Elektronische Musik hat in Europa Wurzeln geschlagen, die kaum mehr wegzudenken sind. Alleine in Berlin werden jährlich unzählige Besucher aus aller Welt angezogen, die sich dem elektronischen Techno-Hedonismus hingeben möchten. In den berühmten Clubs, von Watergate bis zum Berghain, tanzt man bis in den Morgengrauen zu hypnotischen Beats. Die erfolgreichsten deutschen Musiker gehören zur Sparte der elektronischen Musik.
In den USA ist Techno zwar kein Fremdwort; allein in den Mainstream hat es das Genre bisher nicht unbedingt geschafft. Das hat sich in den letzten Jahren allerdings geändert. Mittlerweile sind sogar die gängigen Pop-Produktionen, die in den 2000er Jahren noch stark an R&B angelehnt waren, elektronisch angehaucht. Der neueste Britney Spears Song, “Scream & Shout”, ist etwa ein Song, der wie für den Club gemacht wurde. Der “neue” amerikanische Pop-Stil orientiert sich dabei eher an Produzenten wie David Guetta und Steve Aoki als Ellen Allien oder Paul Kalkbrenner.
Geerntet wird der kommerzielle Erfolg dann wieder beim alljährlichen Electric Daisy Carnival. Dieses Festival der elektronischen Musik startete 1996 in Los Angeles mit einigen tausend Besuchern. Im Jahre 2011 waren es dann bereits knapp 300.000 Fans, die sich in Las Vegas versammelt haben, um nächtelang durch zu feiern. Damit ist der EDC eines der größten elektronischen Festivals der ganzen Welt.
Das ganze findet jedes Jahr im Sommer in Las Vegas statt. Die Macher des Festivals, Insomniac, haben sich für die Stadt entschieden, weil sie eine bessere Infrastruktur als jede andere Metropole in den USA bietet. Die schiere Masse an Besuchern muss untergebracht werden. Festivalgelände mit Zeltplätzen, wie man sie hierzulande kennt, würden da jeglichen Rahmen sprengen. Daher werden die meisten Tickets mit Hoteldeals verkauft. Da Las Vegas hauptsächlich aus touristischen Unterkünften besteht – unzählige Casinos und Resorts reihen sich auf dem berühmten Strip nacheinander auf – kann so eine problemlose Unterkunft für jeden Besucher garantiert werden. Zudem ist die Stadt die Menge an Massen von unzähligen anderen Events gewohnt. Wie zum beispiel das iHeartradio Festival. In Las Vegas kann man – ähnlich wie in Berlin, aber anders als im ganzen Rest der USA – die ganze Nacht feiern, ohne gestört zu werden.
Diese “Rave”-Mentalität ist entsprechend genauso neu wie die Musik, die vor allem von populär werdenden Genres wie Dubstep hochgepeitscht wurde. Headliner wie Swedish House Mafia und der bereits erwähnte David Guetta finden sich jedes Jahr vor tausenden begeisterten Fans. Der EDC ist aber mehr als nur ein dreitägiges Musikfestival. Auch Kunst und spektakuläre Shows (Stuntment und Feuerwerke sind nur einige Elemente) werden den Gästen geboten.
Aufgrund der steigenden Anzahl an Besuchern gibt es für das Festival auch kleinere Ableger, etwa in Orlando, Florida. Diese finden – je nachdem – vor oder nach dem Haupt-Festival im Juni statt.