Eine Dokumentation schickt uns auf ein „Nintendo Quest“

Nintendo QuestWenn die NES Konsole 30 Jahre jung wird, dann will das gebührend gefeiert werden. Nicht umsonst hat Nintendo jüngst das Mini-NES herausgebracht, das geradezu umschwärmt wird. Dann die Ankündigung des neuen Nintendo Switch (Jimmy Fallon durfte sogar schon damit spielen) und Mario Run für das iPhone. Komplettiert wird die Geburtstagsparty durch die großartige Nintendo Nerd-Dokumentation Nintendo Quest von Regisseur Robert McCallum, die am 25. November dieses Jahres als Home Release veröffentlicht wurde.

McCallum stellt seinem Nintendo (und Star Wars) begeisterten Kumpel Jay Bartlett eine Aufgabe: Er muss innerhalb von 30 Tagen alle 678 in den USA lizenzierten NES Games auftreiben. Der Clue: er darf sie weder Online bestellen noch im Internet recherchieren, wo er sie herbekommen könnte. Einzig eine App hilft ihm dabei, den Überblick zu behalten, welche Spiele er bereits ausfindig machen konnte und welche ihm noch fehlen. Natürlich begleitet McCallum ihn dabei. Das ist sein Nintendo Quest.

Jay Bartlett ist Manager eines Videospiele-Ladens (natürlich!) und seit 30 Jahren der beste Kumpel des Regisseurs. Er wird als Stubenhocker bezeichnet, muss nun aber auf diesen Roadtrip gehen, der ihn aus seiner kanadischen Kleinstadt einmal quer durch die USA führt. NES Spiele ausfindig zu machen, erscheint hier wie ein Sammelkarten-Spiel. Jay trifft auf gleichgesinnte NES Jäger, denen er doppelte Games abkaufen kann, findet sich zugleich aber auch in harten Verhandlungen wieder, wenn es um seltene Spiele geht, die auf eBay locker mal über 70.000 US Dollar kosten würden. Ja, wirklich!

In der Dokumentation begleiten wir Jay auf seiner Odyssee, bekommen zwischendurch aber immer interessante Fakten und Informationen zu Nintendo und der NES-Konsole geliefert. Immer wieder durch McCallum moderiert, zeigt er uns die Historie des Nintendo Konzern, schneidet Interviews über den simplen Erfolg der NES-Idee ein, spricht über die ebenso wertvollen Verpackungen der Spiele, die Musik und die Kultur der Videospiele, die durch Nintendo überhaupt erst richtig in Schwung gekommen ist.

Nintendo Quest

Jay Bartlett ist auf seinem Nintendo Quest

Das Nintendo Quest verliert dabei nie an Spannung. Hier zeigt sich McCallum als recht gewitzter Dokumentarist, wenn er durch mehrere Auflagen, die er Jay erteilt, eben auch seiner Doku einen Spannungsbogen verleiht. Die 30 Tage Deadline ist so ein Element, aber auch ein kleiner Geld-Balken, der uns vor Augen führt, wie es um das Budget Jays bestellt ist. Hinzu kommt noch der Internet-Entzug und Sammler-Kontrahenten, die Jay Spiele streitig machen wollen. Manch ein Spielfilm träumt von so vielen Spannungs-Erzeugern.

Am Ende ist Nintendo Quest nicht nur eine kleine Aufarbeitung der Nintendo Historie und all der Dinge, die Nintendo ausmachen, sondern auch eine höchst faszinierende und ansteckend-emotionale Reise, die uns diesen liebenswerten Nerd richtig sympathisch finden lässt. Es mag um etwas sehr triviales und kleines gehen, aber am Ende steht dann eben ein Traum. Ob man nun alle NES Games besitzen möchte, oder ein anderes Ziel verfolgt, diese Geschichte funktioniert wunderbar um die Idee des Traum-erfüllens aufzuzeigen.

Vielleicht ist es ein wenig emotionaler, wenn man selbst mit dem NES aufgewachsen ist. Ich selbst habe stundenlang Mega Man 2, Kid Icarus oder Monster in my Pocket und das Duck Tales Videospiel gespielt. Happy Birthday Nintendo und danke für einen großen Teil meiner Kindheit.


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