beenden. Wir haben uns in unser Auto gepackt und sind über leergefegte Straßen mit schlafendem Kind und total zufrieden nach Hause getuckert. Nach einer entspannten Rückfahrt, wurden wir kurz vor unserer Ankunft von einem dicken Unfall aufgehalten, sodass wir pünktlich um Mitternacht in unsere Straße einbiegen wollen. Das war aber nicht möglich, da unsere Nachbarn die gesamte Straßenbreite mit Raketen und Böllern präpariert hatten. Und so saßen wir rund eine viertel Stunde mit verängstigtem Kind auf dem Schoß im Auto und haben unser ganz privates Feuerwerk angeschaut. Unser Sohn brachte es auf den Punkt: Das ist wirklich schrecklich und laut.

Knallerei wird es bei uns zum Glück nicht geben. Ich erschrecke mich sogar vor Knallerbsen und dieser Müll an den nächsten Tagen ist einfach nur schlimm. Naja, wir sind trotz des unfreiwilligen Exklusivfeuerwerks gut ins neue Jahr gestartet. Der Vater tankt jetzt noch ein wenig Energie und bleibt im Bett bis er vollständig gesund ist. Unser Sohn und ich gehen dem Alltag nach. Bedeutet für mich Arbeit und für ihn Kita und Piratenparty. Ich bin zuversichtlich, dass 2019 ein tolles Jahr mit vielen schönen Ereignissen und Erlebnissen wird. Schließlich ist die 19 eine gute Zahl, denn an dem Tag ist unser Sohn geboren. In dem Sinne wünschen wir allen ein glückliches neues Jahr, mit viel Spaß, Freude und Gesundheit.


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