Eine Antwort ist auch keine Antwort
Eine Antwort ist auch keine Antwort
Letzte Woche kam endlich der Brief vom UFA- Palast. Ich bin jetzt ein stolzer Besitzer von vier Freikarten. Als Entschuldigung, das ist ja im Grunde nett, auch wenn es nicht ganz so überraschend ist. Jetzt würde ich natürlich gerne wissen: wenn ich mit meinem Sohn ins Kino gehe, müsste ich dann also eine Karte einlösen oder doch zwei? Leider geht das aus der Formulierung nicht hervor. Natürlich kenne ich nicht die Hintergründe, wie es zu der Antwort kam, aber ich könnte mir vorstellen, dass meine Beschwerde mit vielen anderen bearbeitet wurde, mit denen über die Hygiene der Sanitäranlagen, mit denen über die Qualität der angebotenen Lebensmitteln, mit so ziemlich allem, worüber man sich halt beschweren kann.
Beginnen wir mit dem Betreff, der da lautete: Ihre Beschwerde, – eher universell als individuell. Ja, man entschuldigt sich für den Vorfall, welcher das auch immer sein mag (gut, dass ich zurzeit nur eine Beschwerde eingereicht habe). Auch für das Verhalten der Mitarbeiter, die von anderen Besuchern Informationen diesbezüglich erhalten haben. Ist es nochmals notwendig zu erwähnen, dass mir auch hier nicht klar ist, welche Informationen dies sein mögen? Was ist damit gemeint? Eigenständiges Aufzugfahren, oder die Kinder, die kostenlos ins Kino gehen würden? Ich würde gerne diese Besucher sehen, vor allem, würde ich mich gerne mit Ihnen unterhalten. Es müssen ja Menschen sein, die von dieser Aufzug-, Kinderproblematik betroffen wären. Und ganz ehrlich, bin ich naiv oder klingt das nur für mich ungewöhnlich, dass jemand keine Freikarten will? Zusätzlich wird mir erklärt, dass das Personal angewiesen wird, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen möge. Auch wenn es vielleicht langweilig klingt: was es auch immer heißen mag. Bin ich abgespeist worden? Ich meine, schlimmer wäre es gewesen, wenn ich keine Antwort bekommen hätte. Dann hätte ich nicht mehr ins Kino gehen können. Aber ich hätte gerne einen Brief gehabt, in dem steht: Frau Szyca, „aufgrund Ihrer Beschwerde über“ Pünktchen, Pünktchen, „hier unsere Entschuldigung“ und natürlich so eine Art Versprechen, dass es nie wieder vorkommen wird. Dann hätte ich mir dieses Schreiben einschweißen können und es in jeder Gelegenheit, in der ich im Ansatz Diskriminierung gesehen hätte, herausholen können. Natürlich nur im Kino.
Egal, einen Versuch ist es ja wert. Ich gehe wieder ins Kino. Vorher hat es ja auch ohne geklappt. Ich habe jetzt meinem Sohn versprochen, dass wir uns demnächst auf jeden Fall den Schneckenfilm ansehen. Dann hat die Spannung, wie man mit meinen „besonderen Bedürfnissen“ umgehen wird, ein Ende. Auch wenn es sicher für mich persönlich (aber da kann das Kino nichts für) von Nachteil ist, dass ich mir mal wieder einen Alternativheldenfilm ansehen muss. Voller Überraschungen, gar nicht vorhersehbar und so weiter. Naja, zumindest sind die Gags zwischendurch ganz nett.Und wenn ich ganz ganz ehrlich bin, dann sind die Filme, die ich mir ansehe, auch nicht von großer Abwechslung geprägt. Nur das Genre ist halt ein anderes. Muss auch nicht sein. Sollte dennoch überraschend was passieren, so werde ich berichten. Einmal geht noch. Oder? Was auch immer das heißen mag.
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