Eine Star Wars Hochzeit?

Meine Frau mag Star Wars nicht!

Das heisst, sie mag nicht SW im Speziellen, sondern Science Fiction im Allgemeinen nicht. Star Trek, Stargate, Alien oder Matrix sind genausowenig was für sie.

Von daher wäre ihre Begeisterung auch sehr enden wollend, würde ich ihr zum Valentins- oder Hochzeitstag eine Replika von Leias metallenem Bikini, von Padmes bauchfreier Geonosis Kleidung oder Asajj Ventress’ Domina Outfit schenken. Eventuell würde noch Padmes hellblaues Kleid aus AOTC gehen, wenn sie nicht wüsste, dass dieses in einem SW Film verwendet wurde.

Und nur so nebenbei: ich habe festgestellt, dass die wenigsten Mädchen bzw. Frauen exzessive Begeisterung zeigen, wenn man auf ein gehauchtes “Ich liebe dich!” mit der – zumindest für einen Star Wars Fan – einzig logischen Antwort “Ich weiß.” regiert. Aber das, wie gesagt nur so nebenbei.

Als wir 2001 beschlossen, im darauffolgenden Jahr zu heiraten stellte sich mir die Frage, wie ich es Angesicht ihrer mangelnden Begeisterung für die größte Filmsaga aller Zeiten anstellen sollte, zumindest ein wenig SW Flair in diese Veranstaltung zu bringen.

Es war völlig klar, dass wir beim Auszug aus der Kirche kein Spalier aus Sturmtrupplern, Jedi Rittern oder imperialen Wachen haben würden, die uns mit Reis, Konfetti oder Miniaturtodessternen bewerfen würden.

Ebenso konnte ich mir den Vorschlag sparen, oben auf die Hochzeitstorte die Marzipanversion von Han und Leia  zu stellen. Auch stand nicht zur Diskussion, dass ich in der Robe eines Jedi und meine Frau im hautengen Lederoverall von Mara Jade vor den Altar treten würde, wobei speziell Letzteres durchaus seinen Reiz gehabt und auch für einigen Gesprächsstoff unter der Verwandtschaft gesorgt hätte. Nun ja, ernsthaft verfolgt habe ich diesen Gedanken aber nicht.

Das nächste was mir einfiel war die Musik. Wäre es nicht toll, wenn beim Einzug von Braut und Bräutigam statt dem unendlich langweiligen und grausam unkreativen Hochzeitsmarsch von Mendelssohn-Bartholdy ein Stück SW Soundtrack erklingen würde? Jedoch befanden wir uns zum Zeitpunkt der Planung unserer Hochzeit im Frühjahr 2002 und Episode II und damit auch “Across the Stars” waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschienen, das fiel also weg.

Also setzt ich mich hin und hörte mir die damals existierenden Soundtrackalben zu Episode I sowie IV – VI an. Die nächste Option war das Leia und Han Thema aus ESB. doch nach mehrmaligem Anhören entschied ich, dass dessen “Struktur” insgesamt zu umrhythmisch war, um es für den Einzug in die Kirche oder die eigentlich Trauung zu verwenden. Das Luke und Leia Thema war wiederum etwas zu langsam, das Yoda Thema etwas zu verspielt und das Macht Thema zu kurz, um es sinnvoll verwenden zu können (wir wollte ja nicht zum Altar sprinten!).

Das Stück, das erklingt, wenn Luke, Han und Chewie am Ende von Episode IV zu ihrer Medaillienübergabe schreiten zählt zwar zu meinen absoluten Lieblingsstücken, ist aber meiner Meinung nach zu schnell, um es für den Einzug in die Kirche zu verwenden. und der Main Thema sowie der Imperial March fielen sowie flach.

Nach langem Nachdenken entschied ich mich also schweren Herzens, meiner Zukünftigen kein Stück SW Musik für unsere Hochzeit vorschlagen. Ich bin auch nicht sicher, ob sie eingewilligt hätte.

Für diejenigen, die es interessiert: wir haben uns schließlich zu einer etwas umarrangierten Version von Billy Joel’s “Just the Way Your Are” entschieden.

Ich hatte mich schon fast damit abgefunden, dass unsere Hochzeit keinerlei Konnex zu Star Wars haben sollte, bis es zur Festlegung des Termins für die Trauung kam: der 25. Mai 2002 war ein Samstag und ich regte stark an diesen Tag zu wählen. Meine Verlobte stimmte zu und so traten wir am 25. Geburtstag von Episode IV und dem 19. von Episode VI vor den Traualtar. Sie in einem Kleid, das nur die Farbe mit Leias Outift aus dem ersten SW Film gemein hatte und ich in einem Anzug, der so absolut gar nicht an die Robe eines Jedi erinnerte (er war nicht einmal schwarz…).

Meine Frau ist übrigens 1977 geboren, als ANH in Amerika in die Kinos kam war sie knapp über 3 Monate alt. Und wenn von den großen Ereignissen dieses Jahres die Rede ist, so denke ich immer zuerst an Episode IV und erst dann an ihren Geburtstag, auch wenn mich das jetzt vielleicht zu einem schlechten Ehemann macht.

Ach ja noch etwas: ich persönlich finde, dass das Hauptthema aus “Jurassic Park” genau den richtigen Rhythmus und das richtige Tempo  für den Einzug in die Kirche hat, auch wenn es vermutlich einige Arbeit bedarf, um die Braut davon zu überzeugen, zu den Klängen eines Filmes bei dem es um tonnenschwere, mörderische Riesenechsen geht vor den Altar zu treten.

Aber abgesehen davon finde ich dieses Stück für eine Hochzeit echt perfekt. Ganz ohne Scherz!


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