Emmylou Harris und Rodney Crowell mit Old Yellow Moon

 

Foto: amazon.de

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Am 1. März 2013 erscheint das Album „Old Yellow Moon“ mit zwölf Tracks der 12fachen Grammy-Gewinnerin und Country-Sängerin Emmylou Harris und Country-Sänger und Grammy-Gewinner Rodney Crowell. Beide sind fast vierzig Jahre Partner im Musik-Geschäft und gelten als wahres Traumpaar der Country-Duette. Mit „Old Yellow Moon“ gibt es endlich das von ihren Fans lang ersehnte gemeinsame Album der beiden Songwriter, das von Brian Ahern produziert wurde.

Der Titelsong des Albums ist zwar der letzte Song auf der Trackliste, bildete jedoch den Startblock für das, was dann noch kommen sollte. Emmylou Harris: „Wir saßen an Aherns Küchentisch, um ein paar Songs auszusuchen. Brian hatte seine außergewöhnlichen Mikrophone an den Computer angeschlossen, damit wir ein kleines Demo machen konnten. Wir sangen spontan drauflos, und irgendwie kam ich auf Old Yellow Moon von Hank DeVito und Lynn Langham.“ So bewegend war diese Spontansession, dass Ahern entschied, einen ganzen Track darum zu bilden. „Das ist eigentlich eine Küchentisch-Aufnahme“, lacht Harris. „Brian hat Lynn später eingeladen, um das Piano dazu zu spielen, denn sie hatte das Gefühl, nur sie selbst könne unserer Version gerecht werden. Wir fügten noch dies und das hinzu, und so wurde es zum Titelsong des Albums. … Ich liebe es, wie dieses Album geboren wurde!“

Der Lauf der Zeit – gute Zeiten, schlechte Zeiten – ist ein wiederkehrendes Motiv auf „Old Yellow Moon“, besonders auf Martha Bergs herzzerreißendem „Back When We Were Beautiful“ und Crowells „Here We Are“, das Harris bereits 1979 im Duett mit George Jones aufgenommen hatte. „Ich liebe diesen Song“, schwärmt Harris. „Und auch wenn ich ihn damals mit George Jones gesungen habe, schien er mir perfekt für dieses Projekt. Es könnte ein Song über Liebende sein oder über eine Beziehung, aber für mich geht es vor allem um Freundschaft.“

Das neue Album bot Crowell eine gute Gelegenheit, einige seiner Songs einzuspielen, die er bis dahin noch nie selbst aufgenommen hatte, zum Beispiel „Bull Rider“, das sein ehemaliger Schwiegervater Johnny Cash schon 1979 in sein Repertoire aufgenommen hatte. Dieser Song besitzt einen nahezu filmischen Charakter und basiert auf Crowells eigenen Jugenderfahrungen in Texas: „Wenn man in Texas aufwächst, reitet man Bullen, so wie Stadtkinder Basketball spielen. Es ist einfach ein Teil der Kultur, Teil des Lebensrhythmus. Ich habe vor allem die Sprache des Rodeo immer geliebt. Sie besitzt einen poetischen Tonfall. Ich erinnere mich daran, dass ich dies in diesem Song einfangen wollte.“

Mit „Old Yellow Moon“ erfüllten sich Harris und Crowell ihren Traum, jene Songs zu präsentieren, die beide schon

Pressefoto David McClister gen.

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seit Jahren einmal neu angehen wollten, nämlich Country-orientierte Melodien, besonders Honky-Tonk-Nummern, die auf die eine oder andere Art für ihre gemeinsame Geschichte stehen. Harris: „All diese Freundschaften, diese wunderbaren Verbindungen, kommen auf dem Album zusammen, viele davon, ohne dass wir einen bestimmten Gedanken verfolgten.“ Der Opener „Hanging Up My Heart“ mit Harmonie-Gesänge von Vince Gill erschien ursprünglich als Titelsong des ersten Country-Albums der Schauspielerin und Sängerin Sissy Spacek. Crowell produzierte das Album 1983, bevor es mit Sissy Spacek und Coal Miner’s Daughter ein großer Erfolg wurde. Der Song wurde von Hot Band-Mitglied DeVito geschrieben, der auch „Black Caffeine mitkomponiert hat, das in Zusammenarbeit mit Donivan Cowart entstand. Harris: „Wir liebten Black Caffeine, aber es war eines dieser eigenartigen Demos, vor denen wir eine gewisse Scheu hatten. Aber ich glaube, wir haben es am Ende sehr gut hinbekommen.“

Diese Geschichten ließen sich endlos weitererzählen, zeigen sie doch, wie Emmylou Harris und Rodney Crowell die Geschichte der Country- und Folk-Musik geprägt haben, wie eng sie mit ihr verwoben sind. „Old Yellow Moon“ ist ein prachtvolles Werk über die strahlenden Glanzlichter eines Genres – jedenfalls kein Schwanengesang. Crowell: „Die Wahrheit liegt in der Tatsache, dass weder Emmy, soweit ich es beurteilen kann, noch ich die Arbeit eines Tages damit beenden, dass wir uns selbst auf die Schulter klopfen. Was immer wir vorher getan haben, ist immer nur ein Anfang gewesen. Es ist, als würde man sagen: okay, lass uns ein Album machen. Ist es nicht großartig, dass wir das können? Und dann kommen die Songs ins Spiel. Wenn sie gut sind, dann bemühst du dich, eine Performance abzuliefern, die dem Song auch gerecht wird. Und wenn du das oft genug gemacht hast, dann hast Du ein Album zusammen. Alles andere wäre gekünstelt. Ich denke, das ist die Verpflichtung gegenüber der Kunstform des Songs, damit wir ihn dann dem Publikum übergeben können, das ihn dann zu seinem macht.“



Recherche und geschrieben Heidi Grün


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