Einmal Wert – immer Wert.

Die Vorstellung von Wertigkeit, ist wie bei allen Objekten im Leben, eine reine Ansichtssache.

Für den einen hat ein Auto einen besonderen Wert, für den anderen kann es ein Eigenheim, eine teure Armbanduhr, ein Urlaub oder auch ein idyllischer Ort sein. Ohne diese Wert-ein–schätzung würden wir nur umständlich zu Entscheidungen finden.

Eine hohe fehlende Wertschätzung wird psychisch Wertbeimessungsstörung genannt. (Messie-Syndrom)

Einen Wert hat jeder für sich selbst. Jeder kennt ihn, den Selbstwert. Er ist auch bei jedem vorhanden, nur wird er ungleich wertgeschätzt, erkannt oder ist als unstabil wahrzunehmen. Innere Stabilität zu besitzen, bedeute auch auf einen hohen und permanenten Selbst-Wert zu bauen. Den Wert, den ich mir selbst gebe.

Wenn die Vorstellung von meinem Wert nicht mit dem Wert übereinstimmt, den mir andere spiegeln, dann kollidieren Selbstbild und Fremdbild. Und wenn ich dann an meinem Selbstbild nicht arbeiten will, bleibt mir nichts anderes übrig, als andere für die ausbleibende Anerkennung verantwortlich zu machen. Schuld daran, dass ich mich schlecht fühle, sind dann der Partner, die Kinder, der Chef, die Kameraden und alle anderen, die mir vermeintlich meine Anerkennung verweigern.

Also ist ein stabiler Selbstwert die Antwort auf ein stabiles Leben. Daraus ergibt sich die Frage, wie wir einen stabil hohen Selbstwert erreichen können.  Ich muss dazu erkennen, wie oft mir mein mangelnder Selbstwert im Wege steht. Ein Indiz für solche Momente sind die Freude, die ich empfinde, wenn jemand anderem etwas misslingt oder das Gefühl der Überlegenheit, wenn andere eine Erniedrigung erfahren. Solche Gefühle entstehen nur aufgrund meines mangelnden Selbstwertes in diesem Moment. Dafür muss ich mich selbst beobachten lernen.

Der Innere Stabilität, die den Selbstwert spiegelt, ist bereits vorhanden und braucht nur enthüllt zu werden.

Die Decke, die über dem Selbstwert hängt, sind Emotionen, Konditionierungen und Illusionen. Gelingt es dem Menschen dies zu erkennen, die Quelle zu ent-decken, zu ent-wickel, zu ent-hüllen, wird die innere Stabilität und damit der Selbstwert, spürbar.

 

Wer fordert, verliert

Wenn ich wertgeschätzt bzw. respektiert werden will, muss ich aufhören, Wertschätzung und Respekt einzufordern. Das gilt sowohl in der Familie als auch unter Freunden und im Beruf. Solange ich ein Problem mit meinem Selbstwert habe, ist jede Wertschätzung von außen immer nur Ersatzbefriedigung – ganz gleich, von wem sie kommt. Sie fühlt sich einen Moment lang gut an, aber sie löst das Problem nicht, denn das steckt in mir. Niemand kann es für mich lösen. Nur ich selbst kann das. Das schaffe ich, wenn ich zu erkennen beginne, was in mir liegt. Dann finde ich eine Antwort auf die Frage, welchen Wert ich mir selbst geben kann.

 

„Niemand kann dich ohne dein Einverständnis dazu bringen, dich minderwertig zu fühlen.“
Das sagte  Eleanor Roosevelt, US-Präsidentengattin, und wie recht sie hatte, kann ich nur unterstreichen, weil ich es in mir erleben durfte.

 

Hast du einmal deinen Wert erkannt – ist er permanent und unverwechselbar vorhanden.


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