Eine Betrachtung aus der zweiten Reihe

Heute, am 13.03.2011, war in einem Clubraum der Lanxess Arena Köln die abschließende Pressekonferenz zum Klitschko-Solis-Kampf. Um es vorab gleich zu sagen, der von so vielen gerne zum Kaffeesatzlesen genutzte „Stare Down“ fand nicht statt. Der Pflichtherausforderer Odlanier Solis (17 Kämpfe, 17 Siege, 12 durch KO) verweigerte sich auch dieses Mal und lächelte charmant in die Kameras, anstatt den Weltmeister im Schwergewicht nach Version WBC, Vitali Klitschko (43 Kämpfe, 41 Siege, 38 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO), auch nur anzusehen. Ob das wohl etwas zu besagen hat?
Überhaupt verlief die Pressekonferenz ausgesprochen friedlich, man verhielt sich nahezu harmoniesüchtig. Ahmet Öhner, der Manager/Promoter von Solis, gab mit seinem Eingangsstatement den Ton vor, und die anderen folgten ihm. Er formulierte knapp den Wunsch, dass sein Schützling Klitschko besiegt.
Bemerkenswert war, dass Klitschko bei der Antwort auf eine Frage erwähnte, er hätte immer davon geträumt, zu den Olympischen Spielen zu fahren, aber dann sei sein Bruder für ihn gefahren. Mehr als ein paar auffällige Huster von Journalisten kamen als Reaktion auf diese Äußerung nicht. Keiner fragte den Weltmeister, wieso er nicht zu den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta gefahren ist, obwohl doch er – und nicht sein Bruder – qualifiziert war. Nachdem wir vom Anfang seiner Karriere noch relativ offene Äußerungen von ihm dazu in Erinnerung haben, wäre es schon interessant zu hören, wie Vitali Klitschko heute den Sachverhalt sieht. Aber wie schon gesagt, man war harmoniesüchtig.
Interessanteres war im Umfeld der Konferenz zu hören. Da konnte man schon Seltsames aus Gesprächen erfahren. Da war z.B. die Rede davon, dass sich einige Journalisten darauf verlassen hatten, dass sie wie üblich vom Klitschko-Management unaufgefordert ihre Akkreditierungsformulare zugeschickt bekämen. Das erfolgte wohl auch in der bislang üblichen Weise. Nur, es hat dabei offenbar eine kleine Panne gegeben, denn einige wenige (kann man sagen ausgesuchte?) Journalisten bekamen die Anträge auf Akkreditierung nicht zugesandt. Durch dieses Missgeschick ergab sich dann wiederum, dass einige, darunter auch sehr renommierte Box-Journalisten, die Frist für ihre Akkreditierung versäumten. Ein Teil von ihnen bekam dann aber doch noch Pressekarten, jedoch erst, nachdem ihre Zeitungen noch einmal beim Klitsch-Management vorstellig geworden waren. Dieser sehr erstaunliche Zufall fiel einigen der Journalisten bei der Pressekonferenz allerdings auf. Sie stellten fest, dass just solche Kollegen von der Panne betroffen waren, die in der letzten Zeit kritisch über einen der Klitschkos berichtet hatten. Aber das ist bestimmt nur ein Zufall. Ich habe übrigens auch keinen Akkreditierungsantrag bekommen. Aber damit bin ich schließlich in sehr guter Gesellschaft.
© Uwe Betker



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