"Übergewichtige brauchen keine Diät sondern eine Differenzialdiagnose"
///Udo Pollmer
Zur Diskussion: Ein Interview mit Udo Pollmer, Lebensmittelchemiker.
Ich bin ein Hobbit. Nicht ganz so klein, aber schaut mich an. Für etwas anderes als einen Hobbit würde ich als Körperdouble kaum taugen. Das ist, wenn man tatsächlich ein Hobbit ist, sicher kein Problem. Hobbits haben nämlich keine Gewichtsprobleme - denke ich. Zumindest habe ich noch nie etwas davon gehört. lediglich Gollum stichelt den "fetten Hobbit" dahingehend. Auf eine sehr - nennen wir es direkte Art und Weise. Ich hingegen muss mich deutlich öfter mit diesem Thema auseinandersetzen. Es gibt wenige Tage an denen das Gewicht nicht in irgendeiner Form auf den Tisch kommt. Wenn ich jedesmal einen Cent dafür bekommen würde, wenn einer fragt ob ich abgenommen habe... Aber jetzt mal zum Punkt. Wie kann ich denn richtig abnehmen?
Das Thema Ernährung und Diäten ist allgegenwärtig und neue Ernährungskonzepte schießen wie Pilze aus dem Boden. Jeder Experte hat seine Meinung und leider unterscheiden sich diese Meinungen zum Teil gravierend. Wer wirklich abnehmen will muss sicher drei verschiedene Studiengänge belegen, um alle Vorgehensweisen zum Abnehmen bewerten zu können und ob er am Ende schlauer ist kann auch keiner sagen, weil sich in den vergangen Jahrzehnten kein Konzept wirklich durchgesetzt hat, sonst würde die Diskussion um das Thema Abnehmen sicher anders aussehen. Ich kann leider nicht sagen welches Konzept etwas taugt oder nicht und bin auf die Meinung von Fachleuten angewiesen. Welchem Fachmann glaube ich aber jetzt? Ich habe keine Ahnung, aber kürzlich ist mir das Interview der Effilee mit Udo Pollmer in die Hände gefallen und was ich las war sicher sehr radikal, kritisch und provokant, aber unter dem Strich muss ich ihm in vielen Punkten Recht geben und möchte gerne glauben, dass es der Wahrheit sehr nahe kommt.
Klar brauchen Übergewichtige eine Differentialdiagnose und natürlich muss jeder Mensch individuell betrachtet werden und es können keine allgemeingültigen Vorgaben zum Abnehmen gegen werden, wie es viele Fachleute und Produkte suggerieren. Genauso wenig kann man aber einen ganzen Berufsstand wie die Ernährungsberater über einen Kamm scheren und ihnen eine solche Boshaftigkeit vorwerfen, wie es Herr Pollmer in diversen Interviews tut.
Zwiegespalten bin ich bei folgender These, die sich in meinen eigenen Worten wie folgt anhört: Jeder sollte das essen, was der Körper einem vorschreibt. Vom Grundgedanken macht das für mich Sinn. Wenn der Körper mir sagt, dass er Hunger auf Kartoffeln hat will er Kohlenhydrate zu sich nehmen, wenn mir mehr nach Putenfleisch ist braucht er wohl eher größere Mengen Eiweiss. Die Idee scheint mir vernünftig, nur setzt sie voraus, dass eine gewissen Basis an Informationen im Hirn vorhanden ist, welches Lebensmittel welche Bedürfnisse am besten befriedigt. Die Ernährung in meinem Leben war sicher relativ abwechslungsreich und ausgewogen, weshalb eine geunde Basis an Informationen sicher vorhanden ist. Trotzdem weiss ich nicht, ob ich wirklich in der Lage bin richtig zu interpretieren, was mein Körper heute Abend essen will. Sollte diese Interpretation gesichert sein ist das Konzept für mich schlüssig. Problem Nummer zwei ist dann die breite Informationsbasis, die der Körper dafür braucht. Bei mir bin ich wie gesagt relativ sicher, dass eine solche Basis gegeben ist. Wenn ich mir aber anschaue, dass viele Kinder eine Banane nicht von einer Kirsche unterscheiden können, geschweige denn beides schon mal probiert haben bezweifle ich, dass der Körper die richtigen Signale aussenden kann. Er muss sich darauf stützen, was der kleine Mensch in seinem Leben zum Essen bekommen hat und diese Palette ist oft sehr klein. Was meint ihr dazu?
Eine Geschichte von der Gewalt - Von Frauen gegen Frauen
Autor des Artikels : nokitchenforoldmen
Zum Original-ArtikelJim & George aus der No Kitchen For Old Men schreiben über Kochen, Essen und andere Kleinigkeiten.