Eine Sache des Geschmacks – auch während der Schwangerschaft

Wann schätzen Sie, beginnt ihr Baby damit, kulinarische Vorlieben zu entwickeln? Die Lösung: Babys beginnen bereits im 6. Monat der Schwangerschaft, dass Fruchtwasser zu schmecken und differenzieren von da an die unterschiedlichen Aromen. Dabei entwickeln sie schnell Vorlieben und Aversionen für bzw. gegen bestimmte Geschmäcker. Ganz ehrlich: wären Sie darauf gekommen?

Süß = Lecker

Zwischen der 26. Und 28. Schwangerschaftswoche sind die Reaktionen auf den jeweiligen Geschmack in der Mimik des Babys zu erkennen; bei bitteren Aromen verzieht es das Gesicht am stärksten. Ab der 32. Schwangerschaftswoche zeigt der Fötus dann auch durch seine Trinkmenge, was ihm schmeckt und was nicht- ist der Geschmack des Fruchtwasser süß, trinkt er mehr, ist er hingegen bitter, trinkt es weniger.

Dieser Hang zu Süßem scheint kulturübergreifend zu sein, das zeigen zahlreiche Versuche mit Neugeborenen. Die Gründe dafür sind evolutionsbiologisch zu erklären: In der Natur findet sich nämlich nichts, das süß schmeckt und gleichzeitig giftig ist. Gleichzeitig haben die meisten Giftstoffe einen bitteren Geschmack und vergorene oder unreife Lebensmittel schmecken auffallend oft sauer. Es handelt sich also um einen angeborenen Warnmechanismus.

Pränatale Prägung

Für die Geschmacksentwicklung sind natürlich viele andere Faktoren wichtig als allein der Schutzmechanismus. Unter anderem spielt die Ernährung der Mutter eine wichtige Rolle. Nicht nur durch ihre Vorbildfunktion beim gemeinsamen Essen mit dem Kind, sondern auch während der Schwangerschaft und Stillzeit hat sie einen großen Einfluss. Tatsächlich bestimmt die Mutter schon als Schwangere mit ihrem Essverhalten ausschlaggebend die spätere Geschmacksentwicklung ihres Kindes.

Je ausgewogener sie sich in dieser Zeit ernährt, desto vielfältiger sind auch die Aromen, die das Baby im Fruchtwasser schmecken kann. Studien haben gezeigt, dass Babys bereits bekannte Aromen gegenüber unbekannten bevorzugen. So aßen beispielsweise Babys von Müttern, die während der Schwangerschaft regelmäßig Möhrensaft tranken, wesentlich lieber Karotten haltigen Gemüsebrei, als Babys, die mit dem Geschmack noch nicht vertraut waren.

Leider wirkt diese Prägung während der Schwangerschaft auch in umgekehrter Weise: Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft häufig auf Fastfood zurückgriffen, zeigen später ebenso eine auffallend große Vorliebe dafür.

Offen für Neues

Nach der Geburt spielt das Stillen eine tragende Rolle für die Geschmacksbildung. Muttermilch ist in ihrem Geschmack wesentlich vielfältiger als Flaschennahrung. Sie trägt immer die Geschmacksstoffe der Nahrung, die die Mutter vor dem Stillen zu sich genommen hat – genau wie schon während der Schwangerschaft.

Dies könnte auch ein weiterer Grund dafür sein, warum gestillte Babys später seltener zu Übergewicht neigen als Flaschenkinder. Sie kennen Obst, Gemüse und Co. schon aus früheren Tagen und greifen deshalb beherzter bei diesen Lebensmitteln zu. Generell bevorzugen Babys und Kleinkinder Geschmäcker, die ihnen bereits bekannt sind.

Indem Sie sich während Schwangerschaft und Stillzeit so ausgewogen und abwechslungsreich wie möglich ernähren, bereiten Sie ihr Baby automatisch auf viele verschiedene Geschmacksrichtungen vor. So können Sie sowohl ihrem Baby, als auch sich selbst den Übergang auf Beikost deutlich erleichtern und späteren Neophobien entgegen wirken.


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