Ende des Sommerurlaubs

Mit einen geliehenen Notebook, das sein Dasein in einer wirklich sehr pinken Hello-Kitty Tasche fristet, kehre ich ins 21. Jahrhundert zurück. Meine Heimreise steht an, und obgleich ich in der gesamten Zeit nur Zugang zu zwei Quellen hatte, nämlich dem Mc-Allister-und-Wulff-Fanblatt (verwirrenderweise mit "Hannoversche Allgemeine" betitelt) und den Überschriften der BILD-Zeitung, habe ich das Gefühl, rein politisch eher wenig verpasst zu haben.

Von den wenigen Dingen, die so durchgedrungen sind, wünsche ich mir eigentlich, sie auch nicht mitbekommen zu haben - da fällt mir zum  Beispiel der exquisite Unsinn ein, denn unsere Arbeitsministerin zum Besten gegeben hat- immerhin schon mit einem schicken Anglizismus versehen, wenn denn schon mit keinerlei Inhalt. Oder natürlich die wilden Drohungen unsere Energiekonzerne, die zumindest verdeutlichen, warum der Gedanke, Betriebe dieser Art zu verstaatlichen - man könnte ruhig auch das Stichwort "demokratisieren" in die Runde werfen - garnicht so absurd ist, wie man das gerne pauschal darstellt.

Ich könnte mich natürlich auch mit dem lauen Sturm im Wasserglas befassen, den meine liebe SPD gerade anfacht, wobei es in der Tat angezeigt wäre, weiter über die Rente - in ihrer Gesamtheit!- nachzudenken. Wenn man allerdings eine simple Verschiebung des Renteneintrittsalters für keine geeignete Lösung hält- und da scheint man sich ja, sieht man mal von einem gewissen seinerzeit verantwortlichen Rentner ab, relativ einig zu sein, dann ist  die jetzt gefundene Formel - nämlich die Rente mit 67 zu verschieben, und das dann auch nur um jämmerliche 3 Jahre, nicht mal ein Armutszeugnis.

Die Probleme des Systems - in erster Linie schlechte Geburtenraten (wobei zusätzliche Geburten ja auch erst einmal versicherungspflichtig beschäftigt werden müssten, das wird gerne übersehen) und die in den letzten Jahrzehnten enorm gestiefene Lebenserwartung - können politisch nicht beseitigt werden. Es liegt also auf der Hand, dass in der Tat eine gewisse Lebensarbeitszeit vorm Renteneintritt erreicht werden muss, desweiteren wäre es angezeigt, den Kreis jener zu erweitern, die in die Rentenversicherung einzahlen.

Für letzteres gibt es in der Schweiz ein sehr schönes, durchaus auch kopierbares Modell, und Arbeitszeiten, Erziehungszeiten, quasi die gesamte Erwerbsbiografgie wird ohnehin schon erfasst und verwaltet- zusätzlicher bürokratischer Aufwand würde so nicht zustande kommen. Der berüchtigte Dachdecker oder die nicht minder berüchtigte Krankenschbwester wären mit einer Lebensarbeitszeit von 40 Jahren schon meist vor ihrem 60. Geburtstag durch, während Akademiker, die ja nun auch nicht auf Dächer steigen müssen oder Patienten heben, dann halt erst mit 70 oder 75 in Rente gehen würden oder eben Einbußen hinzunehmen hätten. Das wäre auf jeden Fall sinnvoller und auch der Lage auf dem Arbeitsmarkt angemessener als die jetzt gefunde Formel, und eine Verschiebung um drei Jahre schlägt es um Längen.

Mit einem an diesen Eckpunkten ausgerichteten, fertig ausgearbeiteten Konzept könnte man nicht nur beim Wähler punkten, vor allem gegen dieser Regierung, die nicht mal zu begreifen scheint, dass sie an dieser Baustelle auch noch einiges abzuliefern hätte. Die hohe Arbeitslosigkeit der letzten Jahre - und das Problem ist durch die Vermittlung in Billigjobs oder Statistiktricks nicht entkräftet - wird in den kommenden Jahren eine Wiederaufführung als Altersarmut erleben. Derzeit scheint es aber nicht mal ein echtes Bewußtsein dafür zu geben. Wie schön, dass auch Merkels Wildgurken  aus dem Urlaub kommen und es entsprechend wieder heißt:

Und jetzt das Wetter.

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