EM-Abseits: Fußball im Film

Angefangen von “Das Wunder von Bern” über “Sommermärchen” bis hin zu den “Wilden Kerlen” gibt es ja einige Verfilmungen, die sich mit dem Thema Fußball beschäftigen.

Ich möchte euch heute den Film “Spiel der Götter – Als Buddha den Fußball entdeckte” vorstellen – ein nicht allzu bekanntes Werk, dennoch nicht minder wertvoll und unterhaltend.

Wir schreiben das Jahr 1998, in Frankreich tobt gerade die Fußball-Weltmeisterschaft. Aber in einem Kloster in Indien, in dem tibetanische Mönche ein Exil gefunden haben, scheint die Welt stillzustehen.
Und während die älteren Mönche von Tibet und dem Dalai Lama träumen und sich mit Mandras und Gebetsmühlen bescheiden, sind die jungen Klosterschüler vom Fußballfieber infiziert.
Allen voran der vorwitzige Orgyen, der allen Geboten zur Besitzlosigkeit zum Trotz eine respektable Sammlung von Fußballbildchen sein eigen nennt und sogar heimlich unter seiner Kutte ein Shirt mit der Aufschrift ‘Ronaldo’ trägt – sein großer Held. Immer wieder verlassen er und seine Freunde nächtlings das Kloster, um im nahe gelegenen Dorf die WM-Spiele zu verfolgen und werden natürlich irgendwann erwischt und mit Ausgehverbot bestraft.
Aber nun steht das Endspiel an – das Finale!
Wie können es die fußballverrückten Zöglinge erreichen, dieses Spiel zu sehen?
Und was wird der Abt davon halten?
Kann man überhaupt in einem Buddhistischen Kloster Geld für die Miete einer Fernsehausrüstung sammeln?

Dieser Film ist 1999 unter der Regie von Khyentse Norbu entstanden. Dieser aus dem Himalayakönigreich Bhutan stammende Filmemacher ist als Hauptinkarnation der tibetischen Khyentse-Stammlinie anerkannt (kein Witz!) und hat bereits bei Entstehung des Bertolucci-Films “Little Buddha” als Berater mitgewirkt.
Der Film wurde in Bhutan mit lauter Laiendarstellern gedreht, was ihm noch ein Stück mehr Authentizität beschert, denn er basiert auf einer wahren Geschichte.

In diesem Film haben mich die Landschaftsaufnahmen sehr fasziniert, aber auch die Schilderungen des klösterlichen Altagsleben sind äußerst interessant.
Durch die Lausbubenhaftigkeit der jungen Darsteller ist das natürlich eine äußerst lustige Geschichte, die einem letztendlich zeigt, was man mit Willen, Freundschaft und ein bisschen Hilfe von oben so alles erreichen kann.

Es ist kein heldenhaftes Sportler-Szenario, dass hier auf Zelluloid gebannt worden ist.
Aber ich kenne keinen Film, in dem man ein weltlich-westliches Geschehen wie Fußball in einem solch anachronistischen Zusammenhang betrachten und somit vielleicht in einem anderen Licht sehen kann.

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Ich bin von der Mannschaft Soccer-Blogger und schreibe für EM-Abseits


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