Einzlkind: Harold.

Einzlkind: Harold.
Ihr wisst ja, ich habe es nicht so mit Pseudonymen, abgesehen von meinem eigenen. Trotzdem spare ich mir und Euch einen langatmigen Monolog über Einzelkinder, und wieso wohl bei diesem hier ein ‚e‘ fehlt – denn ein Buch mit dem Satz „Ich möchte wissen, wie der Pöbel feiert“, ausgesprochen von einem Elfjährigen beim Betreten einer Unterschichten-Bar, so ein Buch kann man ja nur mögen.
Der Elfjährige heißt Melvin, ist ein Savant und hat seinen Vater nie kennengelernt. Titelgebender Harold, ein älterer englischer Fleischereifachverkäufer, verehrt Audrey Hepburn und pflegt als einziges Hobby den monatlichen Suizid im Treppenhaus (erfolglos allerdings, es geht ihm dabei eher um die Eleganz seiner Performance). Als Melvins Mutter für eine Woche verreisen muss und dem sich sträubenden Harold den Babysitterjob zuschanzt, wittert Melvin die perfekte Chance, unbehelligt auf Vatersuche zu gehen. Eine Handvoll vielversprechender Kandidaten hat der Neunmalkluge bereits aufgetan, die mit Harold als Chauffeur und partner in crime jetzt abgefrühstückt werden müssen.
Das ist jetzt kein hochkomplexer Plot, zum Glück nicht! Denn dann könnte man die hochgradig groteske Situationskomik mit ihren fantastischen Pointen ja gar nicht in Ruhe genießen.
Melvin kracht wie ein Sprengsatz in Harolds melancholisch-beschaulichen Alltag: er ruiniert den sympathischen Kauz beim Pferderennen, schickt ihn auf LSD-Trips („Sie glauben nicht, wie teuer dieses Lysergsäurediäthylamid ist ... Ich habe übrigens Ihnen und mir jeweils ein Stück Löschpapier in den Kakao getan“) und Tuntenparties. All das ist so leichtherzig erzählt, so rasant und mit viel, viel Liebe zu den eigenen Figuren. Toll. Unbedingte Empfehlung.

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